Dritter Teil

Messbuch und Messlektionar

 

Die Verwendung des Messbuches

Prot. 525/70 vom 8. Juni 1971: O.Cist und O.C.S.O.

 


Es wird die Erlaubnis gewährt, das neue Römische Messbuch zu verwenden, wobei berücksichtigt werden sollen:

 

1. der Zisterzienserkalender

2. Je nach Wunsch einige besondere Elemente aus der Zisterziensertradition und zwar:

2.1. Texte aus dem alten zisterziensischen Messbuch, die sich im neuen Römischen Messbuch nicht finden. Wenn nötig, sollen  sie in rechtmäßiger Weise bestätigt werden.

 

2.2. Folgende Riten während der Messfeier:

            a) eine tiefe Verneigung anstelle der Kniebeuge, die im Römischen Messbuch vorgeschrieben ist;

            b) der Brauch, zum Evangelium das große Kreuzzeichen zu machen,

            c) der Brauch, einige Riten unter Stillschweigen zu vollziehen, wie das Küssen des       Evangeliars oder die Händewaschung,

            d) der alte Brauch, Wein und Wasser im Kelch vorzubereiten, bevor sie zum Altar      getragen werden.

 

DIE FEIER DER KARWOCHE

Prot. 396/73 vom 31. Januar 1973: O.C.S.O.

Prot. 83/75 vom 11. August 1975: O.C.S.O.

(für das Lektionar)

 

PALMSONNTAG

1. Heute gedenkt die Kirche des Einzugs Christi in Jerusalem, um sein Paschamysterium zu vollenden. Das Gedächtnis dieses Einzugs geschieht in allen Messfeiern; vor der Konventmesse durch die Prozession, bei den anderen Messfeiern durch den einfachen Einzug.

 

Feier des Einzugs Christi in Jerusalem

 

Erste Form: Prozession

 

2. Die Feier der Terz entfällt heute; sie wird auch nicht privat gebetet, außer  von denen, die nicht an der Prozession teilnehmen,

 

3. Zur festgesetzten Zeit versammelt sich die Gemeinschaft im Kapitel oder an einem anderen passenden Ort außerhalb jener Kirche, die das Ziel der Prozession ist. Die Austeilung der Palmzweige geschieht entweder vor der Versammlung oder unmittelbar vor der Verkündigung des Evangeliums.

 

4. Der Hauptzelebrant, die Konzelebranten und Altardiener tragen die roten Gewänder für die Messfeier. Sie begeben sich zu dem Ort, wo das Volk versammelt ist.

 

5. Inzwischen singt man folgenden Eröffnungsvers oder einen anderen geeigneten Gesang.

 

Antiphon: Hosanna dem Sohne Davids. Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn, der       König von Israel. Hosanna in der Höhe! (Mt 21,9)

 

6. Der Hauptzelebrant begrüßt die Gemeinde in der üblichen Weise und gibt dann eine kurze Einführung, durch die er die Gläubigen zur tätigen und bewussten Mitfeier einlädt, mit etwa folgenden Worten:

 

            Liebe Brüder und Schwestern! In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf             Ostern vorbereitet; Wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens        und um tätige Nächstenliebe. Heute aber sind wir zusammengekommen, um mit    der ganzen Kirche in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn             einzutreten.

            Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; Dort wollte er Leiden und Tod         auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Mit Glauben und innerer            Hingabe begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf             seinem Leidensweg und nehmen durch seine Gnade teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.

 

7. Nach der Einführung spricht der Hauptzelebrant eine der folgenden Orationen, dabei hält er die Hände gefaltet:

 

            Lasset uns beten:

            Allmächtiger, ewiger Gott, unser Erlöser,

            du bist vom Himmel zur Erde herabgestiegen,

            und wolltest freiwillig dein Leiden auf dich nehmen,

            um das Menschengeschlecht durch dein kostbares Blut zu befreien.

            Höre die Bitten deiner Kirche und unser Gebet.

            Friedfertig saßest du, Herr, auf dem Rücken eines friedfertigen Esels

            und kamst freiwillig, um uns durch dein Leiden zu erlösen.

            Die Schar deiner Jünger lief dir mit Palmzweigen entgegen

            und streute sie begeistert auf den Weg;

            Die Volksscharen eilten dir mit Siegespalmen und Lobrufen entgegen

            und riefen ebenso:

            „Hosanna dem Sohn Davids;

            Hochgelobt sei, der da kommt im NAmen.des Herrn!“

            So wurde dir der Weg auf dem Ölberg geschmückt.

 

Falls die Brüder die Palmzweige in den Händen tragen, können die in Klammer gesetzten Abschnitte verwendet werden.

 

            (Einst hast du Noe in der Arche

            über die Wogen der Sintflut geleitet

            und ihm durch den Palmzweig der Taube

            die Rückkehr des Friedens auf Erden kundgetan.

            Auch der Patriarch Jakob baute zu deiner Verherrlichung

            ein Steinmal und goss das Salböl dieses Baumes darüber.

            Mit ihm hast du auch deine Könige und Propheten gesalbt.

            Du bist Christus, der Sohn Gottes:

            Dir gebührt die Frucht der Salbung und des Friedens,

            zu deinem  Lob sang der Psalmist:

            Gott, dein Gott, hat dich gesalbt mit dem Öl der Freude

            wie keiner deiner Gefährten.)

            Darum bitten wir dich, Herr, inständig:

            Segne + diese Zweige,

            die deine Diener ihm zu Ehren gläubig in den Händen tragen.

            Wie dir einst das Volk mit Palmzweigen entgegeneilte,

            so wollen auch wir dir mit Zweigen entgegenkommen

            und mit dir in die ewige Freude eingehen.

            Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.

            A: Amen.

 

Oder:

            Lasset uns beten:

            Allmächtiger, ewiger Gott,

            heilige + diese Zweige mit deinem Segen.

            Wir folgen voll Jubel Christus, unserem König.

            Lass uns durch ihn zum ewigen Jerusalem gelangen.

            Der da lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

            A: Amen.

 

Oder:

            Lasset uns beten:

            Gott, unsere Hoffnung, mehre unseren Glauben

            und erhöre gnädig unser Gebet.

            Heute bringen wir Palmzweige für Christus, den Sieger, dar.

            Lass uns in ihm auch die Frucht guter Werke dir weihen.

            Der da lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

            A: Amen.

 

Dann kann er ohne Begleitgebet die Zweige mit Weihwasser besprengen.

 

8. Darauf wird das Evangelium vom Einzug des Herrn nach einem der vier Evangelisten verkündet. Dies tut in gewohnter Weise der Diakon, wenn kein Diakon mitwirkt, einer der Konzelebranten.

 

Lesejahr A:                                                                                                  

            + Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus                                       21,1-11

Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte

und nach Betfage am Ölberg kam,

schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen:

Geht in das Dorf, das vor euch liegt;

dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden

und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir!

Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt:

Der Herr braucht sie,

er lässt sie aber bald zurückbringen.

Das ist geschehen, damit sich erfüllte,

was durch den Propheten gesagt worden ist:

Sagt der Tochter Zion:

Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig,

und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.

Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.

Sie brachten die Eselin und das Fohlen,

legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.

Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus,

andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen:

Hosanna dem Sohn Davids!

Gesegnet sei er, der kommt im NAmen.des Herrn. Hosanna in der Höhe!

Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte:

Wer ist das?

Die Leute sagten:

Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

(Wort des lebendigen Gottes)

 

Oder: Lesejahr B:

            + Aus dem heiligen Evangelium nach Markus                                          11, 1 - 10

Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen,

nach Betfage und Betanien am Ölberg,

schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus.

Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor uns liegt;

gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat.

Bindet ihn los, und bringt ihn her!

Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?,

dann antwortet: Der Herr braucht ihn;

er lässt ihn bald wieder zurückbringen.

Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden, und sie banden ihn los.

Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen:

Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden?

Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte,

und man ließ sie gewähren.

Sie brachten den jungen Esel zu Jesus,

legten ihre Kleider auf das Tier, und er setzte sich darauf.

Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus;

andere rissen auf den Feldern Zweigen von den Büschen ab

und streuten sie auf den Weg.

Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen:

Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im NAmen.des Herrn!

Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt.

Hosanna in der Höhe!

(Wort des lebendigen Gottes)

 

Oder Lesejahr B:

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes                                        12, 12 - 16

In jener Zeit

hörte die Volksmenge, die sich zum Osterfest eingefunden hatte,

Jesus komme nach Jerusalem.

Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen,

und riefen: Hosanna!

Gesegnet sei er, der kommt im NAmen.des Herrn, der König Israels!

Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf.

wie es in der Schrift heißt:

Fürchte sich nicht, Tochter Zion!

Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin.

Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht;

als Jesus aber verherrlicht war,

da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn in der Schrift stand

und dass man so an ihm gehandelt hatte.

(Wort des lebendigen Gottes)

 

 

Oder Lesejahr C:                                                                                                    

            + Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas                                 19, 28 - 30

Als Jesus in die Nähe von Betfage und Betanien kam,

an den Berg, der Ölberg heißt,

schickte er zwei seiner Jünger voraus

und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt.

Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat.

Bindet ihn los, und bringt ihn her!

Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los?,

dann antwortet: Der Herr braucht ihn.

Die beiden machten sich auf den Weg

und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte.

Als sie den jungen Esel losbanden,

sagten die Leute, denen er gehörte:

Warum bindet ihr den Esel los?

Sie antworteten: Der Herr braucht ihn.

Dann führten sie ihn zu Jesus,

legten ihre Kleider auf das Tier

und halfen Jesus hinauf.

Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus.

Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt,

begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme

Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten.

Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im NAmen.des Herrn.

Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe!

Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu:

Meister, bring deine Jünger zum Schweigen!

Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen,

werden die Steine schreien.

            (Wort des lebendigen Gottes)

 

9. Nach dem Evangelium kann gegebenenfalls eine kurze Homilie gehalten werden.

Dann beginnt die Prozession zur Kirche, in der die Messe gefeiert wird.

 

ERSTE FORM DER PROZESSION

10.  Wenn Weihrauch verwendet wird, geht der Weihrauchträger mit dem Rauchfass, in das zuvor Inzens eingelegt worden ist, an der Spitze.  Auf ihn folgt der Kreuzträger mit dem Kreuz, begleitet von zwei Altardienern mit brennenden Kerzen. Es folgen der Hauptzelebrant mit den Altardienern und Konzelebranten und nach ihnen die Brüder oder Schwestern und die übrigen Gläubigen. Sie tragen Zweige in den Händen.

Während der Prozession singen Schola und Volk die folgenden oder andere passende Gesänge.

 

Antiphon

            Die Kinder von Jerusalem trugen Ölzweige in den Händen. Sie zogen dem Herrn        entgegen und riefen: Hosanna in der Höhe!

 

Diese Antiphon kann zwischen den Versen des Psalmes 23 wiederholt werden.

 

Psalm 23

           

           

Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt,

der Erdkreis und seine Bewohner.

Denn er hat ihn auf Meere gegründet,

ihn über Strömen befestigt.

Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn,

wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?

Der reine Hände hat und ein lauteres Herz,

der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.

Er wird Segen empfangen vom Herrn

und Heil von Gott, seinem Helfer.

Das sind die Menschen, die nach ihm fragen,

die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. [Sela]

Ihr Tore, hebt euch nach oben, /

hebt euch, ihr uralten Pforten;

denn es kommt der König der Herrlichkeit.

Wer ist der König der Herrlichkeit?

Der Herr, stark und gewaltig,

der Herr, mächtig im Kampf.

Ihr Tore, hebt euch nach oben, /

hebt euch, ihr uralten Pforten;

denn es kommt der König der Herrlichkeit.

Wer ist der König der Herrlichkeit?

Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit. [Sela]

 

Antiphon

            Die Kinder von Jerusalem legten ihre Kleider über den Weg und riefen:          Hosanna dem Sohne Davids. Hochgelobt sei, der da kommt im NAmen.des Herrn.

 

Diese Antiphon kann zwischen den Versen des Psalmes 46 wiederholt werden

 

Psalm 46

 

           

Ihr Völker alle, klatscht in die Hände;

jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!

Denn furchtgebietend ist der Herr, der Höchste,

ein großer König über die ganze Erde.

Er unterwirft uns Völker

und zwingt Nationen unter unsre Füße.

Er wählt unser Erbland für uns aus,

den Stolz Jakobs, den er liebt. [Sela]

Gott stieg empor unter Jubel,

der Herr beim Schall der Hörner.

Singt unserm Gott, ja singt ihm!

Spielt unserm König, spielt ihm! 

Denn Gott ist König der ganzen Erde.

Spielt ihm ein Psalmenlied!

Gott wurde König über alle Völker,

Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.

Die Fürsten der Völker sind versammelt

als Volk des Gottes Abrahams.

Denn Gott gehören die Mächte der Erde;

er ist hoch erhaben.

 

Hymnus auf Christus, den König

Chor:

Ruhm und Preis und Ehre / sei dir, Erlöser und König! / Jubelnd rief einst das Volk / sein Hosianna dir zu.

 

Alle:

Ruhm und Preis und Ehre / sei dir, Erlöser und König! / Jubelnd rief einst das Volk / sein Hosianna dir zu.

 

Chor:

Du bist Israels König, / Davids Geschlechte entsprossen, / der im NAmen.des Herrn / als ein Gesegneter kommt.

 

Alle:

Ruhm und Preis und Ehre / sei dir, Erlöser und König! / Jubelnd rief einst das Volk / sein Hosianna dir zu.

 

Chor:

Dir lobsingen im Himmel / ewig die seligen Chöre; / so auch preist dich der Mensch, / so alle Schöpfung zugleich.

 

Alle:

Ruhm und Preis und Ehre / sei dir, Erlöser und König! / Jubelnd rief einst das Volk / sein Hosianna dir zu.

 

Chor:

Einst mit Zweigen in Händen / eilte das Volk dir entgegen; / so mit Lied und Gebet / ziehen wir heute mit dir.

 

Alle:

Ruhm und Preis und Ehre / sei dir, Erlöser und König! / Jubelnd rief einst das Volk / sein Hosianna dir zu.

 

Chor:

Dort erklang dir der Jubel, / als du dahingingst zu leiden; / dir, dem König der Welt, / bringen wir hier unser Lob.

 

Alle:

Ruhm und Preis und Ehre / sei dir, Erlöser und König! / Jubelnd rief einst das Volk / sein Hosianna dir zu.

 

Chor:

Hat ihr Lob dir gefallen, / nimm auch das unsre entgegen, / großer König und Herr, / du, dem das Gute gefällt.

 

Alle:

Ruhm und Preis und Ehre / sei dir, Erlöser und König! / Jubelnd rief einst das Volk / sein Hosianna dir zu.

 

Andere Form der Prozession: Prozession mit STATIO vor dem Kreuz

 

11. Zur festgesetzten Stunde wird das Prozessionskreuz (ohne Schleier) im Kreuzgang bei der Pforte oder an einem anderen passenden Ort aufgestellt.

Nach der Predigt im Kapitel formt sich die Prozession ohne Kreuz, wobei der Hauptzelebant mit den Konzelebranten und den Altardienern an der Spitze geht.

Bevor man zum Kirchentor gelangt, wird eine Statio vor dem Kreuz gehalten. Alle knien nieder, und der Kantor stimmt die Antiphon Ave Rex oder einen anderen geeigneten Akklamationsgesang an, den alle bis zum Ende singen.

Zum Einzug in die Kirche wird das Kreuz an der Spitze der Prozession getragen.

 

12. ZUM EINZUG DER PROZESSION IN DIE KIRCHE singt man folgendes Responsorium oder einen anderen Gesang, der auf den Einzug des Herrn Bezug nimmt.

 

            Als der Herr in die heilige Stadt einzog, verkündeten die Kinder von Jerusalem          die Auferstehung des Lebens. * Sie trugen Palmzweige in den Händen und riefen:            Hosanna in der Höhe!

 

            V: Als das Volk hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, da zogen sie ihm    entgegen * Sie trugen Palmzweige in den Händen und riefen: Hosanna in der     Höhe!

 

13. Beim Einzug in die Kirche gehen die konzelebrierenden Priester vor dem Hauptzelebranten.

 

14. Am Altar angelangt, ehren ihn Konzelebranten und der Hauptzelebrant. Alle gehen zu ihren Sitzen. Unter Weglassung der übrigen Eröffnungsriten spricht der Hauptzelebrant zum Abschluss der Prozession das Tagesgebet der Messe. Diese wird in der gewohnten Weise fortgesetzt.

 

15. Wo DIE PROZESSION DURCH DEN KREUZGANG ODER AUSSERHALB DER KIRCHE NICHT STATTFINDEN KANN, wird der Einzug des Herrn in der Kirche durch einen feierlichen Einzug vor der Konventmesse gefeiert.

Die Brüder oder Schwestern und die anderen Gläubigen versammeln sich entweder vor dem Portal der Kirche oder in der Kirche selbst und tragen Zweige in ihren Händen. Der Hauptzelebrant, die Konzelebranten, Altardiener und eine Gruppe von Gläubigen gehen zu einem geeigneten Platz in der Kirche außerhalb des Altarraumes, wo die Handlung wenigstens vom größeren Teil der Gemeinde verfolgt werden kann.

Während der Hauptzelebrant und die übrigen zu dem genannten Platz ziehen, singt man die Antiphon Hosanna oder einen anderen passenden Gesang. Dann folgen die Segnung der Zweige und die Verkündigung des Evangeliums vom Einzug des Herrn in Jerusalem wie oben angegeben Nr. 6 bis 8. Nach dem Evangelium zieht der Hauptzelebrant mit den Konzelebranten, Altardienern und der Gruppe der Gläubigen feierlich durch die Kirche zum Altarraum. Inzwischen singt man das Responsorium Als der Herr in die heilige Stadt einzog (Nr: 12) oder einen anderen passenden Gesang.

Wenn der Hauptzelebrant und die Konzelebranten zum Altar kommen, ehren sie ihn. Dann gehen sie an ihre Sitze und der Hauptzelebrant spricht unter Weglassung der übrigen Eröffnungsriten das Tagesgebet der Messe. Diese wird in der gewohnten Weise fortgesetzt.

 

ZWEITE FORM: EINFACHER EINZUG

16. In allen anderen Messen dieses Sonntags wird das Gedächtnis des Einzugs des Herrn in Jerusalem mit dem gewöhnlichen Einzug zur Messe verbunden.

 

17. Während der Priester zum Altar geht, singt man den Eröffnungsvers mit dem Psalm oder einen anderen Gesang gleichen Inhalts. Wenn der Priester zum Altar gekommen ist, ehrt er ihn, geht an seinen Sitz und begrüßt das Volk: dann setzt er die Messe in der gewohnten Weise fort.

In Messen ohne Volksbeteiligung und in anderen Messen, in denen ein Gesang beim Einzug nicht möglich ist, liest der Priester nach dem Altarkuss und der Begrüßung des Volkes selber den Eröffnungsvers und setzt die Messe in der gewohnten Weise fort.

 

18. Eröffnungsvers

            Sechs Tage vor dem Osterfest kam der Herr in die Stadt Jerusalem. Da liefen            ihm Kinder entgegen mit Palmzweigen in den Händen und riefen: Hosanna in          der Höhe! Sei gepriesen, der du kommst in deinem übergroßen Erbarmen.

 

Ps 23, 9-10:

            Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten, denn es kommt der König der Herrlichkeit. Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr der            Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe! Sei    gepriesen, der du kommst in deinem übergroßen Erbarmen.

 

MESSE

 

19. Nach der Prozession beginnt der Hauptzelebrant die Messfeier mit dem Tagesgebet.

 

20. Tagesgebet

            Allmächtiger ewiger Gott,

            deinem Willen gehorsam,

            hat unser Erlöser Fleisch angenommen.

            Er hat sich selbst erniedrigt und

            sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.

            Hilf uns, dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen

            und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.

            Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

 

21. Zur Leidensgeschichte des Herrn werden keine Kerzen verwendet. Inzens, Begrüßung des Volkes und Bezeichnung des Buches entfallen. Sie wird vom Diakon, oder – wenn kein Diakon da ist – von einem Konzelebranten oder von Hauptzelebrant vorgetragen. Sie kann auch von Laien gelesen werden, wobei die Christusrolle nach Möglichkeit dem Diakon oder Priester vorbehalten bleiben soll. Diakone - andere Lektoren jedoch nicht - erbitten vor dem Vortragen der Passion den Segen des Hauptzelebranten wie sonst vor dem Evangelium.

 

22. Nach der Passion kann eine kurze Homilie gehalten werden.

Dann folgt das Credo.

 

23. Gabengebet:

            Herr, unser Gott,

            schenke uns Verzeihung durch das Leiden deines Sohnes.

            Wir haben sie zwar durch unsere Taten nicht verdient,

            aber wir vertrauen auf dein Erbarmen.

            Darum versöhne uns mit dir

            durch das einzigartige Opfer unseres Herrn Jesus Christus,

            der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

24. Präfation:

 

            V: Der Herr sei mit euch.

            A: Und mit deinem Geiste.

 

            V: Erhebet die Herzen.

            A: Wir haben sie beim Herrn.

 

            V: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.

            A: Das ist würdig und recht.

           

            In Wahrheit ist es würdig und recht,

            dir, allmächtiger Vater, zu danken

            und das Werk deiner Liebe zu rühmen

            durch unseren Herrn Jesus Christus.

            Er war ohne    Sünde und hat für die Sünder gelitten.

            Er war ohne Schuld und hat sich ungerechtem Urteil unterworfen.

            Sein Tod hat unsere Vergehen getilgt,

            seine Auferstehung uns Gnade und Leben erworben.

 

            Darum preisen wir jetzt und in Ewigkeit dein Erbarmen

            und singen mit den Chören der Engel

            das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig …

 

DIE DREI ÖSTERLICHEN TAGE

MESSE VOM LETZTEN ABENDMAHL

Nach ältester Überlieferung der Kirche sind an diesem Tag alle Messen ohne Volk untersagt.

Am Abend wird zu passender Stunde zum Gedächtnis an das Letzte Abendmahl eine Messe gefeiert. An ihm nimmt die ganze Gemeinschaft teil, und in ihr üben alle Priester und Kleriker ihren Dienst aus.

Die heilige Kommunion darf den Gläubigen nur innerhalb der Messe gereicht, den Kranken jedoch zu jeder Tageszeit gebracht werden.

 

Eröffnung und Wortgottesdienst

1. Der Tabernakel soll vollständig leer sein. Für die Kommunion des Klerus und des Volkes sollen in der Abendmesse genügend Hostien – auch für die Kommunion am Karfreitag – konsekriert werden.

 

2. Eröffnungsvers:                                                    vgl. Gal 6,24

            Wir rühmen uns des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus.

            In ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben.

            Durch ihn sind wir erlöst und befreit.

 

3. Zum Gloria läuten die Glocken. Darauf schweigen sie bis zur Osternacht, wenn nicht die Bischofskonferenz oder der Ordinarius anders bestimmt.

 

4. Tagesgebet:

            Allmächtiger, ewiger Gott,

            am Abend vor seinem Leiden

            hat dein geliebter Sohn der Kirche

            das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut

            und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet.

            Gib, dass wir aus diesem Geheimnis

            Die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen.

            Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

            A: Amen

 

5. Nach dem Evangelium folgt die Fußwaschung, sofern sie nicht schon vor der Messe im Kreuzgang oder im Kapitel vorgenommen wurde.

 

Falls die Fußwaschung außerhalb der Messe geschieht, sodass die Lesung von Joh 13, 1-15 bereits vorausgenommen wurde, kann bei der Messfeier ein anderes Evangelium gelesen werden, z.B. Lk 22, 24 – 30.

 

Ruf vor dem Evangelium

            Sei gegrüßt, du unser König.

            Du allein hast dich unserer Sünden erbarmt.

 

            + Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Lukas                     22,24-30

           

Es entstand unter (den Jüngern) ein Streit darüber,

wer von ihnen wohl der Größte sei.

Da sagte Jesus:

Die Könige herrschen über ihre Völker,

und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen.

Bei euch aber soll es nicht so sein,

sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste,

und der Führende soll werden wie der Dienende.

Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient?

Natürlich der, der bei Tisch sitzt.

Ich aber bin unter euch wie der, der bedient.

In allen meinen Prüfungen habt ihr bei mir ausgeharrt.

Darum vermache ich euch das Reich,

wie es mein Vater mir vermacht hat:

Ihr sollt in meinem Reich mit mir an meinem Tisch essen und trinken,

und ihr sollt auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

 

6. Die Fußwaschung wird nach den örtlichen Gepflogenheiten vorgenommen. Währenddessen werden einige der beim Mandatum üblichen oder andere passende Gesänge vorgetragen.

 

7. Auf die Fußwaschung, oder  - wenn diese nicht stattfindet – nach dem Evangelium folgt die Homilie, hierauf folgen die Fürbitten. Das Credo wird in dieser Messe nicht gesprochen.

 

Eucharistiefeier

8.  Gabengebet

            Herr,

            gib, dass wir das Geheimnis des Altares

            ehrfürchtig feiern,

            denn sooft wir

            die Gedächtnisfeier dieses Opfers begehen,

            vollzieht sich an uns

            das Werk der Erlösung.

            Durch Christus, unseren Herrn.

 

9.  Präfation von der heiligen Eucharistie I

            Wird der römische Messkanon verwendet, werden in Communicantes, Hanc igitur             und Qui pridie Eigentexte verwendet.

 

            In Gemeinschaft mit der ganzen Kirche

            feiern wir den hochheiligen Tag,

            an dem unser Herr Jesus Christus

            sich für uns hingegeben hat.

            Wir gedenken deiner Heiligen und ehren vor allem Maria,

            die glorreiche, allzeit jungfräuliche Mutter

            unseres Herrn und Gottes Jesus Christus.

            Wir ehren ihren Bräutigam, den heiligen Josef,

            deine heiligen Apostel und Märtyrer:

            Petrus und Paulus, Andreas

            (Jakobus, Johannes,

            Tomas, Jakobus, Philippus,

            Bartolomäus, Mattäus,

            Simon und Taddäus,

            Linus, Kletus, Klemens, Xystus,

            Kornelius, Cyprianus,

            Laurentius, Chrysogonus,

            Johannes und Paulus,

            Kosmas und Damianus)

            und alle deine Heiligen;

            blicke auf ihr heiliges Leben und Sterben

            und gewähre uns auf ihre Fürsprache in allem deine Hilfe und deinen Schutz.

            (Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen)

 

            Er fährt mit ausgebreiteten Armen fort:

 

            Nimm gnädig an, o Gott, diese Gaben deiner Diener

            und deiner ganzen Gemeinde.

            Wir bringen sie dar am Tag,

            an dem unser Herr Jesus Christus

            seinen Jüngern aufgetragen hat,

            die Geheimnisse seines Leibes und Blutes zu feiern.

            Ordne unsere Tage in deinem Frieden,

            rette uns vor dem ewigen Verderben

            und nimm uns auf in die Schar deiner Erwählten.

 

            Er faltet die Hände.

            (Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen)

 

            Dann breitet er die Hände über die Gaben aus und spricht:

            Schenke, o Gott, diesen Gaben Segen in Fülle

            und nimm sie zu Eigen an.

            Mache sie uns zum wahren Opfer im Geiste,

            das dir wohlgefällt:

            zum Leib und Blut deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.

           

            Er faltet die Hände.

            Am Abend, bevor er für unser Heil und das Heil aller Menschen

            das Leiden auf sich nahm

            - das ist heute -,

           

            er nimmt das Brot, hält es ein wenig oberhalb des Altares und fährt fort:

            nahm er das Brot in seine heiligen und ehrwürdigen Hände,

            erhob die Augen zum Himmel,

            zu dir, seinem Vater, dem allmächtigen Gott,

            sagte dir Lob und Dank,

            brach das Brot,

            reichte es seinen Jüngern und sprach:

 

            ein verneigt sich ein wenig

            Nehmet und esset alle davon:

            Das ist mein Leib,

            der für euch hingegeben wird.

 

            Das Übrige wie im Römischen Messkanon.

 

10. Kommunionvers                                                                                     1 Kor 11, 24-25

            Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.

            Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut.

            Sooft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt,

            tut es zum Gedenken an mich – so spricht der Herr.

 

11.  Nach der Kommunionspendung bleibt das Gefäß mit den Hostien für die Kommunion des folgenden Tages auf dem Altar stehen. Ob die Fußwaschung innerhalb der Messe oder außerhalb im Kreuzgang oder sonst irgendwo vorgenommen wurde, können nach dem Kommunionempfang einige von den Herrenworten nach dem Letzten Abendmahl gelesen werden. Alle sitzen und hören zu. Die Messe endet mit dem Schlussgebet.

 

12. Schlussgebet

            Allmächtiger Gott,

            du hast uns heute

            im Abendmahl deines Sohnes gestärkt.

            Sättige uns beim himmlischen Gastmahl

            mit den ewigen Leben.

            Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

 

Übertragung des Allerheiligsten

 

13. Nach dem Schlussgebet legt der Priester, vor dem Altar stehend,  Inzens ein und inzensiert kniend dreimal das Allerheiligste. Dann legt er das Schultervelum an, ergreift das Hostiengefäß und bedeckt es mit dem Velum.

 

14. Das Allerheiligste wird in Prozession übertragen. Der Kreuzträger geht voran, ihm folgen Kerzen- und Weihrauchträger. Die Prozession zieht durch die Kirche zum Aufbewahrungsort, der in einer Kapelle bereitet und würdig ausgeschmückt sein soll. Inzwischen singt man den Hymnus Pange lingua (ohne die beiden letzten Strophen) oder einen anderen eucharistischen Gesang.

 

15. Wenn die Prozession am Aufbewahrungsort angekommen ist, stellt der Priester das Gefäß nieder, legt Inzens ein und inzensiert kniend das Allerheiligste. Dabei wird das Tantum ergo gesungen. Dann schließt er den Tabernakel oder das Aufbewahrungsgefäß.

 

16. Alle verharren eine Weile in stillem Gebet. Danach machen der Priester und die Altardiener eine tiefe Verneigung und kehren in die Sakristei zurück.

 

17. Nach der Feier wird der Altar abgedeckt. Die Kreuze werden, wenn möglich, aus der Kirche entfernt; andernfalls sollen sie verhüllt werden.

 

18. Die Teilnehmer der Abendmesse brauchen die Vesper nicht zu beten.

 

KARFREITAG

FEIER DES LEIDENS UNSERES HERRN

 

1. Heute und am folgenden Tag feiert die Kirche nach ältester Überlieferung keine Eucharistie.

 

2. Der Altar ist vollkommen leer, ohne Kreuz, Leuchter, Tücher.

 

3. Am Nachmittag, etwa gegen 15 Uhr – aus seelsorglichen Gründen auch später – findet die Gedächtnisfeier des Herrenleidens statt. Sie umfasst drei Teile: den Wortgottesdienst, die Kreuzverehrung und die Kommunionfeier.

Heute wird die heilige Kommunion den Gläubigen nur während der gottesdienstlichen Feier gespendet; den Kranken, die an der Feier nicht teilnehmen können, darf die Eucharistie jederzeit gebracht werden.

 

4. Der Priester und der Diakon – sofern einer da ist – legen rote Gewänder an, wie sie für die Messfeier gebraucht werden. Sie ziehen zum Altar, verneigen sich vor ihm und werfen sich nieder oder knien gegebenenfalls nieder. Alle verharren eine Weile in stillem Gebet.

 

5. Dann begibt sich der Priester (und der Diakon)  zu den Sitzen, wendet sich zum Volk und spricht mit gefalteten Händen eines der folgenden Gebete (ohne: Lasset uns beten):

 

            Gedenke, Herr, der großen Taten,

            die dein Erbarmen gewirkt hat.

            Schütze und heilige deine Diener,

            für die dein Sohn Jesus Christus sein Blut vergossen

            und das österliche Geheimnis eingesetzt hat,

            der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

            A: Amen

 

Oder:

 

            Allmächtiger, ewiger Gott,

            durch das Leiden deines Sohnes

            hast du den Tod vernichtet,

            der vom ersten Menschen

            auf alle Geschlechter übergegangen ist.

            Nach dem Gesetz der Natur tragen wir

            das Abbild des ersten Adam an uns;

            hilf uns durch deine Gnade,

            das Bild des neuen Adam in uns auszuprägen

            und Christus ähnlich zu werden,

            der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

            A: Amen

Erster Teil: Wortgottesdienst

6. Dann setzen sich alle, und es wird die erste Lesung aus dem Buch Jesaja (52,13 – 53,12) mit ihrem Antwortpsalm vorgetragen.

 

7. Es folgt die zweite Lesung aus dem Brief an die Hebräer (4,14 – 16; 5,7 - 9) und der Gesang vor dem Evangelium.

 

8. Dann wird die Leidensgeschichte nach Johannes vorgetragen (18,1 – 19,42) in der gleichen Weise wie am Palmsonntag.

 

9. Nach der Leidensgeschichte folgt gegebenenfalls eine kurze Homilie.

 

GROSSE FÜRBITTEN

 

10. Der Wortgottesdienst schließt mit den Großen Fürbitten. Der Priester steht bei seinem Sitz, beim Ambo oder am Altar und singt oder spricht mit gefalteten Händen die Gebetsaufforderung, in der das Anliegen zum Ausdruck kommt. Dann verharren alle eine Weile in stillem Gebet. Danach breitet der Priester die Hände aus und spricht oder singt die Oration. Die Gläubigen können während der ganzen Fürbitten stehen oder knien.

 

11. Die Bischofskonferenzen können eine Akklamation des Volkes vor der Oration des Priesters vorsehen oder  bestimmen, dass der überlieferte Brauch beibehalten wird, nach dem die Gläubigen auf die Einladung des Diakons „Beuget die Knie – Erhebet euch“ zum stillen Gebet niederknien.

 

12. In einer schweren öffentlichen Notlage kann der Ortsordinarius eine besondere Bitte zusätzlich gestatten oder anordnen.

 

13. Aus der Zahl der Fürbitten, die das Messbuch anbietet, kann der Priester diejenigen auswählen, die den örtlichen Verhältnissen am meisten entsprechen. Jedoch soll die Reihenfolge der Gebetsanliegen gewahrt bleiben, die für das Allgemeine Gebet vorgesehen ist (Vgl. AEM Nr 46).

 

l. Für die heilige Kirche

 

Lasst uns beten, Brüder und Schwestern, für die heilige Kirche Gottes,

dass unser Gott und Herr ihr Frieden schenke

auf der ganzen Erde,

sie eine und behüte und uns ein Leben gewähre in Ruhe und Sicherheit

zum Lob seines Namens.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast in Christus

allen Völkern deine Herrlichkeit geoffenbart.

Behüte, was du in deinem Erbarmen geschaffen hast,

damit deine Kirche auf der ganzen Erde

in festem Glauben verharre.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

2. Für den Papst

 

Lasst uns auch beten für unsern Papst N.:

Der allmächtige Gott,

der ihn zum Bischofsamt erwählt hat,

erhalte ihn seiner Kirche und gebe ihm Kraft,

das heilige Volk Gottes zu leiten.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

du Hirte deines Volkes,

in deiner Weisheit ist alles begründet.

Höre auf unser Gebet

und bewahre in deiner Güte unseren Papst N.

Leite durch ihn deine Kirche und gib,

dass sie wachse im Glauben und in der Liebe.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

 

3. Für alle Stände der Kirche

 

Lasst uns beten für unseren Bischof N.,

für alle Bischöfe, Priester, Diakone,

für alle, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind,

und für das ganze Volk Gottes:

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

dein Geist heiligt den ganzen Leib der Kirche

und leitet ihn.

Erhöre unser Gebet für alle Stände deines Volkes

und gib ihnen die Gnade, dir in Treue zu dienen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

 

4. Für die Katechumenen

 

Lasst uns auch beten für die (unsere) Katechumenen:

Unser Herr und Gott

öffne ihre Herzen für sein Wort,

er schenke ihnen in der Taufe die Vergebung aller Sünden

und nehme sie auf in sein Vaterhaus,

damit sie das Leben finden in unserem Herrn Jesus Christus.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

du gibst deiner Kirche immer neue Fruchtbarkeit.

Schenke allen, die sich auf die Taufe vorbereiten,

Wachstum im Glauben und in der Erkenntnis.

Führe sie zur Wiedergeburt aus dem Quell der Taufe

und nimm sie an als deine Kinder.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

 

5. Für die Einheit der Christen

 

Lasst uns beten für alle Brüder und Schwestern, die an Christus glauben,

dass unser Herr und Gott

sie leite auf dem Weg der Wahrheit

und sie zusammenführe in der Einheit der heiligen Kirche.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger Gott,

du allein kannst die Spaltung überwinden

und die Einheit bewahren.

Erbarme dich deiner Christenheit,

die geheiligt ist durch die eine Taufe.

Einige sie im wahren Glauben

und schließe sie zusammen durch das Band der Liebe.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

 

6. Für die Juden

 

Lasst uns auch beten für die Juden,

zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat:

Er bewahre sie in der Treue zu seinem Bund

und in der Liebe zu seinem Namen,

damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein Ratschluss sie führen will.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast Abraham und seinen Kindern

deine Verheißung gegeben.

Erhöre das Gebet deiner Kirche für das Volk,

das du als Erstes zu deinem Eigentum erwählt hast:

Gib, dass es zur Fülle der Erlösung gelangt.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

 

7. Für alle, die nicht an Christus glauben

 

Lasst uns beten für alle, die nicht an Christus glauben,

dass der Heilige Geist sie erleuchte

und sie auf den Weg des Heiles führe.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

steh allen bei, die sich nicht zu Christus bekennen,

dass sie mit redlichem Herzen vor dir leben

und die Wahrheit finden.

Uns aber gib,

dass wir das Geheimnis deines Lebens immer tiefer erfassen

und in der brüderlichen Liebe wachsen,

damit wir immer mehr

zu glaubhaften Zeugen deiner Güte werden.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

 

8. Für alle, die nicht an Gott glauben

 

Lasst uns auch beten für alle, die Gott nicht erkennen,

dass sie mit seiner Hilfe ihrem Gewissen folgen

und so zum Gott und Vater aller Menschen gelangen.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast den Menschen geschaffen,

dass er dich suche und in dir Ruhe finde.

Gib dich zu erkennen

in den Beweisen deines Erbarmens

und in den Taten deiner Gläubigen,

damit die Menschen trotz aller Hindernisse dich finden

und als den wahren Gott und Vater bekennen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

 

9. Für die Regierenden

 

Lasst uns beten für die Regierenden:

Unser Herr und Gott

lenke ihren Geist und ihr Herz nach seinem Willen,

damit sie den wahren Frieden und die Freiheit suchen zum Heil aller Völker.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

in deiner Hand sind die Herzen der Menschen

und das Recht der Völker.

Schau gnädig auf jene, die uns regieren,

damit auf der ganzen Welt

Sicherheit und Frieden herrschen,

Wohlfahrt der Völker und Freiheit des Glaubens.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

 

10. Für alle Not leidenden Menschen

 

Lasst uns, liebe Brüder und Schwester,  Gott, den allmächtigen Vater,

bitten für alle, die der Hilfe bedürfen:

Er reinige die Welt von allem Irrtum,

nehme die Krankheiten hinweg, vertreibe den Hunger,

löse ungerechte Fesseln, gebe den Heimatlosen Sicherheit,

den Pilgernden und Reisenden eine glückliche Heimkehr,

den Kranken die Gesundheit und den Sterbenden das ewige Leben.

 

Schweigendes Gebet – Der Priester fährt fort:

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

du Trost der Betrübten, du Kraft der Leidenden,

höre auf alle, die in ihrer Bedrängnis zu dir rufen,

und lass sie in jeder Not deine Barmherzigkeit erfahren.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

Zweiter Teil: Kreuzverehrung

 

14. Nach den Großen Fürbitten folgt die feierliche Kreuzverehrung, Von den beiden Formen, das Kreuz zu zeigen, soll jene gewählt werden, die den seelsorglichen Erfordernissen am besten entspricht.

 

ERSTE FORM

15. Ein Kreuz wird zum Altar getragen. Der Priester steht vor dem Altar, nimmt das Kreuz entgegen, enthüllt es, wenn es verhüllt ist, hebt es empor und singt den Ruf: Seht das Holz des Kreuzes. Wenn nötig, kann ihm die Schola oder der Kantor beim Singen helfen.  Alle antworten: Kommt, lasset uns anbeten. Danach knien sie nieder und halten eine kurze Gebetsstille. Darauf stehen alle wieder auf.

Falls das Kreuz nicht verschleiert ist, können die Improperien vor dem Zeigen des Kreuzes gesungen werden.

 

ZWEITE FORM

16. Ein verhülltes Kreuz wird zum Altar getragen. Der Priester steht vor dem Altar, nimmt das Kreuz entgegen und enthüllt dessen oberen Teil. Er hebt es empor und singt den Ruf: Seht das Holz des Kreuzes. Wenn nötig, kann ihm die Schola oder der Kantor beim Singen helfen. Alle antworten: Kommt, lasset uns anbeten. Danach knien sie nieder und halten eine kurze Gebetsstille. Der Priester bleibt stehen und hält das erhobene Kreuz.

Danach enthüllt der Priester den rechten Arm des Kreuzes und hebt es wieder empor. Er singt den Ruf: Seht das Holz. Alles Weitere wie oben.

Darauf enthüllt er das Kreuz vollständig, erhebt es und stimmt zum dritten Mal den Ruf an: Sehr das Holz des Kreuzes. Alles Weitere wie beim ersten Mal. Nach der Antwort stehen alle auf.

 

Ruf zur Kreuzerhebung:

            Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen,

            das Heil der Welt!

            A: Kommt lasset uns anbeten!

 

KREUZVEREHRUNG

17.  Während der  Priester das enthüllte Kreuz hält, werden gegebenenfalls die Improperien gesungen.

 

Ein oder zwei Kantor(en)

Mein Volk, was habe ich dir getan?

Womit nur habe ich dich betrübt?

Antworte mir.

Aus der Knechtschaft Ägyptens habe ich dich herausgeführt.

Du aber bereitest das Kreuz deinem Erlöser.

 

Zwei Brüder(Schwester) stehen vor der Presbyteriumsstufe oder an einem anderen passenden Ort und singen:

Hágios ho Theós. Hier beugen sie die Knie und verehren das Kreuz, dann stehen sie auf und setzen den Gesang fort:

Hágios Ischyrós. Hágios Athánatos, eléison hemás.

 

Dann singen alle:

Sanctus Deus (oder: Heiliger Gott). Hier beugen sie die Knie und verehren das Kreuz, dann stehen sie auf und setzen den Gesang fort:

Sanctus fortis. Sanctus immortalis, miserere nobis (oder: Heiliger starker Gott, heiliger unsterblicher Gott, erbarme dich unser).

 

Ein oder zwei Kantor(en)

Vierzig Jahre habe ich dich geleitet durch die Wüste.

Ich habe dich mit Manna gespeist

und dich hineingeführt in das Land der Verheißung.

Du aber bereitest das Kreuz deinem Erlöser.

 

Die beiden Brüder (Schwestern) singen wieder wir oben: Hágios. Alle: Sanctus (oder Heiliger).

 

Ein oder zwei Kantor(en)

Was hätte ich dir mehr tun sollen und tat es nicht?

Als meinen erlesenen Weinberg pflanzte ich dich,

du aber brachtest mir bittere Trauben,

du hast mich in meinem Durst mit Essig getränkt

und mit der Lanze deinem Erlöser die Seite durchstoßen.

 

Die beiden Brüder (Schwestern): Hágios. Alle: Sanctus (oder Heiliger).

 

18. Dann legt der Priester das Kreuz auf die Presbyteriumsstufe oder an einen anderen passenden Ort oder er gibt es Altardienern zum Halten. Zur Kreuzverehrung treten der Priester, die Altardiener und die Gläubigen heran, ziehen am Kreuz vorüber und verehren es durch eine einfache Kniebeuge oder ein anderes Zeichen der Verehrung, wie es im Kloster üblich ist, z.B. Kuss des Kreuzes.

Inzwischen singt man den Hymnus: Crux fidelis oder andere passende Gesänge. Nach der Kreuzverehrung setzt man sich.

 

19. Es wird nur ein Kreuz zur Verehrung dargeboten.

 

Hymnus zur Kreuzverehrung

Der Vorsängerteil wird mit 1 bezeichnet (Kantor oder Schola), der Teil für alle Gläubigen mit 2. Wenn Vorsänger und Gläubige zusammen singen, steht 1 und 2.

 

1 und 2: Antiphon

Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,

keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich!

Süßes Holz, so süße Nägel, welche süße Last an euch!

 

1 Hymnus

Preise, Zunge, und verkünde den erhabnen Waffengang;

Auf das Kreuz, das Siegeszeichen, singe den Triumphgesang.

Singe, wie der Welt Erlöser starb und dennoch Sieg errang.

 

2 Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,

keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich!

 

1 Denn verblendet aß sich Adam einst vom Baume das Gericht;

doch der Schöpfer voll Erbarmen wollte sein Verderben nicht

und hat selbst den Baum erkoren, der den Fluch des Baumes bricht.

 

2 Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,

keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich!

 

1 So ward in der Zeiten Fülle uns gesandt des Vaters Sohn,

er, der Schöpfer aller Welten, stieg herab vom Himmelsthron

und ward Fleisch und ward geboren und ward einer Jungfrau Sohn.

 

2 Süßes Holz, so süße Nägel, welche süße Last an euch!

 

1 Kind ist er und weint im Kripplein, das er sich als Bett erkürt,

Fest umwickelt ihn Maria mit den Windeln, die sie führt;

und mit straffer Binde sie ihm Hände und das Bein umschnürt.

 

2 Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,

keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich!

 

1 Als nach dreißig Erdenjahren für den Herrn die Stunde kam,

dass er unsres Heiles wegen Tod und Leiden auf sich nahm,

wurde er erhöht am Kreuze, dargebracht als Gotteslamm.

 

2 Süßes Holz, so süße Nägel, welche süße Last an euch!

 

1 Seht den Essig, seht die Galle. Dornen, Nägel, Speer voll Wut

seinen zarten Leib durchbohren, Wasser strömt hervor und Blut;

Erde, Meere, Sterne, Welten werden rein durch solche Flut.

 

2 Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,

keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich!

 

1 Beuge, hoher Baum, die Zweige, werde weich an Stamm und Ast,

denn dein hartes Holz muss tragen eine königliche Last,

gib den Gliedern deines Schöpfers an dem Stamme linde Rast.

 

2 Süßes Holz, so süße Nägel, welche süße Last an euch!

 

1 Du allein warst wert, zu tragen, aller Sünden Lösegeld,

du, die Planke, die uns rettet aus dem Schiffbruch dieser Welt.

Du gesalbt vom Blut des Lammes, Pfosten, der den Tod abhält.

 

2 Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,

keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich!

 

1 und 2  Lob und Ruhm sei ohne Ende Gott, dem höchsten Herrn, geweiht.

Preis dem Vater und dem Sohne und dem Geist der Heiligkeit.

Einen Gott in drei Personen lobe alle Welt und Zeit. Amen.

 

20. Nach der Kreuzverehrung wird das Kreuz an seinen Platz am Altar gebracht. Unterdessen wird gegebenenfalls die Antiphon Super omnia ligna gesungen. Alle beugen die Knie.

 

            Antiphon

            Erhabener als alle Zedern ist allein das Kreuz,

            an dem das Heil der Welt gehangen, an dem Christus triumphierte

            und der Tod den Tod bezwang.

 

Dritter Teil: Kommunionfeier

21. Über den Altar wird ein Tuch gebreitet, darauf wird das Korporale und das Buch gelegt. Dann bringt ein entsprechender Beauftragter oder der Priester selbst das Allerheiligste vom Aufbewahrungsort auf kurzem Weg zum Altar, während alle schweigend stehen. Ein Altardiener begleitet das Allerheiligste mit einem brennenden Leuchter und stellt ihn neben oder auf den Altar.

22. Wenn der Beauftragte das Allerheiligste auf den Altar gestellt und das Gefäß geöffnet hat, tritt der Priester heran, macht eine Verneigung und geht zum Altar. Dort spricht er vernehmlich mit gefalteten Händen:

Dem Wort unseres Herrn und Erlösers gehorsam und getreu seiner göttlichen Weisung, wagen wir zu sprechen:

Der Priester breitet die Hände aus und spricht zusammen mit allen Anwesenden:

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

 

Der Priester fährt mit ausgebreiteten Händen allein fort:

 

Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen

und gib Frieden in unseren Tagen.

Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen

und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde,

damit wir voll Zuversicht

das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.

 

Er faltet die Hände. Die Gemeinde beschließt das Gebet mit dem Ruf:                                 

     

      Denn dein ist das Reich und die Kraft

      und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

23. Der Priester faltet die Hände und spricht leise:

 

      Herr Jesus Christus, der Empfang deines Leibes und Blutes bringe mir nicht Gericht       und Verdammnis, sondern Segen und Heil.

 

24. Dann nimmt der Priester eine Hostie, hält sie über die Schale und vollzieht den Kommunionsritus in der gewohnten Form.

 

25. Danach teilt er die Kommunion an die Gläubigen aus. Während der Kommunionausteilung kann ein passender Gesang gesungen werden.

 

26. Nach der Kommunionspendung wird das Gefäß mit den übrig gebliebenen Hostien durch einen dafür Beauftragten an einen dafür bereiteten Ort außerhalb der Kirche gebracht. Wenn die Umstände es erfordern, wird das Gefäß in den Tabernakel gestellt.

 

27. Danach und gegebenenfalls nach einer kurzen Zeit heiligen Schweigens spricht der Priester folgende Oration:

 

Lasset uns beten.

Allmächtiger, ewiger Gott,

durch den Tod und die Auferstehung deines Sohnes

hast du uns das neue Leben geschenkt.

Bewahre in uns, was deine Barmherzigkeit gewirkt hat,

und gib uns durch den Empfang dieses Sakramentes die Kraft,

dir treu zu dienen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

28. Zur Entlassung wendet sich der Priester der Gemeinde zu, breitet die Hände über sie aus und spricht das folgende Gebet:

 

Segensgebet über das Volk

 

Herr, unser Gott,

reicher Segen komme herab auf dein Volk,

das den Tod deines Sohnes gefeiert hat

und die Auferstehung erwartet.

Schenke ihm Verzeihung und Trost,

Wachstum im Glauben und die ewige Erlösung.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Wachstum im Glauben und die ewige Erlösung.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

Alle verlassen schweigend die Kirche. Zu passender Zeit wird der Altar wieder abgedeckt.

 

29. Die Teilnehmer dieser Feier am Nachmittag brauchen die Non und die Vesper nicht zu beten.

 

KARSAMSTAG

 

Am Karsamstag verweilt die Kirche am Grab des Herrn und betrachtet sein Leiden und seinen Tod. Das Messopfer wird nicht gefeiert, der Altar bleibt ungedeckt. Erst in der Osternacht, in der die Kirche die Auferstehung des Herrn erwartet, bricht die österliche Freude durch, die sich durch fünfzig Tage in ihrer ganzen Fülle entfaltet.

 

Die heilige Kommunion kann am Karsamstag nur als Wegzehrung gereicht werden.

 

OSTERZEIT

 

OSTERSONNTAG, HOCHFEST  DER  AUFERSTEHUNG DES HERRN

DIE FEIER DER OSTERNACHT

 

1. Die Osternacht ist nach ältester Überlieferung eine Nacht der Wache für den Herrn (Ex 12,42). Das Evangelium (Lk 12, 35ff.) mahnt die Gläubigen, mit brennenden Lampen in den Händen auf ihren Herrn zu warten, damit er sie bei seiner Wiederkunft wachend findet und sie einlädt, an seinem Tisch Platz zu nehmen.

 

2. Die Osternacht ist folgendermaßen gegliedert: Nach einer kurzen Lichtfeier (1. Teil) folgt im Wortgottesdienst eine Besinnung über die Großtaten, die Gott, der Herr, an seinem Volk in alter Zeit getan hat. Die Kirche vertraut seinem Wort und seiner Verheißung (2. Teil). Wenn der Gedächtnistag der Auferstehung naht, wird die Taufe gespendet (3. Teil); zusammen mit den in der Taufe Wiedergeborenen tritt die Gemeinschaft mit den Gläubigen an den Tisch, den der Herr seinem Volk durch seinen Tod und seine Auferstehung bereitet hat (4. Teil).

 

3. Die Feier findet in der Nacht statt; sie soll nicht vor Einbruch der Dunkelheit beginnen und nicht nach der Morgendämmerung des Sonntags enden.

 

4. Die nächtliche Messe gehört, auch wenn sie vor Mitternacht gefeiert wird, bereits zum Ostersonntag.

Wer an der Messe in der Nacht teilnimmt, kann in einer zweiten Ostermesse nochmals kommunizieren.

 

5. Wer in der Nacht zelebriert oder konzelebriert, kann eine zweite Messe am Ostertag zelebrieren oder konzelebrieren.

 

6. Der Hauptzelebrant, die Konzelebranten und die Altardiener tragen weiße Messgewänder.

Für alle Teilnehmer der Osternacht sollen Kerzen bereitliegen.

 

ERSTER TEIL

LICHTFEIER

Segnung des Feuers und Bereitung der Osterkerze

 

7. Das Licht in der Kirche ist gelöscht.

An einem geeigneten Platz außerhalb der Kirche wird ein Holzfeuer angezündet. Wenn die  Gemeinschaft mit den anderen Gläubigen  sich hier versammelt hat, tritt der Hauptzelebrant mit den Konzelebranten und den Altardienern hinzu. Wer das Osterlob singt, trägt die Osterkerze.

Wo ein Feuer außerhalb der Kirche nicht angezündet werden kann, wird der Ritus vollzogen wie unten Nr. 13.

 

8.  Der Priester begrüßt die Gemeinschaft und die Gläubigen und führt sie kurz mit etwa folgenden Worten in den Sinn der Nachtfeier ein:

 

Liebe Brüder und Schwestern!

In der Osternacht ist unser Herr Jesus Christus vom Tode auferstanden und zum Leben hinübergegangen. Darum hält die Kirche in der ganzen Welt diese Nacht heilig: sie lädt ihre Söhne und Töchter, wo immer sie wohnen, ein, zu wachen und zu beten. Auch wir sind in dieser Nacht der Einladung gefolgt. Wir begehen das Gedächtnis des österlichen Heilswerkes Christi, indem wir das Wort Gottes hören und die heiligen Mysterien feiern in der zuversichtlichen Hoffnung, dass wir einst am Sieg Christi über den Tod und an seinem Leben in Gott teilnehmen dürfen.

 

9.  Ist das Feuer noch nicht entzündet, so wird nun das neue Feuer mit dem Feuerstein geschlagen, wenn keine andere Vorgangsweise besser erscheint. Nach der Entzündung des Osterfeuers segnet es der Priester.

 

Lasset uns beten.

Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast durch Christus allen,

die an dich glauben,

das Licht deiner Herrlichkeit geschenkt.

Segne + dieses neue Feuer,

das die Nacht erhellt,

und entflamme in uns die Sehnsucht nach dir,

dem unvergänglichen Licht,

damit wir mit reinem Herzen

zum ewigen Osterfest gelangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

A: Amen.

 

Die Osterkerze wird am neuen Feuer angezündet.

 

10. Wenn es wegen des Volkscharakters angebracht erscheint, durch gewisse Symbole auf die Würde und Bedeutung der Osterkerze hinzuweisen, kann das in folgender Weise geschehen:

Nach der Segnung des Feuers bringt der Akolyth oder einer der Altardiener die Osterkerze vor den Zelebranten. Dieser ritzt mit einem Griffel ein Kreuz in die Kerze. Darüber zeichnet er den griechischen Buchstaben Alpha, darunter den Buchstaben Omega, zwischen die Kreuzarme schreibt er die Jahreszahl. Dabei spricht er:

 

      1 Christus, gestern und heute (Senkrechter Balken)

      2 Anfang und Ende (Querbalken)

      3 Alpha (über dem Kreuz)

      4 und Omega (unter dem Kreuz).

      5 Sein ist die Zeit (erste Ziffer)

      6 und die Ewigkeit (zweite Ziffer).

      7 Sein ist die Macht und die Herrlichkeit (dritte Ziffer)

      8 in alle Ewigkeit. Amen. (vierte Ziffer).

 

A

                                                                 2                    0

 

                                  

 

                                                             

                                                                 0                     6

                                                                           O

 

11. In das eingeritzte Kreuz kann der Priester fünf Weihrauchkörner in Kreuzesform einfügen. Dabei spricht er:

     

 

 

 

      1 Durch seine heiligen Wunden,                                               1

      2 die leuchten in Herrlichkeit               

      3 behüte uns                                                                   4          2          5

      4 und bewahre uns

      5 Christus, der Herr. Amen.                                                      3

 

12. Der Priester zündet die Osterkerze am Feuer an und spricht dabei:

 

      Christus ist glorreich auferstanden vom Tod.

      Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.

 

Die unter Nummer 10 bis 12 angegebenen Handlungen und Worte können alle oder nur in Auswahl verwendet werden, je nach den örtlichen und pastoralen Verhältnissen. Die Bischofskonferenzen können auch andere Formen festlegen, die der Eigenart des Volkes besser entsprechen.

 

13. Wo wegen besonderer Schwierigkeiten kein Holzfeuer angezündet werden kann, wird die Feuerweihe den Umständen angepasst. Das Volk versammelt sich wie sonst in der Kirche. Der Priester zieht mit den Altardienern zum Kircheneingang, wobei die Osterkerze mitgetragen wird. Das Volk wendet sich dem Priester zu, soweit das möglich ist.

Der Priester begrüßt die Gemeinschaft und die Gläubigen und führt sie in die Feier ein (vgl. Nr. 8). Es folgt die Segnung des Feuers (Nr. 9) und, wenn vorgesehen, die Bereitung und das Anzünden der Osterkerze (Nr. 10 bis 12).

 

Prozession

14. Derjenige (oder diejenige), der (die) die das Osterlob singt, nimmt die Osterkerze, hebt sie empor und singt:

 

      Lumen Christi (Christus, das Licht).

 

Alle antworten:

 

      Deo gratias (Dank sei Gott).

 

Die Bischofskonferenzen können eine längere Akklamation festlegen.

 

15. Alle ziehen in die Kirche ein; die Osterkerze geht voran. Wenn Weihrauch verwendet wird, geht der Rauchfassträger vor der Osterkerze.

Am Eingang der Kirche bleibt der Osterkerzenträger stehen, hebt die Osterkerze empor und singt zum zweiten Mal:

 

      Lumen Christi (Christus, das Licht).

 

Alle antworten:

 

      Deo gratias (Dank sei Gott).

 

Die Mitfeiernden zünden ihre Kerzen an der Osterkerze an und ziehen weiter.

 

Vor dem Altar wendet sich der Kerzenträger dem Volke zu und singt zum dritten Mal:

 

      Lumen Christi (Christus, das Licht).

 

Alle antworten:

 

      Deo gratias (Dank sei Gott).

 

Im Kirchenraum vorhandene Kerzen werden angezündet.

 

Das Osterlob

 

16. Der Hauptzelebrant und die Konzelebranten gehen an ihre Sitze. Der Kerzenträger stellt die Osterkerze auf den Leuchter in der Mitte des Altarraumes oder beim Ambo oder an einem anderen passenden Ort. Dann kann man Weihrauch einlegen wie zum Evangelium der Messe und gegebenenfalls Buch und die Kerze inzensieren.

 

17. Derjenige, der das Osterlob singt, inzensiert gegebenenfalls Buch und Osterkerze und verkündet das Osterlob am Ambo oder an einem Pult bei der Osterkerze. Alle stehen und halten die brennenden Kerzen.

Falls notwendig kann das Osterlob auch von einem Kantor (einer Kantorin) gesungen werden, der (die) nicht Diakon oder Priester ist. Dieser lässt jedoch die Worte Darum bitte ich euch… bis zum Ende der Einladung weg, ebenso den Gruß Der Herr sei mit euch.

Das Osterlob kann auch in einer kürzeren Form gesungen werden. Außerdem können die Bischofskonferenzen das Osterlob anpassen durch die Einführung von Akklamationen der Gemeinde.

 

18. Längere Form des Osterlobes:

            Frohlocket, ihr Chöre der Engel,

            frohlocket, ihr himmlischen Scharen,

            lasset die Posaune erschallen,

            preiset den Sieger, den erhabenen König!

            Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe!

            Licht des großen Königs umleuchtet dich.

            Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel.

            Auch du freue dich, Mutter Kirche,

            umkleidet von Licht und herrlichem Glanze!

            Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel.

            (Darum bitte ich euch, geliebte Brüder,

            ihr Zeugen des Lichtes, das diese Kerze verbreitet:

            Ruft mit mir zum allmächtigen Vater um sein Erbarmen und seine Hilfe,

            dass er, der mich ohne mein Verdienst,

            aus reiner Gnade, in die Schar der Leviten berufen hat,

            mich erleuchte mit dem Glanz seines Lichtes,

            damit ich würdig das Lob dieser Kerze verkünde.)

           

            (V: Der Herr sei mit euch.

            A: Und mit deinem Geiste.)

 

            V: Erhebet die Herzen.

            A: Wir haben sie beim Herrn.

 

            V: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.

            A: Das ist würdig und recht.

 

            V: In Wahrheit ist es würdig und recht,

            den verborgenen Gott, den allmächtigen Vater,

            mit aller Glut des Herzens zu rühmen

            und seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus,

            mit jubelnder Stimme zu preisen.

            Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt

            und den Schuldbrief ausgelöscht mit seinem Blut,

            das er aus Liebe vergossen hat.

           

            Gekommen ist das heilige Osterfest,

            an dem das wahre Lamm geschlachtet ward,

            dessen Blut die Türen der Gläubigen heiligt

            und das Volk bewahrt vor Tod und Verderben.

 

            Dies ist die Nacht,

            die unsere Väter, die Söhne Israels,

            aus Ägypten befreit

            und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat.

           

            Dies ist die Nacht,

            in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat.

 

            Dies ist die Nacht,

            die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben,

            scheidet von den Lastern der Welt, dem Elend der Sünde entreißt,

            ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche.

           

            Dies ist die selige Nacht,

            in der Christus die Ketten des Todes zerbrach

            und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.

 

            Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren,

            hätte uns nicht der Erlöser gerettet.

            O unfassbare Liebe des Vaters:

            Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin!

            O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam,

            du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat.

 

            O glückliche Schuld,

            welch großen Erlöser hast du gefunden!

 

            O wahrhaft selige Nacht,

            dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen,

            in der Christus erstand von den Toten.

           

            Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht:

            „Die Nacht wird hell wie der Tag,

            wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben.“

            Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld,             gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude.

            Weit vertreibt sie den Hass, sie einigt die Herzen und beugt die Gewalten.

 

            In dieser gesegneten Nacht,

            heiliger Vater, nimm an das Abendopfer unseres Lobes,

            nimm diese Kerze entgegen als unsere festliche Gabe!

            Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet,

            wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche

            durch die Hand ihrer Diener.

 

            So ist nun das Lob dieser kostbaren Kerze erklungen,

            die entzündet wurde am lodernden Feuer zum Ruhme des Höchsten.

 

            Wenn auch ihr Licht sich in die Runde verteilt hat,

            so verlor es doch nichts von der Kraft seines Glanzes.

            Denn die Flamme wird genährt vom schmelzenden Wachs,

            das der Fleiß der Bienen für diese Kerze bereitet hat.

 

            O wahrhaft selige Nacht,

            die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet!

 

            Darum bitten wir dich, o Herr:

            Geweiht zum Ruhm deines Namens,

            leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben.

            Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer,

            vermähle ihr Licht mit den Lichtern am Himmel.

 

            Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint,

            jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht:

            dein Sohn, unser Herr Jesus Christus,

            der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht;

            der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.

 

            A: Amen.

 

19. Kürzere Form des Osterlobes:

            Frohlocket, ihr Chöre der Engel,

            frohlocket, ihr himmlischen Scharen,

            lasset die Posaune erschallen,

            preiset den Sieger, den erhabenen König!

            Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe!

            Licht des großen Königs umleuchtet dich.

            Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel.

            Auch du freue dich, Mutter Kirche,

            umkleidet von Licht und herrlichem Glanze!

            Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel.

            (Darum bitte ich euch, geliebte Brüder,

            ihr Zeugen des Lichtes, das diese Kerze verbreitet:

            Ruft mit mir zum allmächtigen Vater um sein Erbarmen und seine Hilfe,

            dass er, der mich ohne mein Verdienst,

            aus reiner Gnade, in die Schar der Leviten berufen hat,

            mich erleuchte mit dem Glanz seines Lichtes,

            damit ich würdig das Lob dieser Kerze verkünde.)

           

            (V: Der Herr sei mit euch.

            A: Und mit deinem Geiste.)

 

            V: Erhebet die Herzen.

            A: Wir haben sie beim Herrn.

 

            V: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.

            A: Das ist würdig und recht.

 

            V: In Wahrheit ist es würdig und recht,

            den verborgenen Gott, den allmächtigen Vater,

            mit aller Glut des Herzens zu rühmen

            und seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus,

            mit jubelnder Stimme zu preisen.

            Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt

            und den Schuldbrief ausgelöscht mit seinem Blut, das er aus Liebe vergossen hat

 

            Gekommen ist das heilige Osterfest,

            an dem das wahre Lamm geschlachtet ward,

            dessen Blut die Türen der Gläubigen heiligt

            und das Volk bewahrt vor Tod und Verderben.

 

            Dies ist die Nacht,

            die unsere Väter, die Söhne Israels,

            aus Ägypten befreit

            und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat.

 

            Dies ist die Nacht,

            in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat.

 

            Dies ist die Nacht,

            die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben,

            scheidet von den Lastern der Welt,

            dem Elend der Sünde entreißt,

            ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche.

 

            Dies ist die selige Nacht,

            in der Christus die Ketten des Todes zerbrach

            und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.

 

            O unfassbare Liebe des Vaters:

            Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin!

 

            O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam,

            du wurdest uns zum Segen,

            da Christi Tod dich vernichtet hat.

 

            O glückliche Schuld,

            welch großen Erlöser hast du gefunden!

 

            Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld,             gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude.

 

            O wahrhaft selige Nacht,

            die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet!

            In dieser gesegneten Nacht,

            heiliger Vater, nimm an das Abendopfer unseres Lobes,

            nimm diese Kerze entgegen als unsere festliche Gabe!

            Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet,

            wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche

            durch die Hand ihrer Diener.

 

            So bitten wir dich, o Herr:

            Geweiht zum Ruhm deines Namens,

            leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben.

            Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer,

            vermähle ihr Licht mit den Lichtern am Himmel.

 

            Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint,

            jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht:

            dein Sohn, unser Herr Jesus Christus,

            der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht,

            der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit!

 

            A: Amen.

 

ZWEITER TEIL

WORTGOTTESDIENST

 

20. In dieser Nachtfeier, der Mutter aller Vigilien, werden neun Lesungen vorgetragen, sieben aus dem Alten Testament und zwei aus dem Neuen Testament (Epistel und Evangelium).

 

21. Aus pastoralen Gründen kann die Zahl der alttestamentlichen Lesungen vermindert werden. Man beachte aber,  dass die Lesung des Wortes Gottes einen grundlegenden Teil der Osternacht bildet. Es werden wenigstens drei Lesungen aus dem Alten Testament gelesen, in dringenden Fällen wenigstens zwei.  Die Lesung vom Durchzug durch das Rote Meer (Ex 14) darf nie ausfallen.

 

22. Alle legen die Kerzen weg und setzen sich. Der Priester führt die Gemeinde in den Sinn der Lesungen ein mit etwa folgenden Worten:

 

            Liebe Brüder und Schwestern,

            Nachdem wir die Osternacht feierlich eröffnet haben, wollen wir nun     aufmerksam das Wort Gottes hören. Die Lesungen verkünden uns, wie sich Gott          von Anfang an des Menschen angenommen und sein Volk geführt hat und wie er zuletzt seinen Sohn als Erlöser gesandt hat.

            Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat Christus uns das neue Leben    geschenkt; wir wollen Gott bitten, dass er sein Erlösungswerk an uns vollende.

 

23. Es folgen die Lesungen. Der Lektor geht zum Ambo und trägt die erste Lesung vor. Der Psalmist oder Kantor singt den Psalm, das Volk antwortet mit dem Kehrvers. Dann erheben sich alle, der Priester lädt zum Gebet ein: Lasset uns beten und spricht nach einer kurzen Gebetsstille die Oration.

Statt des Antwortpsalmes kann auch eine Zeit der Stille gehalten werden. In diesem Fall erübrigt sich die Stille nach der Gebetseinladung.

 

Gebete nach den Lesungen

 

24. Nach der ersten Lesung (Die Schöpfung: Gen 1.1 -2. 2 oder 1, 1.26-31a):

 

Lasset uns beten:

Allmächtiger Gott,

du bist wunderbar in allem, was du tust.

Lass deine Erlösten erkennen,

dass deine Schöpfung groß ist,

doch größer noch das Werk der Erlösung,

die du uns in der Fülle der Zeit geschenkt hast

durch den Tod des Osterlammes,

unseres Herrn Jesus Christus,

der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

A: Amen.

 

Oder: (Die Erschaffung des Menschen):

 

Lasset uns beten:

Allmächtiger Gott,

du hast den Menschen wunderbar erschaffen

und noch wunderbarer erlöst.

Hilf uns, den Verlockungen der Sünde

durch die Kraft des Geistes zu widerstehen,

damit wir zu den ewigen Freuden gelangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

            A: Amen.

 

25. Nach der zweiten Lesung (Das Opfer Abrahams: Gen 22, 1-18; oder 1-2.9a.l0-13.15-18):

 

Lasset uns beten:

Gott. du Vater aller Gläubigen.

durch deine Gnade

mehrst du auf dem ganzen Erdenrund

die Kinder deiner Verheißung.

Durch das österliche Sakrament der Taufe

erfüllst du den Eid.

den du Abraham geschworen hast.

und machst ihn zum Vater aller Völker.

Gib allen, die du zu deinem Volk berufen hast.

die Gnade, diesem Ruf zu folgen.

Darum bitten wir durch Christus. unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

26. Nach der dritten Lesung (Durchzug durch das Rote Meer: Ex 14, 15 -15.1):

 

Lasset uns beten:

Gott,

deine uralten Wunder

leuchten noch in unseren Tagen.

Was einst dein mächtiger Arm

an einem Volk getan hat.

das tust du jetzt an allen Völkern:

Einst hast du Israel

aus der Knechtschaft des Pharao befreit

und durch die Fluten des Roten Meeres geführt;

nun aber führst du alle Völker

durch das Wasser der Taufe zur Freiheit.

Gib, dass alle Menschen Kinder Abrahams werden

und zur Würde des auserwählten Volkes gelangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

            A: Amen.

 

 

Oder:

Lasset uns beten:

Herr. unser Gott.

du hast uns durch das Licht des Neuen Bundes

den Sinn der Wunder erschlossen.

die du im Alten Bund gewirkt hast:

Das Rote Meer

ist ein Bild für das Wasser der Taufe;

das befreite Volk Israel deutet hin

auf das heilige Volk des Neuen Bundes.

Gib. dass alle Menschen durch den Glauben

an der Würde Israels teilhaben

und im Heiligen Geist

die Gnade der Wiedergeburt empfangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

27. Nach der vierten Lesung (Das neue Jerusalem: Jes 54, 4a.5-14) :

 

Lasset uns beten:

Allmächtiger, ewiger Gott.

verherrliche deinen Namen.

Gewähre, was du den Vätern

um ihres Glaubens willen versprochen hast,

und mehre durch die Taufe die Zahl deiner Kinder.

Lass deine Kirche erfahren. dass sich erfüllt,

was die Heiligen des Alten Bundes

gläubig erhofft haben.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

Oder ein anderes von den Gebeten, die nach den folgenden Lesungen entfallen.

28. Nach der fünften Lesung (Gottes Heilsangebot: Jes 55, 1-11):

 

Lasset uns beten:

Allmächtiger, ewiger Gott,

du einzige Hoffnung der Welt,

durch die Propheten

hast du die Heilsereignisse angekündigt,

die sich in unseren Tagen erfüllen.

Erwecke du selbst in uns das Verlangen,

dir immer treuer zu dienen;

denn niemand macht Fortschritte im Guten,

wenn ihn nicht deine Gnade führt.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

            A: Amen

 

29. Nach der sechsten Lesung (Der Quell der Weisheit: Bar 3,9-15.32 bis 4,4):

 

Lasset uns beten:

Gott, unser Vater ,

du mehrst die Zahl deiner Kinder

und rufst aus allen Völkern

Menschen in deine Kirche.

Beschütze gütig die Täuflinge,

damit sie den Quell der Weisheit niemals verlassen

und auf deinen Wegen gehen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

            A: Amen.

 

30. Nach der siebten Lesung (Das neue Herz und der neue Geist: Ez 36, 16-17a.18-28):

 

Lasset uns beten:

Gott,

du unwandelbare Kraft, du ewiges Licht,

schau gütig auf deine Kirche

und wirke durch sie das Heil der Menschen.

So erfahre die Welt,

was du von Ewigkeit her bestimmt hast:

Was alt ist, wird neu,

was dunkel ist, wird licht,

was tot war, steht auf zum Leben,

und alles wird wieder heil in dem,

der der Ursprung von allem ist,

in unserem Herrn Jesus Christus,

der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

A: Amen.

Oder:

Lasset uns beten:

Herr. unser Gott.

durch die Schriften

des Alten und des Neuen Bundes

führst du uns ein

in das Geheimnis dieser heiligen Nacht.

Öffne unsere Augen für das Werk deines Erbarmens

und schenk uns durch die Gnade dieser Osternacht

die feste Zuversicht. dass auch unser Leben

in deiner Herrlichkeit vollendet wird.

Darum bitten wir durch Christus. unseren Herrn.

 

            A: Amen.

S. 92

Oder (wenn eine Taufe folgt):

 

Lasset uns beten:

Sei uns nahe, allmächtiger Gott,

und wirke in den Sakramenten,

die uns deine Liebe schenkt:

Sende den Geist aus,

der uns zu deinen Kindern macht,

den Geist, durch den dir aus dem Wasser der Taufe

ein neues Volk geboren wird.

Was wir unter heiligen Zeichen vollziehen,

das vollende du mit deiner Kraft.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

A: Amen.

 

31. Nach der Oration zur letzten Lesung aus dem Alten Testament werden die Altarkerzen angezündet. Der Priester stimmt das Gloria an, in das alle Anwesenden einstimmen. Wo es Gewohnheit ist, läuten dazu die Glocken.

 

32. Nach dem Gloria spricht der Priester in gewohnter Weise das Tagesgebet.

 

            Lasset uns beten:

            Gott,

            du hast diese Nacht hell gemacht

            durch den Glanz der Auferstehung unseres Herrn.

            Erwecke in deiner Kirche den Geist der Kindschaft,

            den du uns durch die Taufe geschenkt hast,

            damit wird neu werden an Leib und Seele

            und dir mit aufrichtigem Herzen dienen.

            Darum bitten wir durch Jesus Christus.

            A. Amen.

 

33. Der Lektor trägt die Epistel vor.

 

34. Nach der Epistel stehen alle auf, und der Priester stimmt feierlich das Halleluja an.

Alle wiederholen es.

Darauf trägt der Psalmist oder Kantor den Psalm vor, auf den das Volk mit Halleluja  antwortet. Notfalls stimmt der Psalmist selbst das Halleluja an.

 

35. Zum Evangelium werden keine Leuchter getragen, sondern nur Weihrauch (wenn er verwendet wird).

 

36. Auf das Evangelium folgt die Homilie. Dann schließt sich die Taufliturgie an.

 

DRITTER TEIL

ERNEUERUNG DES TAUFVERSPRECHENS

 

37. Zwei Kantoren können gegebenenfalls die Litanei singen. Alle stehen (wegen der Osterzeit) und antworten.

Kyrie, eleison.

Oder:

Herr, erbarme dich.

 

Christe, eleison.

Christus, erbarme dich.

 

Kyrie, eleison.

Herr, erbarme dich.

 

Heilige Maria, Mutter Gottes

A: Bitte für uns

 

Heiliger Michael

 

 

Ihr heiligen Engel Gottes

A: Bittet für uns

 

Heiliger Johannes der Täufer

A: Bitte für uns

 

Heiliger Josef

 

 

Heilige Apostel Petrus und Paulus

A: Bittet für uns

 

Heiliger Andreas

A: Bitte für uns

 

Heiliger Johannes

 

 

Heilige Maria Magdalena

 

 

Heiliger Stephanus

 

 

Heiliger Ignatius von Antiochien

 

 

Heiliger Laurentius

 

 

Heilige Perpetua und Felizitas

A: Bittet für uns

 

Heilige Agnes

A: Bitte für uns

 

Heiliger Gregor

 

 

Heiliger Augustinus

 

 

Heiliger Athanasius

 

 

Heiliger Basilius

 

 

Heiliger Martin

 

 

Heiliger Benedikt

           

 

Heilige Robert, Alberich und Stephan

A: Bittet für uns

 

Heiliger Bernhard

A: Bitte für uns

 

Heiliger Franziskus

 

 

Heiliger Dominikus

 

 

Heiliger Franz Xaver

 

 

Heiliger Pfarrer von Ars

 

 

Heilige Luitgard

 

 

Heilige Katharina von Siena

 

 

Heilige Theresia von Avila

 

 

Alle Heiligen Gottes

 

 

Jesus, sei uns gnädig

A: Herr, befreie uns.

 

Von allem Bösen

 

 

Von aller Sünde

 

 

Von der ewigen Verdammnis

 

 

Durch deine Menschwerdung und dein heiliges Leben

 

 

Durch dein Sterben und dein Auferstehn

 

 

Durch die Sendung des Heiligen Geistes

 

 

Wir armen Sünder

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

Jesus, Sohn des lebendigen Gottes

 

 

Christus, höre uns.                               

A: Christus, höre uns

A: Christus, erhöre uns.

Christus, erhöre uns

A. Christus, erhöre uns

 

 

38. Darauf segnet der Priester das Wasser mit folgendem Gebet:

 

            Liebe Brüder und Schwestern!

            Wir bitten den Herrn, dass er dieses Wasser segne, mit dem wir nun besprengt           werden. Das geweihte Wasser soll uns an die Taufe erinnern: Gott aber erneuere     in uns seine Gnade, damit wir dem Geist treu bleiben, den wir empfangen haben.

 

Nach einer kurzen Gebetsstille spricht der Priester mit gefalteten Händen:

 

            Herr, unser Gott,

            sei deinem Volk nahe,

            das wachend und betend diese Osternacht feiert.

            Du hast uns wunderbar erschaffen und noch wunderbarer wiederhergestellt.

            Wir gedenken deiner großen Taten und bitten dich:

            Segne dieses Wasser, das uns an deine Sorge für uns Menschen erinnert.

            Im Anfang hast du das Wasser erschaffen,

            damit es der Erde Fruchtbarkeit bringt

            und uns Menschen zum frischen Trunk und zum reinigenden Bad wird.

            Du hast das Wasser in Dienst genommen für das Werk deines Erbarmens:

            Im Roten Meer hast du dein Volk

            durch das Wasser aus der Knechtschaft Ägyptens befreit,

            in der Wüste mit Wasser aus dem Felsen seinen Durst gestillt.

            Die Propheten sahen im Bild des lebendigen Wassers den Neuen Bund,

            den du mit uns Menschen schließen wolltest.

            Durch das Wasser, das Christus im Jordan geheiligt hat,

            reinigst du im Bad der Taufe den sündigen Menschen

            und schenkst ihm das neue Leben deiner Kinder.

            Darum sei dieses Wasser eine Erinnerung an unsere Taufe,

            es vereinige uns in österlicher Freude mit unseren Brüdern und Schwestern,

            die in dieser heiligen Nacht getauft werden,

            und mit allen,

            die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist

            wiedergeboren sind zum ewigen Leben.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

            A: Amen.

 

39. Alle stehen und erneuern, mit brennenden Kerzen in den Händen, das Taufversprechen. Der Priester führt dazu mit etwa folgenden Worten ein:

 

            Liebe Brüder und Schwestern!

            Wir alle sind einst durch das österliche Geheimnis der Taufe

            mit Christus begraben worden,

            damit wir mit ihm auferstehen zu einem neuen Leben.

            Nach den vierzig Tagen der Fastenzeit,

            in denen wir uns auf Ostern vorbereitet haben,

            wollen wir darum das Taufversprechen erneuern,

            mit dem wir einst dem Satan ab­geschworen

            und Gott versprochen haben,

            ihm, unserem Herrn, in der heiligen katholischen Kirche zu dienen.

            Deshalb frage ich euch:

 

            P: Widersagt ihr dem Satan?

            A: Ich widersage.

           

            P: Und all seiner Bosheit?

            A: Ich widersage.

           

            P: Und all seinen Verlockungen?

            A: Ich widersage.

 

Oder:

            P: Widersagt ihr dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu     können?

            A: Ich widersage.

 

            P: Widersagt ihr den Verlockungen des Bösen, damit es nicht Macht über euch          gewinnt?

            A: Ich widersage.

           

            P: Widersagt ihr dem Satan, dem Urheber des Bösen?

            A: Ich widersage.

 

Gegebenenfalls kann diese zweite Formel von den Bischofskonferenzen angepasst werden gemäß den örtlichen Umständen.

 

Dann fährt der Priester fort:

            P: Glaubt ihr an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöp­fer des Himmels           und der Erde?

            A: Ich glaube.

 

            P: Glaubt ihr an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der          geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat und begraben wurde, von          den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt?

            A: Ich glaube.

 

            P: Glaubt ihr an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die             Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der             Toten und das ewige Leben?

            A: Ich glaube.

 

Der Priester schließt:

            Der allmächtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,

            hat uns aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt

            und uns alle Sünden vergeben.

            Er bewahre uns durch seine Gnade

            in Christus Jesus, unserem Herrn, zum ewigen Leben.

 

            A: Amen.

 

40. Der Priester besprengt die Gemeinde mit dem gesegneten Wasser, währenddessen singen alle die Antiphon:

 

            Antiphon

            Ich sah ein Wasser ausgehen vom Tempel,

            von dessen rechter Seite. Halleluja.

            Und alle, zu denen das Wasser kam, wurden gerettet,

            und sie werden rufen:

            Halleluja, Halleluja.

 

Oder einen anderen Taufgesang.

 

41. Nach der Besprengung wird das Weihwasser an den üblichen Ort gebracht. Danach geht der Priester an seinen Sitz und leitet die Fürbitten ein. Das Credo entfällt.

 

VIERTER TEIL

EUCHARISTIEFEIER

 

42. Der Priester geht zum Altar und beginnt in der gewohnten Weise die Eucharistiefeier.

 

43. Gabengebet

Herr, unser Gott,

nimm die Gebete und Gaben deines Volkes an

und gib, dass diese österliche Feier,

die im Opfer des wahren Osterlammes ihren Ursprung hat,

uns zum ewigen Heil führt.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

44. Osterpräfation I: Diese Nacht…

Wenn der römische Kanon verwendet wird, werden bei Communicantes und Hanc igitgur Eigentexte verwendet.

 

45.  Kommunionvers

 

Unser Osterlamm ist geopfert, Christus, der Herr. Halleluja!

Wir sind befreit von Sünde und Schuld.

So lasst uns Festmahl halten in Freude. Halleluja!

 

46. Schlussgebet

 

Herr, unser Gott,

du hast uns durch die österlichen Sakramente gestärkt.

Schenke uns den Geist deiner Liebe,

damit deine Gemeinde ein Herz und eine Seele wird.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

47. Zur Entlassung singt oder spricht der Diakon oder der Priester selbst:

 

Gehet hin in Frieden. Halleluja, Halleluja.

Dank sei Gott, dem Herrn. Halleluja. Halleluja.