VIERTER TEIL

DIE FEIER DER AUFNAHME VON SCHWESTERN

 

DIE HAUPTQUELLEN UND IHRE SIGLEN

 

Coll.    Collectaneum, von Citeaux, entstanden nach 1175, MS. DIJON 114, Bibliotèque    Publique Municipale.

 

E.O.     Ecclesiastica Officia, hg. v. D. CHOISSELET und P. VERNET, nach den   Handschriften 114, Bibliotèque Publique Municipale gemäß der Ausgabe von Ph.      GUIGNARD, Les monuments primitifs de la Règle cistercienne, Dijon 1878, und der     Hs. 31 der Universitätsbibliothek von Ljubljana, gemäß der Ausgabe von C.   NOSCHITZKA in              Analecta S.O.Cist. 6 (1950)  1 – 124, sowie der Hs. 1711 der          Stadtbibliothek von Trient,       hg. Von B. GRIESSER in Analecta S.O.Cist. 12 (1956) 153 – 288. (Erschienen 1989 in Reiningue: Abtei Oelenberg)

 

O.P.R. Ordo Professionis Religiosae (römische Ausgabe, Vatikan 1970)

 

R.B.     Regula sancti Benedicti, nach der Ausgabe in  Sources Chrétiennes Bd. 181 – 182.

 

R.C.     Rituale Cisterciense, 1698, hg. Lérins 1892 und Westmalle 1949.

 

Einführung

Wesen und Bedeutung der Ordensprofess

 

1. Von Gott berufen weihen sich viele Christen durch die heiligen Ordensgelübde dem Dienste Gottes und dem Wohl der Menschen. Sie streben danach, durch ein Leben nach den evangelischen Räten Christus enger nachzufolgen,  Dadurch trägt in ihnen die Taufgnade besonders reiche Frucht.

2. Die Kirche als gütige Mutter hielt das geweihte Leben in seinen verschiedenen Formen, zu denen es sich im Lauf der Jahrhunderte unter der Leitung des Heiligen Geistes entfaltet hatte, immer hoch in Ehren. Sie hat es zu einem kirchenrechtlich umschriebenen Stand gemacht, sie hat zahlreiche Ordensfamilien, darunter die monastischen Orden, bestätigt, und leitet sie in einer umsichtigen Gesetzgebung..

Die Kirche nimmt auch selbst die Profess der Ordensleute entgegen, sie erbittet ihnen in öffentlichem Gebet Gottes Gnade und Beistand, sie empfiehlt sie Gott und vermittelt ihnen seinen Segen, indem sie ihre Hingabe mit dem eucharistischen Opfer verbindet.

 

 

Die den Stufen der Einführung in das zisterziensische Ordensleben zugeordneten Riten.

 

3. Nach der Regel des heiligen Benedikt wird jeder Neueintretende nach Überwindung der Schwierigkeiten des Eintritts im Noviziat in aller Geduld geprüft. Nach Ablauf von zwei Monaten und dann wieder nach sechs und nach vier weiteren Monaten erneuert der Novize seine Bitte, doch wird er erst beim letzten Mal als Mönch ins Kloster aufgenommen.[1]

 

Heutzutage wird die Probezeit in verschiedenen Phasen durchlaufen, die in den Konstitutionen festgelegt sind. Eine gewisse Zeit des Postulats geht dabei dem Noviziat voraus. Diesem folgt die zeitliche Profess, und dann erst wird der Bruder beziehungsweise. die Schwester zur feierlichen Profess zugelassen.

 

4. Zwar lesen wir in der Regel unseres heiligen Vaters Benedikt:

"Noch im Oratorium ziehe man dem Novizen die eigenen Sachen aus, mit denen er bekleidet war, und ziehe ihm die Sachen des Klosters an" (RB 58,26). Somit erscheint der Kleiderwechsel bei der Profess als Ausdruck des Verzichts auf Eigenbesitz.[2] Doch schon seit den Anfängen des christlichen Mönchtums ist dieser Kleiderwechsel oft Ausdruck für den Wechsel der Lebensform oder die neue Lebensweise[3]. Wie nämlich der Katechume bei der Taufe zuerst die Kleider ablegt und nackt in das Taufbecken hinabsteigt, um nachher mit einem weißen Gewand bekleidet zu werden, so muss auch der Novize, der Mönch werden möchte, die eigenen Kleider ablegen, um mit dem Mönchsgewand bekleidet werden zu können. Dieser Ritus wird im Collectaneum von Cîteaux so beschrieben: "Wenn der Novize die Weltkleidung ablegt, wird gesprochen: 'Der Herr ziehe dir den alten Menschen mit all seinen Werken aus. Amen'. Bei der Anlegung des Mönchsgewands wird gesprochen: 'Der Herr ziehe dir den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist, in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Amen.'"[4]

 

Wenn dieser Ritus auch im Lauf der Zeit schon an den Beginn des Noviziats gestellt wurde, indem der neu eintretende Novize schon früher mit dem klösterlichen Gewand bekleidet wurde[5], so durften das schwarze Skapulier und die weiße Kukulle erst bei der Profess übergeben werden.[6] Es ist auch zu beachten, dass in den Riten für die Einkleidung, die zeitliche und die feierliche Profess, die nun beschrieben werden, die Bitte um die Gnade Gottes dem Wechsel des Gewandes vorausgeht, und das nicht ohne Grund. So erhält das Gebet der Kirche und die Segnung der Person größeres Gewicht als die Einkleidung.

 

5. Das Noviziat ist die Zeit, mit der das Ordensleben beginnt. Es ist eine Zeit der Prüfung sowohl für den Novizen oder die Novizin als auch für die Gemeinschaft oder Kongregation. Es ist sinnvoll, an den Beginn des Noviziats eine Feier mit der Bitte um die Gnade Gottes zu stellen, damit das besondere Ziel dieser Probezeit erreicht werde.

Diese Feier soll ihrem Wesen nach nüchtern und kurz sein und wird üblicherweise innerhalb der klösterlichen Gemeinschaft vollzogen. Jedenfalls muss sie außerhalb der Messe stattfinden.

 

6. Es folgt die erste Profess. In ihr verspricht der Novize oder die Novizin in den zeitlichen Gelübden vor Gott und der Kirche, die evangelischen Räte gemäß der Regel des heiligen Benedikt zu befolgen. Die Ablegung der zeitlichen Gelübde findet im Kapitel statt[7]; wenn es die Umstände erfordern, kann sie in eine Hore des Stundengebets oder auch in die Messe eingebaut werden, jedoch ohne besondere Feierlichkeit.

 

Falls die zeitliche Profess aus berechtigten Gründen und gemäß den Konstitutionen erneuert wird, so geschieht das entweder vor allen im Kapitel oder nur vor dem Oberen in Gegenwart von Zeugen.

 

7. Nach Ablauf der vorgeschriebenen Zeit wird die feierliche Profess abgelegt. In ihr weiht sich der Mönch oder die Schwester für immer dem Dienste Gottes und der Kirche. Diese ewige Profess stellt die unauflösliche Verbindung Christi mit seiner Braut, der Kirche, dar.

 

Die feierliche Profess wird mit entsprechender Feierlichkeit im Gegenwart des ganzen Konventes und der Gläubigen innerhalb der Eucharistiefeier abgelegt. Sie hat folgende Teile:

 

            a) Die Bitte um Zulassung des Kandidaten (der Kandidatin), die niemals          ausgelassen      wird.

 

            b) Eine Homilie oder Ansprache: In ihr werden dem Volk und dem Kandidaten (der   Kandidatin) Sinn und Bedeutung des monastischen Lebens im Zisterzienserorden vor            Augen gestellt.

 

            c) Eine einfache oder längere Befragung: In ihr fragt der Abt den Kandidaten (die        Kandidatin), ob er, beziehungsweise sie, bereit ist, sich Gott zu weihen und nach der          Regel des heiligen Benedikt und den Ordenskonstitutionen nach der vollkommenen Liebe   zu streben.

 

d) Das Gebet aller Anwesenden: Es geschieht entweder still oder in Form der Allerheiligenlitanei. Sie richtet sich an Gott, den Vater, und bittet um die        Fürsprache der seligen Jungfrau Maria und aller Heiligen.

 

            e) Die eigentliche Profess: Sie wird in der Öffentlichkeit der Kirche, vor dem Abt bzw.            der Äbtissin, der Gemeinschaft und den Gläubigen abgelegt. Anschließend wird die        Professurkunde auf den Altar gelegt und der Vers "Suscipe me, Domine" gesungen.

 

            f) Das feierliche Segensgebet über den Neuprofessen bzw. die Neuprofessin:

            Dadurch bestätigt die Kirche die Ordensprofess durch eine liturgische Feier; sie bittet den himmlischen Vater, er möge die Gaben des Heiligen Geistes über die             Neuprofessen   ausgießen. Dieses Segensgebet kann auch durch die Bitte der           Neuprofessen um das Gebet    der einzelnen Mitbrüder und Mitschwestern eingeleitet             werden.

 

            g) Die Übergabe der Kukulle: sie ist das eigentliche Ordenskleid und bringt die ewige Weihe an Gott nach außen hin zum Ausdruck.

 

Vorsteher der Feier der ewigen Profess, die innerhalb der Eucharistiefeier abgelegt wird, ist gemäß den Konstitutionen bei den Mönchen der Abt des Klosters, bei den Schwestern aber der Vaterabt. Sollte der Diözesanbischof (durch Delegation des Abtes des Klosters oder des Vaterabtes) der Feier der ewigen Profess in einem Kloster vorstehen, dann stellt er nach der Homilie die in diesem Rituale vorgelegten Fragen an die Professen. Die Profess jedoch wird anschließend vor dem Abt oder der Äbtissin abgelegt und von diesen entgegengenommen.

 

 

Das Messformular bei der Feier der Ordensprofess

 

8. Bei der feierlichen und auch der zeitlichen Profess – falls die Umstände es erfordern, dass diese in der Messe abgelegt wird – ist es angebracht, ein Formular aus den „Messen am Tag der Profess von Ordensleuten“ mit eigenen Lesungen zu nehmen. An einem Hochfest oder einem Sonntag der Advents-, Fasten- oder Osterzeit wird das  Messformular vom Tag genommen. In diesem Fall können jedoch die dafür vorgesehenen Einschübe beim Eucharistischen Hochgebet und der entsprechende Schlusssegen genommen werden.

 

9. Dem Wortgottesdienst der Professfeier kommt die große Bedeutung zu, Wesen und Aufgaben des Geweihten Lebens zum Ausdruck zu bringen. Darum darf eine der im Lektionar für die Ablegung der Ordensprofess vorgesehenen Lesungen verwendet werden, auch dann, wenn die "Messe am Tag der Profess von Ordensleuten" nicht genommen werden kann. Ausgenommen bleiben die Drei Österlichen Tage, die Hochfeste Weihnachten, Epiphanie, Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam und die anderen gebotenen Feiertage.

 

10. Bei der "Messe am Tag der Profess von Ordensleuten" werden weiße Paramente getragen.

 

 

Die den einzelnen Klöstern zustehenden Anpassungen

 

11. Immer wenn in diesem Rituale die Bemerkung steht: ".... oder mit ähnlichen Worten" oder andere ähnliche Formulierungen, können auch die Formeln verwendet werden, die im Römischen Rituale für diese Feier angegeben sind.

 

 

Die liturgische Feier zum Noviziatsbeginn

 

1. Das kanonische Noviziat soll mit einer liturgischen Feier begonnen werden, in deren Mitte das Gebet um Gottes Hilfe steht. Darin sollen das Wesen des monastischen Lebens und die Eigenart unseres Ordens sichtbar werden. Sie soll schlicht und nüchtern sein und nur innerhalb der klösterlichen Gemeinschaft begangen werden. Aus diesem Grund ist der Kapitelsaal der geeignete Raum für diese Feier. Sie darf nicht innerhalb einer Eucharistiefeier vollzogen werden.[8] 

 

Zwar steht es jeder Gemeinschaft zu, dieser Feier ein eigenes Gepräge zu geben. Hier aber  wird sie mit Elementen beschrieben, die unserer Tradition oder der nach dem 2. Vatikanischen Konzil erneuerten römischen Liturgie entnommen sind.

 

2. In den Texten sollen Formulierungen  vermieden werden, die die volle Entscheidungsfreiheit der Novizin irgendwie einschränken oder den Sinn des Noviziats als einer Zeit der Prüfung und Erprobung verdunkeln könnten. Wo es üblich ist, kann beim Sitz der Äbtissin der Stab stehen. [9]

 

3. Ist die Gemeinschaft im Kapitelsaal versammelt, so tritt  die Postulantin nach dem Vers Die Hilfe Gottes sei allezeit mit uns oder einem anderen Vers in die Mitte[10]. Alle sitzen. Sie wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung. Dann stellt sie sich vor die Äbtissin,  die sie mit folgenden oder ähnlichen Worten befragt:

 

Liebe  Schwester, (liebe)  N., was erbittest du?

 

Die Postulantin antwortet:

            Die Barmherzigkeit Gottes und des Ordens. [11]

 

Oder mit ähnlichen Worten, wie zum Beispiel:

            Ich möchte das Leben in eurer Gemeinschaft kennen lernen,

            und bitte euch, mit mir zu prüfen,

            ob ich berufen bin, in diesem Kloster des Zisterzienserordens

            Christus mit ganzer Hingabe nachzufolgen.[12]

 

Die Postulantin kann sich auch ohne Befragung mit folgenden Worten an Äbtissin und Gemeinschaft wenden:

            Die Barmherzigkeit Gottes hat mich veranlasst,

            hierher zu kommen,

            um eure Lebensweise kennen zu lernen.

            Darum bitte ich euch:

            Unterweist mich in der Nachfolge Christi

            unter Führung des Evangeliums,

            wie sie die Regel des heiligen Benedikt

            und die Traditionen des Zisterzienserordens lehren.

 

Sie kann ihre Bitte auch mit ähnlichen eigenen Worten selbst formulieren. [13].

 

Die Äbtissin antwortet mit folgenden oder ähnlichen Worten:

            Dazu schenke dir der Herr seine Hilfe. [14]

 

4. Anschließend wird ein ausgewählter Abschnitt aus der Regel unseres heiligen Vaters Benedikt vorgelesen (aus dem Prolog oder ein anderer). Die Äbtissin erklärt der Postulantin Wesen und  Eigenart unseres Lebens und fragt sie am Ende nach ihrer Bereitschaft mit folgenden oder ähnlichen Worten:

            Bist du bereit, Christus vollkommener nachzufolgen

            unter der Führung des Evangeliums

            und auf dem Weg, den die heilige Regel zeigt? [15]

 

Oder:

            Bist du bereit,

            im Kloster mit den Mitschwestern

            unter Regel und Äbtissin zu dienen,

            um in der Nachfolge Christi zur Vollkommenheit

            in Glaube, Hoffnung und Liebe zu gelangen? [16]

 

Die Postulantin antwortet mit folgenden oder ähnlichen Worten:

            Mit Hilfe der Gnade Gottes hoffe und wünsche ich,

            Christus, dem Herrn, dem wahrem König, zu dienen. [17]

 

Dann spricht  die Äbtissin zum Beispiel:

            Was Gott in dir begonnen hat,

            das möge er auch vollenden. [18]

 

Oder:

            Der barmherzige Gott stärke dich mit seiner Gnade,

            und der göttliche Meister schenke dir Licht. .[19]

 

Alle schließen sich der Bitte an und sprechen:

Amen. .[20]

 

Dann kniet  die Novizin vor der Äbtissin in der Mitte nieder. Wo es Brauch ist, kann  die Äbtissin ihr einen neuen Namen geben und ihr den Grund für diese Namensänderung erklären.

 

5. Die Schwestern stehen auf, und  die Äbtissin spricht beispielsweise folgende Worte:

            Liebe Schwestern, der heilige Benedikt mahnt uns in seiner Regel:

            „Wenn du etwas Gutes beginnst,

            so bestürme Gott beharrlich im Gebet, er möge es vollenden."

            Deshalb wollen wir gemeinsam zum Herrn beten.

            Er möge in seiner Güte unserer  Schwester N. schenken,

            was uns von Natur aus kaum möglich ist. [21]

 

Alle verharren einige Zeit im stillem Gebet. Die Äbtissin fügt das Gebet hinzu, indem sie den Taufnamen oder, wo es Brauch ist, den neuen Namen einfügt:

            Herr, höre unser Gebet für deine Dienerin N.,

            die wir in deinem Namen aufnehmen.

            Schenke ihr die Gnade,

            treu in deiner Kirche zu verharren

            und das ewige Leben zu empfangen.

            Darum bitten wir

            durch Christus, unseren Herrn. .[22]

 

oder:

            Gott, du berufst Menschen und befähigst sie,

            deinen Auftrag zu erfüllen.

            Erhöre unser Gebet und hilf uns,

            zusammen mit unserer Schwester N.,

            die deinem Sohn im Ordensleben nachfolgen will,

            deinen Willen zu erkennen,

            damit dein Heilsplan an ihr in Erfüllung geht.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[a]

 

Alle:

            Amen.

 

6. Die Äbtissin übergibt der Novizin das Ordenskleid gemäß den Konstitutionen als Zeichen der Umkehr.

Dazu werden vom Konvent Psalmen, ein geeignetes Loblied, ein Hymnus oder Responsorium gesungen.

 

Zuletzt beendet  die Äbtissin die Feier etwa mit folgenden Worten:

            V: Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.

            A: Der Himmel und Erde erschaffen hat. .[23]

 

Oder:

            V: Singet Lob und Preis

            A: Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Oder:

            V: Der Herr lenke unser Herz und unseren Leib

            in der Liebe Gottes und der Geduld Christi. .[24]

            A: Amen.

 

Oder:

            Dem König der Ewigkeiten,

            dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott,

            sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. [25]

            A: Amen.

 

 

Die Feier der zeitlichen Profess

 

7. Die Feier der zeitlichen Profess findet gewöhnlich im Kapitelsaal statt. Aus einem vernünftigen Grund kann sie auch in der Kirche gehalten werden, entweder während einer Hore des Stundengebets oder innerhalb der Eucharistiefeier.[26]

 

8. Ist die Gemeinschaft im Kapitelsaal versammelt, so tritt die Novizin nach dem Vers Die Hilfe Gottes sei allezeit mit uns oder einem anderen Vers in die Mitte. Alle sitzen. Die Professkandidatin wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung vor der Äbtissin, die sie etwa in folgender Weise befragt:

            (Liebe Schwester N.,) was erbittest du?

 

Diese antwortet:

            Die Barmherzigkeit Gottes und des Ordens.

 

oder mit ähnlichen Worten, zum Beispiel:

            Ich, Schwester N., bitte dich, Mutter (oder eine andere Anrede), demütig,

            mich Gott und seinem Reich weihen

            und die heilige Profess in dieser Gemeinschaft N. [27]

            (oder: der Kongregation N.) des Zisterzienserordens (der strengeren Observanz)       ablegen zu dürfen.

 

Die Äbtissin und die Mitschwestern antworten:

            Dank sei Gott.

oder mit anderen passenden Worten.

 

9. Anschließend wird ein ausgewählter Abschnitt aus der heilige Regel gelesen und eine Ansprache gehalten. Dann befragt die Äbtissin die Kandidatin nach ihrer Absicht. Zu diesem Zweck kann sie sie kurz befragen, zum Beispiel mit den Worten:

            Liebe Schwester N.,

            in der Taufe wurdest du durch das Wasser und den Geist Gott geweiht.

            Bist du bereit,  dich durch das neue Band der Ordensprofess

            enger an ihn zu binden? [28]

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ich bin bereit.

 

            V: Schwester N., bist du bereit,

            Gehorsam, Beständigkeit in der Gemeinschaft und

            klösterlichen Lebenswandel zu versprechen,

            um Christus mit ganzer Hingabe nachzufolgen? [29]

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ich bin bereit.

 

            V: Bist du bereit, auf dem engen und schmalen Weg,

            den die Regel zeigt,

            entschlossen und beharrlich

            nach jener Liebe zu Gott und dem Nächsten zu streben,

            die, wenn sie vollkommen ist, die Furcht vertreibt

            und in unsere Herzen durch den Heiligen Geist eingegossen wird? [30]

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ich bin bereit.

 

In Klöstern, die ein ganz kontemplatives Leben führen, fügt die Äbtissin entsprechend hinzu:

            Bist du bereit, wahrhaft Gott zu suchen

            in Einsamkeit und Schweigen,

            auf dem Weg des Gebets,

            in dienstbereiter Arbeit und geistlicher Lesung,

            in freudiger Buße und in der Gemeinschaft der Schwestern? [31]

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ja, Mutter (oder eine andere Anrede), mit Gottes Hilfe und im Vertrauen auf euer Gebet bin ich bereit.

 

Darauf sagt die Äbtissin:

            Gott selbst vollende, was er in dir begonnen hat!

 

Alle anderen antworten:

            Amen.

 

10. Danach legt die Novizin die Profess ab. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:

 

Entweder liest sie die mit eigener Hand geschriebene Professurkunde mit der in den Konstitutionen des Ordens, der Kongregation oder des Klosters festgelegten Formel. .[32]  An Stelle des "... bis            zum Tod" sagt sie entweder "...für drei Jahre",    oder "...für ein Jahr".

Dann unterschreibt sie die Urkunde und übergibt sie der Äbtissin.

 

Oder sie kniet vor der Äbtissin nieder, legt ihre gefalteten Hände in deren Hände und spricht:

            Mutter (oder eine andere Anrede),

            ich verspreche dir Gehorsam

            nach der Regel des heiligen Benedikt

            und den Konstitutionen

            für drei Jahre (oder: für ein Jahr).

 

Bei beiden Möglichkeiten spricht die Äbtissin:

            Und Gott schenke dir Beharrlichkeit! [33]

 

Alle antworten:

            Amen.

 

Dann gibt die Äbtissin der Neuprofessin den Friedenskuss.

 

11. Die Äbtissin erhebt sich und spricht:

            Lasset uns beten.

 

Die Professin kniet in der Mitte nieder.

Alle verharren eine Zeitlang in stillem Gebet, dann fährt die Äbtissin fort:

            Gott, du weckst  in deiner Dienerin,

            unserer Schwester N., das Verlangen,

            das Vergängliche zurückzulassen,

            um nach dem Siegespreis der himmlischen Berufung zu streben.

            Erfülle ihr Herz mit deiner Gegenwart

            und schenke ihr die Gnade, in dir zu bleiben,

            damit sie mit deiner Hilfe das erfüllen kann,

            was sie unter deinem Antrieb versprochen hat.

            Lass sie ihr Gelübde im Leben verwirklichen

            damit sie zum Ziel der Verheißung gelangt,

            die allen gilt, die in dir bleiben.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. [34]

 

Oder:

            Herr, unser Gott,

            schau auf deine Dienerin,

            unsere Schwester N.,

            die heute das Gelübde ablegt,

            das monastische Leben nach der Regel

            des heiligen Benedikt zu führen,

            um sich dir zu weihen.

            Lass sie in deinem Erbarmen durch ihr Leben

            deinen Namen verherrlichen

            und mitwirken am Geheimnis der Erlösung.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. [35].

 

Oder:

            Herr, höre unser Gebet

            für deine Dienerín, unsere Schwester N.,

            die du aus Liebe berufen hast,

            Christus mit ganzer Hingabe nachzufolgen.

            Gieße auf die Fürbitte der seligen Jungfrau Maria,

            der Mutter der Kirche,

            den Heiligen Geist in Fülle über sie aus,

            damit sie durch ihre Hingabe unaufhörlich bekräftigt,

            was sie in den zeitlichen Gelübden versprochen hat.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. [36].

 

Alle antworten:

            Amen.

 

12. Danach setzen sich alle.

Die Professin kniet zu Füßen der Äbtissin.

Mit Hilfe der Novizenmeisterin bekleidet die Äbtissin die Neuprofessin mit dem Ordensgewand, ohne etwas zu sagen.

Unterdessen kann die folgende Antiphon

            Ich suche den, den meine Seele liebt

            mit Ps 45 (44)

oder sonst ein passendes Lied gesungen werden[b]:

 

13. Nach dem Gesang kann die Äbtissin, wo es Brauch ist, der Neuprofessin die heilige Regel etwa mit folgenden Worten überreichen:

            Empfange, Schwester N.,

            die Regel unseres heiligen Vaters Benedikt.

            Halte sie treu ein,

            damit du zur vollkommenen Liebe gelangst. [37]

 

Die Professin antwortet: Amen und geht nach Empfang des Buches an ihren Platz unter den Schwestern zurück.

 

14. Zuletzt beendet die Äbtissin die Feier etwa mit folgenden Worten:

            V: Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.

            A: Der Himmel und Erde geschaffen hat.

 

Oder:

            V: Singet Lob und Preis

            A: Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Oder:

            V: Der Herr lenke unser Herz und unseren Leib in der Liebe Gottes und der   Geduld Christi.

            A: Amen

 

Oder:

            V: Dem König der Ewigkeiten,

            dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott,

            sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit.

            A: Amen.

 

15. Falls die zeitliche Profess, deren eigentlicher Ort das Kapitel ist, innerhalb einer Hore des Stundengebets oder innerhalb der Eucharistiefeier abgelegt wird, gestaltet man die Feier so:

Bei Laudes und Vesper wird eine der biblischen Lesungen ausgewählt, die für die Messe bei Ablegung der zeitlichen Profess vorgesehen sind. Nach dieser Lesung oder in der Messe nach dem Evangelium geht die Äbtissin zu dem Sitz, der an passender Stelle im Presbyterium für sie aufgestellt wurde. Nun bringt die Novizin ihre Bitte gemäß Nr. 8 dieses Rituales vor und  setzt sich dann während der Ansprache oder Homilie nieder. Nach der Predigt steht sie auf, und es beginnt die Befragung durch die Äbtissin. Dann legt sie die Profess ab, und alles geschieht wie in den Nummern. 9 - 13 angegeben, wobei der Segen erst am Ende der Feier erteilt wird.

Wenn die Profess während der Messe abgelegt wird,  ist die Predigt und das Gebet gemäß Nr. 11 Sache des Zelebranten, alle andere steht der Äbtissin zu.

 

Es ist sehr darauf zu achten, dass bei den Riten dieser Feier keine Vermischung mit der feierlichen Profess stattfindet, die im Folgenden beschrieben werden soll.

 

16. Nach der Feier - in welcher Form diese auch stattfand – wird die Ablegung der Profess in einem besonderen Buch unter Angabe des genauen Datums eingetragen, wobei zuerst die Äbtissin, dann die Professin und zuletzt zwei Zeugen unterschreiben.

 

Die Feier der feierlichen Profess

 

17. In der feierlichen Profess weiht sich die Schwester Gott in feierlicher Weise für immer. Diese Feier findet in der Regel an einem Sonntag, einem Herrenfest, einem Muttergottesfest oder am Festtag eines Heiligen statt, der sich im monastischen Leben ausgezeichnet hat. .[38]

 

18. Die Feier der feierlichen Profess ist von allen sonstigen Professfeiern zu trennen. [39]

 

19. Wo es Brauch ist, wird im Kapitelsaal die Bitte um Zulassung in gewohnter Weise vorgetragen. Nach der Ansprache der Äbtissin kniet die Professkandidatin vor ihr nieder und legt das sogenannte Gehorsamsversprechen[40]  ab, und zwar in folgender Weise:

 

Die Kandidatin wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung. Dann stellt sie sich vor die Äbtissin, die sie fragt:

            (Schwester N.,) was erbittest du?

 

Sie antwortet:

            Die Barmherzigkeit Gottes und des Ordens.

 

Nach der Ansprache fragt sie die Äbtissin erneut nach ihrem Begehren. Die Professkandidatin antwortet, sie sei bereit, alle Anforderungen zu erfüllen. Danach kniet sie vor der Äbtissin nieder (legt ihre gefalteten Hände in die ihren) und spricht:

            Mutter (oder eine andere Anrede),

            ich verspreche dir und deinen rechtmäßigen Nachfolgerinnen

            Gehorsam nach der Regel des heiligen Benedikt

            bis zum Tod.

 

Darauf sagt die Äbtissin:

            Und Gott schenke dir das ewige Leben.

 

Alle antworten:

            Amen.

 

Danach gibt ihr die Äbtissin den Friedenskuss.[41].

 

20. Die feierliche Profess (mit der Jungfrauenweihe) wird innerhalb der Messe gefeiert. .[42]  Dadurch wird deutlich, dass die monastische Profess in der Kirche öffentlichen Charakter hat. Hauptzelebrant ist der Vaterabt des Klosters[c] oder der Diözesanbischof als sein Beauftragter.

 

Die gesamte liturgische Handlung wird, wie es dem Wesen dieser Feier entspricht, mit gebührender Feierlichkeit begangen. Dennoch soll eine vornehme Nüchternheit gewahrt bleiben, die die Bescheidenheit und Einfachheit unseres Ordens zum Ausdruck bringt.

 

21. In der Regel wird das Messformular vom Tag der ewigen Profess gewählt, zu deren Feier weiße Paramente getragen werden. An einem Hochfest, oder einem Sonntag der Advents-, Fasten- oder Osterzeit wird das Messformular vom Tag genommen.

Dabei können aber die besonderen Einschübe für die Professfeier im Eucharistischen Hochgebet und der entsprechende Schlusssegen genommen werden. .[43]

 

22. Alles soll so angeordnet werden, dass das liturgische Geschehen von allen gut mitverfolgt werden kann. [44]  Je nach den Örtlichkeiten wird im Presbyterium an gut sichtbarer Stelle ein Sitz für die Äbtissin aufgestellt[d]. Die Profess wird vor diesem Sitz, vor dem Altar oder an der Presbyteriumsstufe abgelegt.

 

Außer den nötigen Vorbereitungen für die Konzelebration der Messe und die Kommunion müssen noch vorbereitet werden:

* dieses Rituale mit den Professtexten

* eine schwarzer Schleier und eine Kukulle, die der neuen Professschwester zu übergeben sind.

 

 

Bitte um Zulassung

 

23. Nach dem Evangelium setzen sich alle. [45]  Die Kandidatin wird vor die Äbtissin geführt, die mit ihrem Stab auf ihrem Stuhl sitzt. Hier trägt sie stehend ihre Bitte vor.

 

Die Äbtissin fragt sie mit folgenden oder ähnlichen Worten;

            (Schwester N.,) was erbittest du? [46]

 

Die Kandidatin antwortet entweder:

            Die Barmherzigkeit Gottes und des Ordens.

 

Oder:

            Vom Heiligen Geist berufen,

            Christus im monastischen Leben nachzufolgen,

            habe ich in eurer Gemeinschaft gelernt,

            wie man in der Gemeinschaft der Schwestern und im Gebet

            Gott wahrhaft sucht.

            Heute möchte ich nach reiflicher Überlegung

            eure  Lebensform auf mich nehmen.

            Dich, Mutter (oder eine andere Anrede), bitte ich daher demütig,

            die ewige Profess ablegen zu dürfen

            zur Ehre Gottes und zum Dienst in der Kirche. .[47]

 

Die Äbtissin fügt hinzu:

            Was Gott in dir begonnen hat,

            möge er auch vollenden bis zum Tag Christi Jesu.

 

Alle antworten:

            Amen. [48]

 

Dann setzt sich die Kandidatin an ihren Platz. Der Priester soll in der Homilie in passender Weise die biblischen Lesungen auslegen und die Gabe und Aufgabe der monastischen Ordensprofess erklären.[49]

 

Befragung

 

24. Nach der Homilie kann der Priester die Kandidatin befragen, entweder in einfacherer Form:

            Schwester N., bist du bereit,

            unter der Führung des Evangeliums

            Christus auf dem engen und schmalen Weg,

            den die Tradition des Ordens zeigt, nachzufolgen.

            Versprichst du Beständigkeit,

            klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam

            nach der Regel des heiligen Vaters Benedikt?

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ja, Vater (oder eine andere Anrede), mit Gottes Hilfe und im Vertrauen auf    euer Gebet bin ich bereit

           

Oder der Priester kann sie auch in längerer Form befragen:

            Lieber Schwester N.,

            durch die Taufe bist du der Sünde gestorben

            und Gott geweiht.

            Bist du bereit, dich durch die ewigen Profess

            noch inniger an Gott zu binden?

 

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ich bin bereit.

 

Priester:

            Schwester N.,  bist du bereit,

            unter der Führung des Evangeliums

            Christus auf dem engen und schmalen Weg,

            den die Tradition unseres Ordens zeigt, nachzufolgen.

            Versprichst du Beständigkeit,

            klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam

            nach der Regel des heiligen Vaters Benedikt?

 

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ich bin bereit.

 

Priester:

            Bist du bereit, in der Kraft des Heiligen Geistes

            beständig und entschlossen

            nach jener Liebe zu Gott und den Mitmenschen zu streben,

            die, wenn sie vollkommen ist, die Furcht vertreibt?

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ich bin bereit.

 

In Klöstern, die ein ganz kontemplatives Leben führen, fügt der Priester hinzu:

            Bist du bereit,  in Einsamkeit und Schweigen,

            inständigem Gebet und freudiger Buße,

            in dienstbereiter Arbeit und guten Werken[50]

            allein für Gott zu leben?

 

Die Kandidatin antwortet:

            Ja, Vater (oder eine andere Anrede),  mit Gottes Hilfe und im Vertrauen auf   euer Gebet bin ich bereit.

 

Fürbittgebet der Gläubigen

 

25. Dann lädt der Priester zum Gebet ein:

            Liebe Brüder und Schwestern!

            Gott hat unsere Schwester N. berufen,

            Christus mit ganzer Hingabe nachzufolgen.

            Lasst uns den allmächtigen Vater bitten,

            er möge seine Gnade über sie ausgießen

            und sie in seiner reichen Güte

            in ihrem heiligen Entschluss stärken.[e]

 

Nach diesen Worten verharren alle in stillem Gebet, oder man singt die folgende Allerheiligenlitanei.

 

26. Falls die Allerheiligenlitanei gesungen wird, lädt der Diakon ein:

            Beuget die Knie!

Alle knien nieder, außer in der Osterzeit und an Sonntagen. In diesem Fall entfällt die Einladung des Diakons, und es kniet nur die Kandidatin, die anderen aber bleiben stehen. [51]

 

Die Kantorinnen singen die folgende Allerheiligenlitanei, und alle antworten.

Dabei kann man jeweils eine der Fürbitten, die unter demselben Buchstaben (a bis f) angeführt sind, auswählen oder Anrufungen weglassen. An den entsprechenden Stellen können die Namen von Heiligen eingefügt werden, die in dem betreffenden Kloster besonders verehrt werden, ebenso die Patrone der Kandidatin. Die Bitten am Schluss kann man frei wählen und noch andere hinzufügen. .[52]

 

Herr, erbarme dich                                                                                      Herr, erbarme dich

Christus, erbarme dich                                                                                Christus, erbarme dich

Herr, erbarme dich                                                                                      Herr, erbarme dich

Heilige Maria, Mutter Gottes                                                                    bitte für uns.

Heiliger Michael                                                                                         bitte für uns.

Heilige Engel Gottes                                                                                   bittet für uns.

Heiliger Johannes der Täufer                                                                     bitte für uns.

Heiliger Josef                                                                                              bitte für uns.

Heiliger Petrus und heiliger Paulus                                                            bittet für ns.

Heiliger Johannes                                                                                       bitte für uns.

Heilige Maria Magdalena                                                                          bitte für uns.

Heilige Stephanus und heiliger Laurentius                                    bittet für uns.

Heilige Agnes                                                                                              bitte für uns.

Heiliger Basilius                                                                                          bitte für uns.

Heiliger Augustinus                                                                                     bitte für uns.

Heiliger Antonius                                                                                        bitte für uns.

Heilige Pachomius                                                                                       bitte für uns.

Heiliger Vater Benedikt                                                                             bitte für uns.

Heilige Robert, heiliger Alberich und heiliger Stefan                               bittet für uns.

Heiliger Bernhard                                                                                       bitte für uns.

(Heiliger Franziskus und heiliger Dominikus                                             bittet für uns).

(Heiliger Ignatius von Loyola                                                                     bitte für uns).

(Heiliger Vinzenz von Paul                                                                          bitte für uns).

(Heiliger Johannes Bosco                                                                           bitte für uns).

Heilige Scholastica                                                                                      bitte für uns.

Heilige Luitgard                                                                                          bitte für uns.

Heilige Katharina von Siena                                                                       bitte für uns.

Heilige Teresa von Avila                                                                            bitte für uns.

Selige Maria Gabriela                                                                                bitte für uns.

Alle Heiligen Gottes                                                                                               bittet für uns.

 

Jesus, sei uns gnädig                                                                                   Herr, befreie uns.

Von allem Bösen                                                                                         Herr, befreie uns.

Von aller Sünde                                                                                           Herr, befreie uns.

Vom ewigen Tode                                                                                        Herr, befreie uns.

Durch deine Menschwerdung                                                                     Herr, befreie uns.

Durch deinen Tod und deine Auferstehung                                               Herr, befreie uns.

Durch die Sendung des Heiligen Geistes                                                   Herr, befreie uns.

 

Wir armen Sünder                                                                Wir bitten dich, erhöre uns.

 

a)         Offenbare die Lebenskraft der Kirche in der Hingabe und im

            Wirken deiner Dienerin                                           Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Erfülle unseren Papst und alle Bischöfe mehr und mehr

            mit der Kraft des Heiligen Geistes             Wir bitten dich, erhöre uns.

 

b)         Segne das Wirken der Orden im Dienst an der menschlichen

             Gesellschaft.                                                            Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Führe alle Menschen zur Fülle des Lebens in Christus.

                                                                                               Wir bitten dich, erhöre uns.

 

c)         Stärke in den Ordensgemeinschaften die Liebe zu Christus und

            erhalte und vermehre in ihnen die Treue zum Geist ihrer Gründer

                                                                                               Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Gib, dass alle Ordensleute   mitwirken am Werk der Erlösung.                                                                                                            Wir bitten dich, erhöre uns.

 

d)         Segne unsere Klöster und sei allen nahe, die dort leben

                                                                                               Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Führe uns zu einem treuen Ordensleben.

                                                                                               Wir bitten dich, erhöre uns.

 

e)         Vergilt den Eltern unserer Schwester das Opfer, das sie  dir dargebracht haben,         mit ewigen Gütern.                                                            Wir bitten dich, erhöre uns.

 

f)         Lass unseren Schwester Christus, dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern,

            immer ähnlicher werden.

                                                                                              Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Schenke unserer Schwester die Kraft zur Treue.

                                                                                               Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Segne und heilige unsere Schwester in dieser Schule deines Dienstes

                                                                                              Wir bitten dich, erhöre uns.

 

Jesus, Sohn des lebendigen Gottes                                                Wir bitten dich, erhöre uns.

 

Christus, höre uns.                                                                           Christus, höre uns.

Christus, erhöre uns.                                                                       Christus, erhöre uns.

 

27. Nach dem stillen Gebet oder der Allerheiligenlitanei (vgl. Nr. 25) breitet der Priester die Hände aus und spricht stehend:

            Herr, unser Gott, erhöre das Gebet deines Volkes.

            Mache durch deine Gnade

            das Herz deiner Dienerin, unserer Schwester N., bereit

            und heilige es durch das Feuer des Heiligen Geistes.

            Er reinige es von aller Schuld

            und entflamme es mit glühender Liebe. [53]

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Alle antworten: Amen.

 

 Der Diakon singt: Erhebet euch! (außer an Sonntagen und in der Osterzeit). Alle erheben sich.

 

Profess

 

28. Der Priester setzt sich. Die Professkandidatin steht an der Presbyteriumsstufe vor der Äbtissin, die den Stab trägt, und liest die mit eigener Hand geschriebene Professurkunde mit der in den Konstitutionen des Ordens, der Kongregation oder des Klosters festgelegten Formel.[f]

Dann tritt sie an den Altar, legt die Urkunde auf den Altar und unterschreibt sie dort. Sie küsst den Altar und kehrt wieder in die Mitte zurück. [54]

Der Priester erhebt sich und alle anderen gemeinsam mit ihm.

 

29. Die Professin steht wie vorher an der Stufe und singt dreimal folgenden Vers:

            Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum et vivam

            et non confundas me ab exspectatione mea.

 

Oder:

            Nimm mich an, o Herr, wie du verheißen hast,

            und ich werde leben.

            Lass mein Vertrauen nicht zuschanden werden.

 

Am Ende des Verses kniet sie jeweils nieder ("super articulos"). Der  Konvent wiederholt diesen Vers dreimal und fügt bei der letzten Wiederholung das Ehre sei dem Vater[55]  hinzu.

 

Feierliches Segengebet über die Neuprofessin

 

30. Dann kniet die Professin vor der Äbtissin und den Schwestern mit feierlicher Profess nieder und bittet jede einzelne:

            Bete für mich, Mutter (Schwester).

Sie geben ihr den Friedenskuss und antworten mit folgenden oder ähnlichen Worten:

            Der Herr sei mit dir.

oder:    Der Herr behüte deinen Anfang und dein Ende.

 

Währenddessen wird Psalm 51(50) gesungen Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld oder ein anderer Gesang oder Psalm, der zu diesem Ritus passt. [56]

 

Falls der Neuprofessin nach dem Anlegen der Kukulle der Friedenskuss gegeben wird, kann der hier beschriebene Ritus entfallen (vgl. Nr. 33).

 

Danach kehrt sie in die Mitte vor den Altar zurück und wirft sich ganz zu Boden.

 

31. Nach dem Gesang breitet der Priester die Hände aus und spricht oder  singt stehend eines der folgenden Segensgebete über die am Boden liegende Professin[57], wobei er die eingeklammerten Worte auslassen kann.

 

1. Segensgebet

 

            Gott, [58]

            du hast durch deinen Sohn,

            der ewig ist wie du, alles geschaffen.

            Die der Sünde verfallene Welt

hast du durch das Geheimnis seiner Menschwerdung erneuert.

Durch ihn, unseren Herrn, bitten wir dich:

Schau liebevoll auf deine Dienerin,

die der Welt entsagt.

Erneuere ihr Herz,

lass sie den alten Menschen mit seinen Werken ablegen

und den neuen Menschen anlegen,

der nach Gott geschaffen ist.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. [59]

Alle antworten: Amen.

 

Herr Jesus Christus,

du bist der einzige Weg zum Vater,

wir vertrauen auf deine Güte:

Befreie deine Dienerin von allem verkehrten Streben

und geleite sie auf dem Weg der klösterlichen Askese.

Du bist gekommen, Sünder zu rufen,

und hast gesagt:

"Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt

und schwere Lasten zu tragen habt;

Ich werde euch Ruhe verschaffen!"

Lass deine einladende Stimme in ihr so stark werden,

dass sie die Last der Sünde ablegt

und erfährt, wie gütig du bist.

Führe sie auf deine Weide,

wie du es deinen Schafen verheißen hast.

Nimm sie unter die Deinen auf,

damit sie dich erkennt,

und keinem anderen folgt außer dir.

Lass sie auf keine fremde Stimme hören,

sondern nur auf die deine,

die ihr sagt:

Wer mir dienen will, folge mir nach!

Der du lebst und herrschest in Ewigkeit.

Alle antworten: Amen.

 

Heiliger Geist,

du hast dich den Menschen

als Gott und Herr geoffenbart,

wir rufen deine unermessliche Güte an:

Du, der du wehst, wo du willst,

schenke deiner Dienerin die Gesinnung der Hingabe.

Deine Weisheit hat sie geschaffen,

geleite sie nun auch durch deine Vorsehung.

Im ständigen Wirken deiner Gnade

belehre sie stets durch deine Salbung.

Auf die Fürbitte unseres heiligen Vaters Benedikt,

den du uns als Vorbild und Lehrer

im klösterlichen Leben gegeben hast,

(und auf die Fürbitte anderer Heiliger,

die sie als Zeugen ihrer Hingabe anruft)

wende ihr Herz von den vergänglichen Dingen ab.

Du selbst bist die Vergebung aller Sünden:

Löse sie aus den Verstrickungen des Bösen,

die sie belasten,

und schenke ihr die freudige Bereitschaft,

ihr heiliges Gelübde zu erfüllen.

Lass sie in Ängsten und Nöten

deinen unablässigen Trost erfahren,

wahre Demut und lauteren Gehorsam üben

und in der schwesterlichen Liebe fest begründet sein,

damit sie froh und beharrlich erfülle,

was sie auf deine Anregung hin gelobt hat.

Gewähre uns diese Bitten,

der du mit Gott dem Vater und

seinem heiligen eingeborenen Sohn

Jesus Christus, unserem Herrn,

als Gott lebst und verherrlicht wirst

in alle Ewigkeit.

Alle antworten: Amen.

 

2. Segensgebet

 

Gott, du gibst Kraft zum heiligen Entschluss und lässt ihn reifen.

Daher  ist es würdig und recht,

dich mit Lobpreis zu ehren.

Du hast durch dein Wort im Heiligen Geist

die Menschheitsfamilie in unsagbarer Liebe erschaffen.

Du hast sie voll Huld

zur Teilhabe an deinem göttlichen Leben bestimmt,

ihr dein Bild eingeprägt und sie

wie eine Braut mit dem Schmuck ewigen Lebens beschenkt.

Als sie, vom Teufel überlistet, dir die Treue brach,

hast du sie nicht aus der Brautschaft mit dir verstoßen,

sondern in ewiger Liebe mit Noach, deinem Diener,

voll Erbarmen den früheren Bund erneuert.

(Dann hast du dir aus den Nachkommen Abrahams

ein Volk erwählt,

das zahlreicher werden sollte

als die Sterne am Himmel,

und durch deinen Knecht Mose

das Bundesgesetz auf Tafeln festgelegt.

Aus diesem von dir geliebten Volk

sind zu allen Zeiten heilige Frauen hervorgegangen,

ausgezeichnet durch Gottesfurcht und Stärke,

leuchtend durch Gerechtigkeit und Glauben.)

 

Als dann die Fülle der Zeit kam,

ließest du aus der Wurzel Isais

die Jungfrau Maria hervorgehen.

Überschattet vom Heiligen Geist

hat sie in deiner Kraft

in unversehrter Geburt

der Welt den Erlöser geboren.

Er wurde arm, demütig und gehorsam,

und der Ursprung und das Urbild aller Heiligkeit.

Er gründete die Kirche als seine Braut

und liebte sie so sehr,

dass er sich für sie hingab

und sie mit seinem Blute heiligte.

 

Durch den Ratschluss deiner Vorsehung

hast du, Herr, unzählige Frauen berufen,

den Spuren Christi nachzufolgen.

Sie wurden seine Jüngerinnen

und gewürdigt, seine Bräute zu werden.

(In ihrer wunderbaren Vielfalt strahlt die heilige Kirche

wie eine Braut, geschmückt mit edlem Geschmeide,

wie eine Königin, gegürtet mit Stärke,

und wie eine Mutter, die sich freut über ihre Kinder.)

 

Wir bitten dich, Vater,

und flehen zu dir:

Sende herab auf deine Tochter

das Feuer des Beistandes, des Heiligen Geistes.

Er entfache die Glut ihres Entschlusses,

den er in ihrem Herzen geweckt hat.

Lass das Licht der Taufe

und die Reinheit des Lebens

neu in ihr erstrahlen.

Mit dir sei sie in glühender Liebe vereint,

besiegelt durch die heiligen Gelübde.

Treu verharre sie in der Gemeinschaft mit Christus,

ihrem einzigen Bräutigam,

der Kirche sei sie innig zugetan

als ihrer Mutter,

und alle Menschen liebe sie mit der Liebe Gottes.

So sei sie für alle ein Zeichen

der seligen Hoffnung

auf die ewigen Güter.

 

Herr, heiliger Vater,

lenke die Schritte deiner Dienerin in deinem Erbarmen

und schütze sie voll Güte auf ihrem Weg.

Und wenn sie einst vor den Richterstuhl

des höchsten Königs tritt,

so soll sie nicht die Worte des Richters fürchten,

sondern die zärtliche Stimme des Bräutigams vernehmen,

der sie zum himmlischen Hochzeitsmahl einlädt.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herren.[g]

Alle antworten: Amen.

 

3. Segensgebet:

 

Herr und Gott,

Schöpfer der Welt und Vater der Menschen,

dich loben und preisen wir.

Aus der Nachkommenschaft Abrahams

hast du dir ein Volk erwählt,

mit deinem Namen bezeichnet

und dir zu eigen genommen.

Als es durch die Wüste zog,

hast du es mit deinem Wort gestärkt

und mit deiner Macht behütet.

Als es noch klein und unscheinbar war,

hast du mit ihm den Bund der Liebe geschlossen.

Als es deine Liebe zurückwies,

hast du es voll Erbarmen

auf den rechten Weg zurückgeführt.

Als es dich suchte,

bist du ihm in väterlicher Liebe entgegengekommen,

bis es das Land der Freiheit in Besitz nahm.

 

Vor allem aber loben und preisen wir dich, Vater,

weil du uns durch Jesus Christus,

deinen Sohn und unseren Bruder,

zur Erkenntnis der Wahrheit geführt hast.

Geboren aus der seligen Jungfrau Maria,

hat er durch seinen Tod dein Volk

von der Sünde erlöst

und durch seine Auferstehung

die künftige Herrlichkeit geoffenbart.

Zu deiner Rechten erhöht,

sandte er uns den Beistand, den Heiligen Geist,

der unzählige Jünger berief,

den evangelischen Räten zu folgen

und ihr ganzes Leben der Ehre deines Namens

und dem Heil der Menschen zu weihen.

 

Heute aber erklingt in deinem Haus ein neues Lied,

da unsere Schwester deine Stimme gehört

und sich dem Dienst Gottes geweiht hat.

Sende, Herr, die Gabe des Heiligen Geistes

auf deine Dienerin herab,

die um deinetwillen alles verlassen hat.

Lass in ihr, Vater,

das Antlitz deines Gesalbten erstrahlen,

damit sie die Gegenwart Christi,

in seiner Kirche bezeugt.

Gib ihr ein offenes Herz

für die Sorgen ihrer Brüder und Schwestern.

Hilf ihr, in allen Bedrängten

dem leidenden Christus beizustehen.

Lass sie in allen Wechselfällen des Lebens

das Wirken deiner göttlichen Vorsehung erkennen.

Mit dem Einsatz ihres ganzes Lebens

eile sie dem kommenden Reich entgegen,

bis du sie einst in der Heimat des Himmels

in die Schar deiner Heiligen aufnimmst.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herren.[h]

Alle antworten:  Amen.

 

Übergabe der Kukulle

 

32. Nach dem Segensgebet erhebt sich die neue Professschwester und tritt vor die Äbtissin hin. Diese nimmt ihr die Cappa ab und bekleidet sie mit der Kukulle und dem schwarzen Schleier[i], schweigend, oder mit folgenden oder ähnlichen Worten:

 

            (Schwester N.,) der Herr ziehe dir den neuen Menschen an,

            der nach dem Bild Gottes geschaffen ist,

            in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. [60]

            Und was wir äußerlich an dir vollziehen,

            wirke er durch die Gabe des Heiligen Geistes in deinem Inneren. [61]

 

Oder:

            Unsere Schwester N. empfängt nun das Gewand,

            das die heiligen Väter als Zeichen der Lauterkeit und Demut

            denen überreicht haben, die der Welt entsagten.

            Christus, der Sohn Gottes, der in seiner Huld

            das Gewand unserer Sterblichkeit annahm,

            schenke unserer Schwester die Gnade,

            mit ihm selbst umkleidet zu werden,

            der da lebt und herrscht in alle Ewigkeit. [62]

            Alle antworten: Amen.

 

33. Wo es Brauch ist oder angemessen scheint (s. oben, Nr. 30), können Abt und Schwestern der Gemeinschaft jetzt der Neuprofessin den Friedenskuss geben. Währenddessen wird die Antiphon gesungen:

 

            Seht, wie gut und schön ist es,

            wenn Schwestern miteinander in Eintracht wohnen.

mit Psalm 133(132), oder ein anderer geeigneter Gesang.[j]

 

34. Danach wird die Neuprofessin an ihrem Platz im Chor eingereiht, der Priester kehrt zu seinem Sitz zurück, und die Eucharistiefeier wird fortgesetzt. Falls es die Rubriken vorsehen, folgt jetzt das Credo. Die Fürbitten entfallen, falls die Allerheiligenlitanei gesungen wurde.

Im Eucharistischen Hochgebet können die vorgesehenen Einschübe für den Tag der ewigen Profess genommen werden.

Nach dem Schlussgebet kann der Priester vor der Entlassung über die Neuprofessin eine der im Messbuch vorgeschlagenen feierlichen Segensformeln sprechen. [63]

 

35. Nach der Entlassung nimmt die Äbtissin die Professurkunde vom Altar, trägt sie in würdiger Weise in die Sakristei und übergibt sie der Archivarin zur Verwahrung. [64]

Danach wird die Profess in ein besonderes Buch unter Angabe des genauen Datums sorgfältig eingetragen. Die Äbtissin, die Professschwester und Zeugen unterschreiben. Auf die gleiche Weise wird auch die Professurkunde, die die Schwester verlesen hat, unterschrieben. [65] Die Äbtissin muss dann dem Pfarrer des Ortes, in dem die Neuprofessin die Taufe empfangen hat, die Ablegung der feierlichen Profess melden. [66]

 

Die Feier bei einer Änderung der Stabilität

 

36. Wenn eine Schwester aus einem rechtlich selbstständigen Kloster in ein anderes rechtlich selbstständiges Kloster der Zisterzienserfamilie oder aus der Benediktinerfamilie zu uns übertritt, ist unter Wahrung der kirchenrechtlichen Bestimmungen folgende Feier vorgesehen.

 

37. Wo es üblich ist, wird zuerst im Kapitelsaal die Bitte um Zulassung ausgesprochen und das Gehorsamsversprechen abgelegt. Die Schwester tritt nach Beendigung der Probezeit in die Mitte. Sie wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung. Dann stellt sie sich vor die Äbtissin, die sie befragt:

            (Schwester N.,) was erbittest du?

 

Sie antwortet:

            Die Barmherzigkeit Gottes und die eure.

 

Nach der Aufforderung aufzustehen kniet sie vor der Äbtissin nieder (legt ihre gefalteten Hände in deren Hände) und spricht:

            Mutter  (oder eine andere Anrede),

            ich verspreche dir und deinen rechtmäßigen Nachfolgerinnen

            Gehorsam nach der Regel des heiligen Benedikt

            bis zum Tod.

 

Die Äbtissin spricht:

            Und Gott schenke dir das ewige Leben.

 

Alle antworten:

            Amen.

 

Danach gibt ihr die Äbtissin den Friedenskuss. [67]

 

38. Es ist sinnvoll, dass bei diesem Anlass die heilige Eucharistie gefeiert wird, der der Vaterabt des Klosters vorsteht. Nach dem Evangelium und der Homilie tritt die Äbtissin mit ihrem Stab vor den Altar. Alle erheben sich, und die Schwester, die die Probezeit geleistet hat, liest die Urkunde der Stabilitätsänderung in folgender Weise:

 

            Ich, Schwester N.,

            Nonne (oder Konversin) (der Kongregation N.)

            des Zisterzienserordens  (der Strengeren Observanz),

            verspreche Beständigkeit

            nach der Regel des heiligen Abtes Benedikt

            vor Gott und allen seinen Heiligen,

            (deren Reliquien hier ruhen)

            in diesem Kloster N. [68]  des ...Ordens

            in Gegenwart der Äbtissin (Priorin) N.[k]

            dieses Klosters[69]

            (und des Vaterabtes N., Abt von N.[l])

 

Wenn die Schwester aus einem benediktiniscchen Orden übertritt, spricht sie:

            Ich, Schwester N. des Benediktinerordens,

            verspreche Beständigkeit

            nach der Regel des heiligen Abtes Benedikt

            vor Gott und allen seinen Heiligen

            (deren Reliquien hier ruhen),

            in diesem Kloster N.

            (oder: der Kongregation N.) des Zisterzienserordens

            (der Strengen Observanz)

            in Gegenwart der Äbtissin (Priorin) N.

            dieses Klosters[70]

            (und des Vaterabtes N., Abt von N.)

 

Danach unterzeichnet sie die Urkunde und übergibt sie der Äbtissin.

 

39. Dann geben Äbtissin und Konvent dem neuen Mitglied ihrer Gemeinschaft den Friedenskuss.

Unterdessen kann der Chor singen: Wo wahre Liebe ist, dort ist Gott

oder Ps. 133(132) Seht, wie gut und schön ist es oder einen anderen passenden Gesang.

Dann kehrt die Schwester an ihren Platz zurück und die Eucharistiefeier wird fortgesetzt.

 

40. Hierauf wird die Stabilitätsänderung in gewohnter Weise urkundlich festgehalten, und die Oberin stellt ein Dokument aus, das von der Professin und von Zeugen unterzeichnet wird. Eine beglaubigte Abschrift wird möglichst bald an das Kloster gesandt, aus dem die Schwester gekommen ist. [71]

 

 

Appendix

 

Die Feier der Professjubiläen zum 25. oder 50. Jahrestag der Profess

 

1. Im Zisterzienserorden hat sich im Lauf der Zeit die Gewohnheit eingebürgert, zum 50. Jahrestag der Profess ein Jubiläum zu feiern. Diese Gewohnheit wird jetzt in einigen Klöstern auch auf den 25. Jahrestag ausgedehnt. [72]

Außer den Gebeten, die für diese Feier im Messbuch vorgesehen sind,  wurden in dieses Rituale auch einige Ordensbräuche aufgenommen, die in der Folge beschrieben werden.

 

Die Eucharistiefeier

 

2. Man  kann die Messe mit den Eigentexten nehmen an allen Tagen mit Ausnahme der Sonntage, Hochfeste, Feste und der Adventstage zwischen dem 17. und dem 24. Dezember, des Aschermittwochs, der Fastenzeit und der ganzen Karwoche. [73]

 

3. Der Eröffnungs- und Kommuniongesang kann aus einer der drei Messen für den Professtag ausgewählt werden. [74]

 

4. Man kann entsprechend den Angaben in der Allgemeinen Einführung in das Messbuch das Gloria singen.

 

5. Als Tages-, Gaben- und Schlussgebet werden die im Messbuch vorgesehenen Gebete verwendet.

 

6. Als Lesungen kann man entweder die Tageslesungen oder Lesungen für die Feier der Ordenprofess aus dem Lektionar nehmen. [75]

 

7. In den Fürbitten kann man auf die Jubelprofess eingehen gemäß der Allgemeinen Einführung in das Messbuch.

 

8. Beim Eucharistischen Hochgebet kann man die für den Tag der Ordensprofess vorgesehene Präfation verwenden.

 

 

Die Feier des silbernen Professjubiläums

 

9. Nach dem Evangelium und der Homilie kann die Schwester - während die anderen stehen -  an die Presbyteriumsstufe treten und dort - zum Altar gewendet – sprechen:

 

            Ich, Schwester N.,

            habe vor 25 Jahren

            Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam gelobt

            nach der Regel des heiligen Abtes Benedikt

            in Gegenwart der (damaligen) Äbtissin (Priorin) N.

            Heute möchte ich meine Profess neu bekräftigen.

            Voll Freude danke ich Gott für das Vergangene

            und erwarte mit demütiger Zuversicht das Kommende,

            da ich auf die Barmherzigkeit Gottes und das Gebet meiner

            Mitschwestern vertraue.

           

Die Äbtissin spricht zur Jubilarin:

            Und Gott schenke dir Beharrlichkeit!

 

Alle antworten:

            Amen.

 

Äbtissin und Jubilarin tauschen den Friedenskuss.

 

10. Gleich anschließend kann der Priester eines der folgenden Gebete hinzufügen:

 

            Herr Jesus Christus,

            du bist der wahre Weg, der zum Vater führt.

            Du hast voll Erbarmen deiner Dienerin, unserer Schwester N.

            die Gnade geschenkt, dir 25 Jahre

            im monastischen Leben zu dienen.

            Wir bitten dich:

            Segne sie in deiner Güte und

            erneuere sie in ihrem Herzen,

            damit sie in deiner Liebe fest begründet ist,

            und auf die Fürbitte unseres heiligen Vaters Benedikt

            dir auf dem Weg deiner Gebote

            mit einem weit gewordenen Herzen entgegeneilt.

            Lass sie schließlich unter deiner Führung

            sicher zum Hafen des ewigen Heils gelangen,

            der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit. [76]

 

Oder:   Herr, blicke voll Güte

            auf unsere Schwester N..

            Du hast sie in deiner geheimnisvollen Vorsehung

            in die engere Nachfolge deines Sohnes gerufen.

            Schenke ihr in deinem Erbarmen die Gnade,

            den Weg deiner Liebe,

            den sie mit Eifer begonnen hat,

            in beharrlicher Hingabe zu vollenden.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. [77][78]

 

            Alle antworten:

            Amen.

 

11. Oder: Falls es passender erscheint, kann man in den Fürbitten ausführlicher auf dieses Jubiläum eingehen. Die allgemeinen Gebetsanliegen sollen aber niemals ganz fehlen. Am Ende der Fürbitten kann man mit den nötigen Anpassungen ein Gebet sprechen, wie es eben angegeben wurde.

 

 

Die Feier des Goldenen Professjubiläums oder die Jubelprofess

 

13. Nach dem Evangelium tritt die Jubilarin vor oder wird von zwei älteren Mitschwestern des Konvents vor die Äbtissin geführt. Währenddessen kann eine Antiphon gesungen werden wie z.B.:

 

            Festige, Gott, was du in uns gewirkt hast,

            von seinem heiligen Tempel aus, der in Jerusalem steht.

 

14. Die Äbtissin fragt:

            Schwester N., was erbittest du?

 

Die Jubilarin antwortet:

            Die Barmherzigkeit Gottes und die besondere Gnade dieses Jubiläums.

 

Nach der Homilie kann der Priester einige Worte an die Jubilarin richten. Diese antwortet mit folgenden oder ähnlichen Worten:

            Ich vertraue auf den Herrn.

 

Hierauf spricht der Priester:

            Wenn du bist zum Ende ausharrst,

            wirst du gerettet werden.

 

15. Die Jubilarin steht zum Altar gewendet vor der Äbtissin und erneuert ihre Profess:

            Ich, Schwester N.

            habe vor fünfzig Jahren

            Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel

            und Gehorsam nach der Regel unseres heiligen Vaters Benedikt gelobt

            im Gegenwart meiner damaligen Äbtissin (Priorin) N..

            Heute möchte ich meine Profess neu bekräftigen.

            Voll Freude danke ich Gott für das Vergangene

            und erwarte mit demütiger Zuversicht das Kommende,

            da ich auf die Barmherzigkeit Gottes und das Gebet meiner

            Mitschwestern vertraue.

 

Die Äbtissin antwortet:

            Und Gott schenke dir das ewige Leben.

 

Dann kann die Jubilarin dreimal folgenden Vers singen:

         Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum et vivam

            et non confundas me ab exspectatione mea.

oder:

            Nimm mich an, Herr, wie du verheißen hast

            und ich werde leben.

Lass mein Vertrauen nicht zuschanden werden.

 

Der Konvent wiederholt diesen Vers dreimal und fügt am Ende der letzten Wiederholung das Ehre sei dem Vater hinzu.

 

16. Der Priester steht auf und lädt mit gefalteten Händen zum Gebet ein:

 

            Liebe Brüder und Schwestern,

            beten wir zum Herrn für unsere Schwester N..

            Er möge sie voll Erbarmen unversehrt ans Ziel ihrer Sehnsucht

            führen.

 

Alle verharren in stillem Gebet. Dann breitet der Priester die Hände aus und spricht eines der folgenden Gebete: [79]:

 

            Allmächtiger und barmherziger Gott.

            In wunderbarer Weise hast du

            große Geheimnisse des Heils

            mit der Zahl fünfzig verbunden.

            Durch die Gabe des Beistands,

            des Heiligen Geistes, hast du deinen Gläubigen

            die vollkommene Freiheit der Kinder Gottes geschenkt.

            Wir bitten dich:

            Schenke deiner Dienerin, unserer Schwester N.,

            deren Jubelprofess wir feiern, die Fülle deiner Gnade.

            Du hast ihr in deiner Güte gewährt,

            das fünfzigste Jahr ihres Ordenslebens zu vollenden.

            Schenke ihr deine Vergebung

            und gib, dass sie dir auch in Zukunft mit Hingabe dient

            und treu in diesem heiligen Entschluss verharrt.

            Lass sie vom Guten zum Besseren voranschreiten

            und zur Höhe der Tugend gelangen.

            Am Ende ihres Lebens aber

            lass sie mit jubelndem Herzen sicher den Siegespreis erlangen,

            die Freude der ewigen Seligkeit, die du uns verheißen hast.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Oder:

            Gott, du bist langmütig und voll Erbarmen.

            Du hast den Vätern in der Wüste geboten,

            zur festgesetzten Zeit das Jubelfest zu begehen

            und alle Schulden zu erlassen.

            Deinen Sohn hast du gesandt,

            den Armen die Frohe Botschaft zu verkünden

            und ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.

            Schenke deiner Dienerin, unserer Schwester N.,

            Beharrlichkeit auf dem Weg deiner Gebote

            in der Befolgung der Regel

            und in den Widerwärtigkeiten des Lebens.

            Lass sie mit deiner reichen Gnade

            zu den Freuden des himmlischen Jerusalem

            und zum ewigen Jubel in deiner Herrlichkeit gelangen.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Oder:

            Barmherziger und gütiger Gott,

            alles Gute kommt von dir.

            In deinem geheimnisvollen Zeitenplan

            hast du deinem auserwählten Volk

            fünfzig Tage nach dem Auszug

            aus dem Land der Knechtschaft

            das Gesetz übergeben.

            Fünfzig Tage nach der Auferstehung

            Jesu Christi, unseres Erlösers,

            hast du deinen Gläubigen

            durch die Herabkunft des Heiligen Geistes

            das Gesetz der Gnade ins Herz gelegt.

            Wir bitten dich: Schau gnädig auf deine Dienerin,

            unsere Schwester N.,

            die fünfzig Jahre in deinem heiligen Dienste vollendet hat.

            Lass sie, gehorsam deinem göttlichen Gesetz,

            die Gnade des Heiligen Geistes empfangen

            und  in ihr treu bleiben bis zum Tode.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Alle antworten: Amen.

 

17. Hierauf kann die Äbtissin der (knienden) Jubilarin den Altersstab überreichen. (Dies kann aber auch erst vor der Entlassung geschehen!)

Sie spricht dabei folgende Worte:

            Empfange diesen Stab

            als Sinnbild des Kreuzes Christi. [80]

            Er sei dir eine Stütze im Alter,

            nicht sosehr, um den Leib aufrecht zu halten,

            sondern um von unserem Erlöser Jesus Christus

            geistige Kraft zu empfangen.

            Er hat uns ja im Evangelium zu sich gerufen und gesagt:

            Kommt alle zu mir,

            die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt,

            ich werde euch Ruhe verschaffen.

            er sei gepriesen in Ewigkeit.

           

Die Jubilarin antwortet:

            Amen.

 

Außer der Überreichung des Altersstabs oder an seiner Stelle kann die Äbtissin der Jubilarin einen Kranz mit den Worten aufsetzen:

            Empfange diesen Kranz als Zeichen für den Lohn,

            den dir Jesus Christus, unser Herr,

            für deine Treue in seinem Dienst

            und für alle guten Taten

            am Ende dieses Lebens geben wird.

           

Die Jubilarin antwortet:

            Amen.

 

18. Falls es möglich ist, tauschen der Äbtissin und alle, die im Chor sind, mit der Jubilarin den Friedenskuss.

Währenddessen singt der Chor Ps 100 (99) oder auch Ps 66 (65) oder 133 (132) mit

Antiphon zum Beispiel Jubilate Deo omnis terra gesungen.

 

19. Die Eucharistiefeier wird in gewohnter Weise fortgesetzt mit dem Credo oder gegebenfalls den Fürbitten (falls das Gebet des Priesters für die Jubilarin nicht in Form von Fürbitten vorgetragen wurde).

 

Zur Gabenbereitung wird die Offertoriums-Antiphon des Kirchweihfestes:

            Domine Deus, in simplicitate cordis mei laetus obtuli universa;

            et populum tuum qui repertus est

            vidi cum ingenti gaudio.

            Deus Israel, custodi hanc voluntatem. (Alleluja)[81].

 

oder ein ähnlicher Gesang gesungen.

 

20. Vor der Entlassung übergibt die Äbtissin - wenn sie es nicht schon früher getan hat - der Jubilarin den Altersstab (wie angegeben in Nr. 16).

 

Am Schluss kann, während alle stehen, der Hymnus Te Deum laudamus oder ein anderes passendes Danklied gesungen werden.

 

 

Die Feier der Oblation einer Regularoblatin

 

21. Es gibt keinen eigentlichen Ritus für die freiwillige Oblation eines Christen, durch die er sich dem klösterlichen Leben einer Gemeinschaft der Zisterzienserfamilie anschließt. Der hier beschriebene Ritus ist in keiner Weise verpflichtend. Bei der Gestaltung einer solchen Feier soll alles vermieden werden, was die Freiheit der Oblatin in der Zukunft irgendwie einschränken könnte.

 

22. Nach einer gebührenden Probezeit soll sich die Gemeinschaft am festgesetzten Tag im Kapitelsaal versammeln. Nach dem Vers: „Die Hilfe Gottes sei allezeit mit uns“, oder einem anderen tritt die Oblatin in die Mitte. Sie wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung. Dann stellt sie  sich vor die Äbtissin, der sie befragt:

            Schwester N., was erbittest du?

 

Sie antwortet:

            Die Barmherzigkeit Gottes und die eure.

 

Oder mit ähnlichen Worten.

 

23. Nach einer ausgewählte Lesung aus der Regel und einer Ansprache fragt die Äbtissin die Oblatin nach ihrer Absicht. Sie vergewissert sich, ob sie sich frei dazu entschlossen hat, Christus unter Führung des Evangeliums im klösterlichen Leben dieser Gemeinschaft nachzufolgen.

 

Die Oblatin antwortet mit folgenden oder ähnlichen Worten:

            Ja, Mutter (oder eine andere Anrede),

            mit Hilfe eures Gebetes und der Gnade Gottes.

 

Die Äbtissin lädt sie ein, die mit eigener Hand geschriebene Oblationsurkunde, in der sie ihre Absicht zum Ausdruck bringt, vor allen vorzulesen. Danach unterschreibt sie die Schwester, die die Oblation vollzieht, und übergibt sie der Äbtissin. Diese tauscht mit ihr den Friedenkuss.

 

24. Die Oblatin kniet nun in der Mitte nieder, die anderen erheben sich. Die Äbtissin lädt zum Gebet ein und bringt nach einer Gebetsstille die besonderen Anliegen dieser Feier zum Ausdruck. Dabei spricht sie beispielsweise folgende Worte:

 

            Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, du unser König.

            Deine Liebe hat uns hier zusammengeführt.

            Wir danken dir, dass du uns in dieses Kloster gerufen hast,

            um dir nach der Regel unseres heiligen Vaters Benedikt zu dienen.

            Wir bitten dich, gütiger Gott:

            Gieße deinen Heiligen Geist,

            der Herr ist und lebendig macht, aus

            über unsere Schwester N.,

            deren Oblation in unserem Kloster

            wir heute in deinem Namen entgegennehmen.

            Schenke ihr den Beistand deiner Gnade.

            Lass sie, gestützt von der Liebe der Schwestern,

            im Glück wie im Unglück dich

            in treuer Beharrlichkeit suchen.

            Hilf ihr, im Vertrauen auf deinen Lohn

            dir mit einem weit gewordenen Herzen

            und in unsagbarem Glück der Liebe

            Tag für Tag freudig zu dienen.

            Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.

 

Alle antworten: Amen.

 

Oder alle können zusammen das Gebet des Herrn mit der Doxologie sprechen.

 

Nach Psalm 133 (132) mit der Antiphon: „Wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen“ oder einem anderen passenden Lied spricht die Äbtissin am Schluss den Lobpreis:[m]

 

            V: Singet Lob und Preis.

            A: Dank sei Gott, dem Herrn.

 

25. Falls die Oblation in der Messe vollzogen wird, legt die Oblatin die Urkunde nicht auf den Altar wie bei der Profess, sondern übergibt sie der Äbtissin. Es ist jedoch sehr passend, wenn sie gemäß der Allgemeinen Einleitung ins Messbuch die Opfergaben für die Eucharistiefeier zum Altar trägt.

 

 

 



[a] O.P.R. II,12 in der Einzahl.

[b] O.P.R. II,36.

[c] R.C. VI,IV.

[d] E.O. altfranzösische  Fassung für die Nonnen, MS. Dijon 352, Bibliothèque Publique Municipale,  ed. Guignard, Les monuments primitifs de la Règle cistercienne, Darentière, Dijon 1878, 524, Zeile 25: „…Die Äbtissin muss an der rechten Seite des Altares stehen. »

[e] O.P.R. II,65 in der Einzahl.

[f]  Gemäß Statut 14 des Generalkapitels von 1573: „Bei dieser Professablegung muss bei der Verlesung der Professurkunde der Name des Abtes, der der Feier vorsteht, dem Namen der Äbtissin  vorangestellt werden.“. Die Professformel findet sich im Rituel François pour les religieuses de l’Ordre de Cisteaux, Paris 1715, VI,II,6, das heißt  „In Gegenwart von Abt N. von N. und der Äbtissin N.“ In unserer Zeit erscheint es nicht nur besser, zuerst den Namen der Äbtissin zu nennen, die die Profess entgegennimmt, und an zweiter Stelle erst den Namen dessen, in dessen Gegenwart die Nonne diese Profess ablegt, sondern die Erwähnung des zelebrierenden Priesters scheint nicht einmal notwendig.

[g] O.P.R. II,72 in der Einzahl.

[h] O.P.R. II,159 in der Einzahl.

[i]  Vgl. Ph. Guignard, a.a.O. 525, Zeilen 12 bis 19. In jener Zeit bestand der für die Nonnen typische Kleiderwechsel darin, dass man ihr einen neuen Schleier aufsetzte mit den Worten: Der Herr ziehe dir…: „…Der Priester segnet den Schleier. Dann nimmt er den Schleier weg, den die Novizen auf dem Kopf trägt, und setzt ihr den neuen Schleier auf mit den Worten: Der Herr zieht dir…“ Vgl. auch R.C. VI,IV, 7-8.

[j] O.P.R. II, 77b.

[k] Wenn die Stabilitätsänderung vor einer Delegierten der Äbtissin (Priorin) durchgeführt wird, sagt man: In Gegenwart von N. N., der Delegierten der Äbtissin (Priorin) N. dieses Klosters.

[l]  Wenn ein Delegierter des Vaterabtes der Feier der Stabilitätsänderung vorsteht, sagt man: In Gegenwart von N. N., des Delegierten des Abtes N. von N., des Vaterabtes dieses Klosters. 

 

 

 

 



[1] R.B. 58,1,16. So machten es die Zisterzienser von Anfang an.  Im 17. Jahrhundert jedoch beschrieben das zisterziensische Brevier und Rituale diese Aufnahmebitte sowohl beim Eintritt,  als auch im zweiten, achten und im zwölften Monat

[2] R.B. 58, 24 – 28.

[3] Vgl. Veilleux Armand OCSO,  La liturgie dans le cénobisme pachomien au quatrième siècle, Studia Anselmiana 57, Rom 1968, 198 – 225. Vgl. auch Johannes Cassian, Institutions cénobitiques, IV, 5-7.36. ed. S.C. 109, 126 – 131. 176 – 179. S. Dionysii Areopagitae opera, De ecclesiastica ierarchia, VI, in P.L. 122, 1102C und 1103B; ebenso in Raffin Pierre, Les rituels orientauxde la profession monastique, Bellefontaine 1969, 22 – 24. Andrieu Michel, Le Pontifical romain  au Moyen-Age, Band 1, Le Pontifical romain au XIIe siècle, Appendix VII, 1, 295 (Ordo Cassinensis)

[4] Coll   147 ° r, c.2.

[5] E.O. 102, 13; R.C. VI,1.

[6] R.C. VI, II,17.

[7] Überlieferter Brauch.

[8] Vgl. O.P.R. I, 1…5 und II, 1…5.

[9] O.P.R. I,4 und II,4.

[10] Mit diesem Vers oder Segensspruch wird seit den Anfängen des Ordens das tägliche Kapitel  eröffnet. Coll. f° 151 r°, c.2; E.O. 102,3,7; R.C. VI,I,1.

[11] R.C. VI,I,1.

[12] O.P.R. I,7, jedoch in der Einzahl, und II,7.

[13] O.P.R. I,8 und II,8.

[14] O.P.R. I,7 und II,7.

[15] Vgl. R.B. Prolog 21.

[16] Vgl. R.B. I,2.

[17] R.B. Prol 3.

[18] R.C. VI,I,1.

[19] O.P.R., I,8, in der Einzahl, und II,8.

[20] Dieses Amen ist die Bekräftigung der Mitbrüder oder Mitschwestern.

[21] Vgl. R.B. Prolog 4 und 41.

[22] R.C. VI,I,10 mit einigen Wortänderungen.

[23] Üblicher Vers am Ende des Kapitels:  E.O. 70,  86-87.

[24] 2 Thess 3,5

[25] 1 Tim 1,17.

[26] Die Feier im Kapitel entspricht dem Ordensbrauch. Die Verbindung mit einer Hore des Stundengebets oder die Ablegung innerhalb der Eucharistiefeier ist im Geiste des  O.P.R., doch sollte die Ablegung innerhalb der Eucharistiefeier eher der Feierlichen Profess vorbehalten bleiben.

[27] Vgl. O.P.R. I,25 und II,28.

[28] O.P.R. I,27, in der Einzahl, und II,30.

[29] Vgl. R.B. 58,17.

[30] Vgl. O.P.R. I,57.

[31] Vgl. O.P.R. II,63.

[32] Die traditionelle Formel ist im R.C. VI,II,4 überliefert. Sie wird den veränderten Zeitumständen entsprechend den Normen des C.I.C.  und entsprechend der besonderen Lebensweise des Ordens, der Kongregation oder des Klosters angepasst.

[33] Ordensbrauch vgl. Usus conversorum, MS. Dijon 114, 13 ,2 hg. Von Guignard Ph., Les monuments primitifs de la Règle cistercienne, Darantière, Dijon 1878, 285, ebenso R.C. VI,VI,6.

[34] Liber sacramentorum gellonensis, C.C.L. CXIX, 395, Missa monachorum 2583. R.C. VI,II,18 in der Einzahl.

[35] O.P.R. I,29, wobei die Worte „die evangelischen Räte“ in „das monastische Leben“ geändert wurden und alles in die Einzahl gesetzt wird, und II,32.

[36] O.P.R. I,142 in der Einzahl.

[37] O.P.R. I,32.

[38] O.P.R. I,40 und II,43.

[39] O.P.R. I,41 und II,44.

[40] Vgl. R.B. 58,14 und R.C. VI,II,2.

[41] Vgl. R.C. VI,I,1 und VI,II,2.

[42] E.O. 102,24.

[43] Vgl. die Vorbemerkungen 8-10.

[44] Vgl. O.P.R. I,43.

[45] Vgl. O.P.R. I,53 und II,58.

[46] R.C. VI,II,6. Jedoch steht der Professkandidat, damit dieselbe liturgische Haltung der Prostratio, in der er sich der Länge nach zu Boden wirft, nicht in ein und derselben liturgischen Feier zwei verschiedene Bedeutungen hat (bei der  Bitte um Zulassung und bei der Professablegung).

[47] Vgl. O.P.R. I,55 und II,60; ebenso R.B. 58,7.16.

[48] R.C. VI,II,7.

[49] Caeremoniale Episcoporum, hg. Vatikan 1984, 756.

[50]  R.B. 4.

[51] Vgl. Caeremoniale Episcoporum, 758. Bei der Profess im Zisterzienserorden war die Allerheiligenlitanei niemals vorgesehen. Jedoch kennt man eine kurze Litanei, auf die stilles Gebet folgt. Daher wird hier das stille Gebet oder die Allerheiligenlitanei zur Auswahl angeboten, in beiden Fällen jedoch mit einer Einladung und einem Schlussgebet.

[52] Bei der folgenden Litanei (Vgl. O.P.R.. I,62) werden die üblichen Anrufungen und Bitten nach dem Zisterzienserbrevier hinzugefügt; ebenso werden die hl. Scholastika und sel. Maria Gabriela eingefügt; die letzte Bitte ist nach R.B. Prol 45 erweitert.

[53] O.P.R. I,63 und II,68 in der Einzahl.

[54] R.B. 58,20; Coll. 149 r°, c.1; E.O. 102,26-27; R.C. VI,II,10; O.P.R. I,65.

[55] R.B. 58, 2-22; Coll 149 r°, c.1.; E.O. 102,30; R.C. VI,II,11. 

[56] R.B. 58,23; E.O. 102, 32 – 36; R.C. VI,II, 13 und IV,5. In der Benediktusregel und in den E.O. findet sich nur die Formel für die Gebetsbitte;  Die Formeln zum Friedenskuss folgen dem Zisterzienserrituale.

[57] Caeremoniale Episcoporum, 762.

[58] Zur Anrufung der drei Personen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit vgl. Coll. f° 149 r°, c.1 und 2; R.C. VI,II,15; doch wird die Formulierung auf Bitte der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung gemäß dem für die Benediktinerkongregation von Solesmes approbierten Text übernommen.

[59] Mit dem kurzen Schluss und der Antwort Amen.

[60] Coll. 149 r°, c.2; E.O. 102,43; R.C. VI,II,17. 

[61] Hier wird der letzte Teil der im Übrigen ausgelassenen Apologie eingefügt, die sich in Coll. f°  149 r°, c.1., und in   R.C. VI,II, 15 findet.

[62] Vgl. Coll. f°  149 r°, c.2., und R.C.  VI,II,16 zur Segnung der Kukulle.

[63] O.P.R. I,73 und 76, ebenso II,80 und 83.

[64] R.B. 58,29.

[65] R.C. VI,II,20.

[66] C.I.C. 535,2.

[67] Vgl. R.C. VI,VII,2-3.

[68] Wenn die Stabilitätsänderung für ein anderes Kloster abgelegt wird, sagt man: …in dem Kloster N...

[69] Vgl. R.C.VI,VII,4 mit den rechtlich notwendigen Anpassungen. Sehr interessant ist auch die Professformel der Gründer von Citeaux: „Ich bekräftige vor Gott und seinen Heiligen in eure Hand meine Profess und meine Beständigkeit, die ich in eurer Gegenwart im Kloster Molesme abgelegt habe, für dieses Kloster namens Neukloster und verspreche euch und euren rechtmäßigen Nachfolgern Gehorsam.“ In: J. Bouton und J-B. Van Damme, Les plus anciens textes der Citeaux, Achel (Belgien) 1974, 86.

[70] Vgl.Libellus diffinitionum (1237 – 1257), Dist. II,5. Die Probezeit und Profess eines Mönches aus einem anderen Orden: „Wird ein Mönch aus einem anderen Orden in einem Kloster unseres Ordens aufgenommen, so wohnt er, falls er noch keine Profess abgelegt hat, ein Jahr lang im Noviziat und legt die Profess nach derselben Ordnung ab wie ein Novize.  Hat er aber schon Profess abgelegt, so gibt man ihm sogleich die Kukulle. Nach wenigstens vier Monaten bittet er auf Weisung des Abtes im Kapitel darum, in der Kirche Profess ablegen zu dürfen, und er liest die Professurkunde wie ein Novize und legt sie auf den Altar, sonst aber tut er nichts.“  In B. Lucet, Les codifications cisterciennes de 1237 et 1257, ed. C.N.R.S. Paris 1977, 214. Doch wird im vorliegenden Rituale die Professurkunde nicht auf den Altar gelegt, da es im monastischen Leben nur eine einzige Profess gibt, auch wenn die Stabilität geändert wird.

[71] Vgl. R.C. VI,VII,6.

[72] Vgl. O.P.R., Vorbemerkung 7.

[73] Messbuch und O.P.R.. Appendix.

[74] Messbuch zum 25. oder 50. Jahrestag der Ordensprofess.

[75] O.P.R. Vorbemerkung 9-10 und „Die Feier der Erneuerung der Ordensprofess“  83.

[76] Vgl. Die Feier zum 25. Jahrestag der Ordensprofess im Zisterzienserorden der allgemeinen Observanz 1966.

[77] Diese Anmerkung entfällt bei den Frauen.

[78] Vgl. O.P.R. II,92 in der Einzahl.

[79] Caeremoniale Sacri Jubilaei professionis religiosae secundum usum Cisterciensium, Westmalle (Belgien) 1952, 8, 11 und 12.Aus diesem Zeremoniale sind auch mehrere andere Elemente ins vorliegende Rituale aufgenommen worden.

[80] Johannes Cassian, Institutiones I,8 ed. S.C. 109,48 – 49.

[81] Graduale im Commune für das Kirchweihfest.