DIE FEIER DER AUFNAHME VON BRÜDERN

 

DIE HAUPTQUELLEN UND IHRE SIGLEN

 

Coll.    Collectaneum, von Citeaux, entstanden nach 1175, MS. DIJON 114, Bibliotèque Publique            Municipale.

 

E.O.     Ecclesiastica Officia, hg. v. D. CHOISSELET und P. VERNET, nach den Handschriften     114,     Bibliotèque Publique         Municipale gemäß der Ausgabe von Ph. GUIGNARD, Les    monuments primitifs de la Règle cistercienne, Dijon 1878, und der Hs. 31 der Universitätsbibliothek von Ljubljana, gemäß der Ausgabe von C. NOSCHITZKA in       Analecta S.O.Cist. 6 (1950)  1 – 124, sowie der Hs. 1711 der Stadtbibliothek von Trient,    hg. Von B. GRIESSER in Analecta S.O.Cist. 12 (1956) 153 – 288. (Erschienen 1989 in            Reiningue: Abtei Oelenberg)

 

O.P.R. Ordo Professionis Religiosae (römische Ausgabe, Vatikan 1970)

 

R.B.     Regula sancti Benedicti, nach der Ausgabe in  Sources Chrétiennes Bd. 181 – 182.

 

R.C.     Rituale Cisterciense, 1698, hg. Lérins 1892 und Westmalle 1949.

 

 

Einführung

Wesen und Bedeutung der Ordensprofess

 

1. Von Gott berufen weihen sich viele Christen durch die heiligen Ordensgelübde dem Dienste Gottes und dem Wohl der Menschen. Sie streben danach, durch ein Leben nach den evangelischen Räten Christus enger nachzufolgen,  Dadurch trägt in ihnen die Taufgnade besonders reiche Frucht.

2. Die Kirche als gütige Mutter hielt das geweihte Leben in seinen verschiedenen Formen, zu denen es sich im Lauf der Jahrhunderte unter der Leitung des Heiligen Geistes entfaltet hatte, immer hoch in Ehren. Sie hat es zu einem kirchenrechtlich umschriebenen Stand gemacht, sie hat zahlreiche Ordensfamilien, darunter die monastischen Orden, bestätigt, und leitet sie in einer umsichtigen Gesetzgebung..

Die Kirche nimmt auch selbst die Profess der Ordensleute entgegen, sie erbittet ihnen in öffentlichem Gebet Gottes Gnade und Beistand, sie empfiehlt sie Gott und vermittelt ihnen seinen Segen, indem sie ihre Hingabe mit dem eucharistischen Opfer verbindet.

 

 

Die den Stufen der Einführung in das zisterziensische Ordensleben zugeordneten Riten.

 

3. Nach der Regel des heiligen Benedikt wird jeder Neueintretende nach Überwindung der Schwierigkeiten des Eintritts im Noviziat in aller Geduld geprüft. Nach Ablauf von zwei Monaten und dann wieder nach sechs und nach vier weiteren Monaten erneuert der Novize seine Bitte, doch wird er erst beim letzten Mal als Mönch ins Kloster aufgenommen.[1]

 

Heutzutage wird die Probezeit in verschiedenen Phasen durchlaufen, die in den Konstitutionen festgelegt sind. Eine gewisse Zeit des Postulats geht dabei dem Noviziat voraus. Diesem folgt die zeitliche Profess, und dann erst wird der Bruder beziehungsweise. die Schwester zur feierlichen Profess zugelassen.

 

4. Zwar lesen wir in der Regel unseres heiligen Vaters Benedikt:

"Noch im Oratorium ziehe man dem Novizen die eigenen Sachen aus, mit denen er bekleidet war, und ziehe ihm die Sachen des Klosters an" (RB 58,26). Somit erscheint der Kleiderwechsel bei der Profess als Ausdruck des Verzichts auf Eigenbesitz.[2] Doch schon seit den Anfängen des christlichen Mönchtums ist dieser Kleiderwechsel oft Ausdruck für den Wechsel der Lebensform oder die neue Lebensweise[3]. Wie nämlich der Katechume bei der Taufe zuerst die Kleider ablegt und nackt in das Taufbecken hinabsteigt, um nachher mit einem weißen Gewand bekleidet zu werden, so muss auch der Novize, der Mönch werden möchte, die eigenen Kleider ablegen, um mit dem Mönchsgewand bekleidet werden zu können. Dieser Ritus wird im Collectaneum von Cîteaux so beschrieben: "Wenn der Novize die Weltkleidung ablegt, wird gesprochen: 'Der Herr ziehe dir den alten Menschen mit all seinen Werken aus. Amen'. Bei der Anlegung des Mönchsgewands wird gesprochen: 'Der Herr ziehe dir den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist, in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Amen.'"[4]

 

Wenn dieser Ritus auch im Lauf der Zeit schon an den Beginn des Noviziats gestellt wurde, indem der neu eintretende Novize schon früher mit dem klösterlichen Gewand bekleidet wurde[5], so durften das schwarze Skapulier und die weiße Kukulle erst bei der Profess übergeben werden.[6] Es ist auch zu beachten, dass in den Riten für die Einkleidung, die zeitliche und die feierliche Profess, die nun beschrieben werden, die Bitte um die Gnade Gottes dem Wechsel des Gewandes vorausgeht, und das nicht ohne Grund. So erhält das Gebet der Kirche und die Segnung der Person größeres Gewicht als die Einkleidung.

 

5. Das Noviziat ist die Zeit, mit der das Ordensleben beginnt. Es ist eine Zeit der Prüfung sowohl für den Novizen oder die Novizin als auch für die Gemeinschaft oder Kongregation. Es ist sinnvoll, an den Beginn des Noviziats eine Feier mit der Bitte um die Gnade Gottes zu stellen, damit das besondere Ziel dieser Probezeit erreicht werde.

Diese Feier soll ihrem Wesen nach nüchtern und kurz sein und wird üblicherweise innerhalb der klösterlichen Gemeinschaft vollzogen. Jedenfalls muss sie außerhalb der Messe stattfinden.

 

6. Es folgt die erste Profess. In ihr verspricht der Novize oder die Novizin in den zeitlichen Gelübden vor Gott und der Kirche, die evangelischen Räte gemäß der Regel des heiligen Benedikt zu befolgen. Die Ablegung der zeitlichen Gelübde findet im Kapitel statt[7]; wenn es die Umstände erfordern, kann sie in eine Hore des Stundengebets oder auch in die Messe eingebaut werden, jedoch ohne besondere Feierlichkeit.

 

Falls die zeitliche Profess aus berechtigten Gründen und gemäß den Konstitutionen erneuert wird, so geschieht das entweder vor allen im Kapitel oder nur vor dem Oberen in Gegenwart von Zeugen.

 

7. Nach Ablauf der vorgeschriebenen Zeit wird die feierliche Profess abgelegt. In ihr weiht sich der Mönch oder die Schwester für immer dem Dienste Gottes und der Kirche. Diese ewige Profess stellt die unauflösliche Verbindung Christi mit seiner Braut, der Kirche, dar.

 

Die feierliche Profess wird mit entsprechender Feierlichkeit im Gegenwart des ganzen Konventes und der Gläubigen innerhalb der Eucharistiefeier abgelegt. Sie hat folgende Teile:

 

            a) Die Bitte um Zulassung des Kandidaten (der Kandidatin), die niemals          ausgelassen      wird.

 

            b) Eine Homilie oder Ansprache: In ihr werden dem Volk und dem Kandidaten (der   Kandidatin) Sinn und Bedeutung des monastischen Lebens im Zisterzienserorden vor            Augen gestellt.

 

            c) Eine einfache oder längere Befragung: In ihr fragt der Abt den Kandidaten (die        Kandidatin), ob er, beziehungsweise sie, bereit ist, sich Gott zu weihen und nach der          Regel des heiligen Benedikt und den Ordenskonstitutionen nach der vollkommenen Liebe   zu streben.

 

d) Das Gebet aller Anwesenden: Es geschieht entweder still oder in Form der Allerheiligenlitanei. Sie richtet sich an Gott, den Vater, und bittet um die        Fürsprache der seligen Jungfrau Maria und aller Heiligen.

 

            e) Die eigentliche Profess: Sie wird in der Öffentlichkeit der Kirche, vor dem Abt bzw.            der Äbtissin, der Gemeinschaft und den Gläubigen abgelegt. Anschließend wird die        Professurkunde auf den Altar gelegt und der Vers "Suscipe me, Domine" gesungen.

 

            f) Das feierliche Segensgebet über den Neuprofessen bzw. die Neuprofessin:

            Dadurch bestätigt die Kirche die Ordensprofess durch eine liturgische Feier; sie bittet den himmlischen Vater, er möge die Gaben des Heiligen Geistes über die             Neuprofessen   ausgießen. Dieses Segensgebet kann auch durch die Bitte der           Neuprofessen um das Gebet    der einzelnen Mitbrüder und Mitschwestern eingeleitet             werden.

 

            g) Die Übergabe der Kukulle: sie ist das eigentliche Ordenskleid und bringt die ewige Weihe an Gott nach außen hin zum Ausdruck.

 

Vorsteher der Feier der ewigen Profess, die innerhalb der Eucharistiefeier abgelegt wird, ist gemäß den Konstitutionen bei den Mönchen der Abt des Klosters, bei den Schwestern aber der Vaterabt. Sollte der Diözesanbischof (durch Delegation des Abtes des Klosters oder des Vaterabtes) der Feier der ewigen Profess in einem Kloster vorstehen, dann stellt er nach der Homilie die in diesem Rituale vorgelegten Fragen an die Professen. Die Profess jedoch wird anschließend vor dem Abt oder der Äbtissin abgelegt und von diesen entgegengenommen.

 

 

Das Messformular bei der Feier der Ordensprofess

 

8. Bei der feierlichen und auch der zeitlichen Profess – falls die Umstände es erfordern, dass diese in der Messe abgelegt wird – ist es angebracht, ein Formular aus den „Messen am Tag der Profess von Ordensleuten“ mit eigenen Lesungen zu nehmen. An einem Hochfest oder einem Sonntag der Advents-, Fasten- oder Osterzeit wird das  Messformular vom Tag genommen. In diesem Fall können jedoch die dafür vorgesehenen Einschübe beim Eucharistischen Hochgebet und der entsprechende Schlusssegen genommen werden.

 

9. Dem Wortgottesdienst der Professfeier kommt die große Bedeutung zu, Wesen und Aufgaben des Geweihten Lebens zum Ausdruck zu bringen. Darum darf eine der im Lektionar für die Ablegung der Ordensprofess vorgesehenen Lesungen verwendet werden, auch dann, wenn die "Messe am Tag der Profess von Ordensleuten" nicht genommen werden kann. Ausgenommen bleiben die Drei Österlichen Tage, die Hochfeste Weihnachten, Epiphanie, Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam und die anderen gebotenen Feiertage.

 

10. Bei der "Messe am Tag der Profess von Ordensleuten" werden weiße Paramente getragen.

 

 

Die den einzelnen Klöstern zustehenden Anpassungen

 

11. Immer wenn in diesem Rituale die Bemerkung steht: ".... oder mit ähnlichen Worten" oder andere ähnliche Formulierungen, können auch die Formeln verwendet werden, die im Römischen Rituale für diese Feier angegeben sind.

 

Die liturgische Feier zum Noviziatsbeginn

 

1. Das kanonische Noviziat soll mit einer liturgischen Feier begonnen werden, in deren Mitte das Gebet um Gottes Hilfe steht. Darin sollen das Wesen des monastischen Lebens und die Eigenart unseres Ordens sichtbar werden. Sie soll schlicht und nüchtern sein und nur innerhalb der klösterlichen Gemeinschaft begangen werden. Aus diesem Grund ist der Kapitelsaal der geeignete Raum für diese Feier. Sie darf nicht innerhalb einer Eucharistiefeier vollzogen werden.[8]

 

Zwar steht es jeder Gemeinschaft zu, dieser Feier ein eigenes Gepräge zu geben. Hier aber  wird sie mit Elementen beschrieben, die unserer Tradition oder der nach dem 2. Vatikanischen Konzil erneuerten römischen Liturgie entnommen sind.

 

2. In den Texten sollen Formulierungen  vermieden werden, die die volle Entscheidungsfreiheit der Novizen irgendwie einschränken oder den Sinn des Noviziats als einer Zeit der Prüfung und Erprobung verdunkeln könnten. Wo es üblich ist, kann beim Sitz des Abtes der Stab stehen.[9]

 

3. Ist die Gemeinschaft im Kapitelsaal versammelt, so tritt der Postulant nach dem Vers Die Hilfe Gottes sei allezeit mit uns oder einem anderen Vers in die Mitte.[10] Alle sitzen. Er wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung. Dann stellt er sich vor den Abt, der ihn mit folgenden oder ähnlichen Worten befragt:

 

Lieber Bruder, (lieber Herr) N., was erbittest du?

 

Der Postulant antwortet:

Die Barmherzigkeit Gottes und des Ordens.[11]

 

oder mit ähnlichen Worten, wie zum Beispiel:

Ich möchte das Leben in eurer Gemeinschaft kennen lernen,

und bitte euch, mit mir zu prüfen,

ob ich berufen bin, in diesem Kloster des Zisterzienserordens

Christus mit ganzer Hingabe nachzufolgen.[12]

 

Der Postulant kann sich auch ohne Befragung mit folgenden Worten an Abt und Gemeinschaft wenden:

Die Barmherzigkeit Gottes hat mich veranlasst,

hierher zu kommen,

um eure Lebensweise kennen zu lernen.

Darum bitte ich euch:

Unterweist mich in der Nachfolge Christi

unter Führung des Evangeliums,

wie sie die Regel des heiligen Benedikt

und die Traditionen des Zisterzienserordens lehren.

 

Er kann seine Bitte auch mit ähnlichen eigenen Worten selbst formulieren[13].

 

Der Abt antwortet mit folgenden oder ähnlichen Worten:

Dazu schenke dir der Herr seine Hilfe.[14]

 

4. Anschließend wird ein ausgewählter Abschnitt aus der Regel unseres heiligen Vaters Benedikt vorgelesen (aus dem Prolog oder ein anderer). Der Abt erklärt dem Postulanten Wesen und  Eigenart unseres Lebens und fragt ihn am Ende nach seiner Bereitschaft mit folgenden oder ähnlichen Worten:

 

Bist du bereit, Christus vollkommener nachzufolgen

unter der Führung des Evangeliums

und auf dem Weg, den die heilige Regel zeigt?[15]

 

oder:

Bist du bereit,

im Kloster mit den Mitbrüdern

unter Regel und Abt zu dienen,

um in der Nachfolge Christi zur Vollkommenheit

in Glaube, Hoffnung und Liebe zu gelangen?[16]

 

Der Postulant antwortet mit folgenden oder ähnlichen Worten:

Mit Hilfe der Gnade Gottes hoffe und wünsche ich,

Christus, dem Herrn, dem wahrem König, zu dienen.[17]

 

Dann spricht der Abt zum Beispiel:

Was Gott in dir begonnen hat,

das möge er auch vollenden.[18]

 

Oder:

Der barmherzige Gott stärke dich mit seiner Gnade,

und der göttliche Meister schenke dir Licht.[19]

 

Alle schließen sich der Bitte an und sprechen:

Amen.[20]

 

Dann kniet der Novize vor dem Abt in der Mitte nieder. Wo es Brauch ist, kann der Abt ihm einen neuen Namen geben und ihm den Grund für diese Namensänderung erklären.

 

5. Die Brüder stehen auf, und der Abt spricht beispielsweise folgende Worte:

Liebe Brüder, der heilige Benedikt mahnt uns in seiner Regel:

„Wenn du etwas Gutes beginnst,

so bestürme Gott beharrlich im Gebet, er möge es vollenden."

Deshalb wollen wir gemeinsam zum Herrn beten.

Er möge in seiner Güte unserem Bruder N. schenken,

was uns von Natur aus kaum möglich ist.[21]

 

Alle verharren einige Zeit in stillem Gebet. Der Abt fügt das Gebet hinzu, indem er den Taufnamen oder, wo es Brauch ist, den neuen Namen einfügt:

Herr, höre unser Gebet für deinen Diener N.,

den wir in deinem Namen aufnehmen.

Schenke ihm die Gnade,

treu in deiner Kirche zu verharren

und das ewige Leben zu empfangen.

Darum bitten wir

durch Christus, unseren Herrn.[22]

 

oder:

Gott,

in deiner Gnade berufst du Menschen in deinen Dienst.

Erhöre das Gebet deines Dieners N.,

der das Leben in unserer Gemeinschaft kennen lernen möchte.

Lass ihn deinen Willen erkennen,

uns alle aber stärke in deinem Dienst.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[a]

 

Alle:

Amen.

 

6. Der Abt übergibt dem Novizen das Ordenskleid gemäß den Konstitutionen als Zeichen der Umkehr.

Dazu werden vom Konvent Psalmen, ein geeignetes Loblied, ein Hymnus oder Responsorium gesungen.

 

Zuletzt beendet der Abt die Feier etwa mit folgenden Worten:

V: Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.

A: Der Himmel und Erde erschaffen hat.[23]

 

Oder:

V: Singet Lob und Preis

A: Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Oder:

V: Der Herr lenke unser Herz und unseren Leib

in der Liebe Gottes und der Geduld Christi.[24]

A: Amen.

 

Oder:

Dem König der Ewigkeiten,

dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott,

sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit.[25]

A: Amen.

 

 

Die Feier der zeitlichen Profess

 

7. Die Feier der zeitlichen Profess findet gewöhnlich im Kapitelsaal statt. Aus einem vernünftigen Grund kann sie auch in der Kirche gehalten werden, entweder während einer Hore des Stundengebets oder innerhalb der Eucharistiefeier.[26]

 

8. Ist die Gemeinschaft im Kapitelsaal versammelt, so tritt der Novize nach dem Vers Die Hilfe Gottes sei allezeit mit uns oder einem anderen Vers in die Mitte. Alle sitzen. Der Professkandidat wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung vor dem Abt, der ihn etwa in folgender Weise befragt:

(Lieber Bruder N.,) was erbittest du?

 

Dieser antwortet:

Die Barmherzigkeit Gottes und des Ordens.

 

oder mit ähnlichen Worten, zum Beispiel:

Ich, Bruder N., bitte dich, Vater (oder eine andere Anrede), demütig,

mich Gott und seinem Reich weihen

und die heilige Profess in dieser Gemeinschaft N.[27]

(oder: der Kongregation N.) des Zisterzienserordens (der strengeren Observanz) ablegen zu dürfen.

 

Der Abt und die Mitbrüder antworten:

Dank sei Gott.

oder mit anderen passenden Worten.

 

9. Anschließend wird ein ausgewählter Abschnitt aus der heilige Regel gelesen und eine Ansprache gehalten. Dann befragt der Abt den Kandidaten nach seiner Absicht. Zu diesem Zweck kann er ihn kurz befragen, zum Beispiel mit folgenden Worten:

V: Lieber Bruder N.,

in der Taufe wurdest du durch das Wasser und den Geist Gott geweiht.

Willst du dich durch das neue Band der Ordensprofess

enger an ihn binden? [28]

 

Der Kandidat antwortet:

Ich bin bereit.

 

V: Bruder N., bist du bereit,

Gehorsam, Beständigkeit in der Gemeinschaft und

klösterlichen Lebenswandel zu versprechen,

um Christus mit ganzer Hingabe nachzufolgen?[29]

 

Der Kandidat antwortet:

Ich bin bereit.

 

V: Bist du bereit, auf dem engen und schmalen Weg,

den die Regel zeigt,

entschlossen und beharrlich

nach jener Liebe zu Gott und dem Nächsten zu streben,

die, wenn sie vollkommen ist, die Furcht vertreibt

und in unsere Herzen durch den Heiligen Geist eingegossen wird?[30]

 

Der Kandidat antwortet:

Ich bin bereit.

 

In Klöstern, die ein ganz kontemplatives Leben führen, fügt der Abt entsprechend hinzu:

Bist du bereit, wahrhaft Gott zu suchen

in Einsamkeit und Schweigen,

auf dem Weg des Gebets,

in dienstbereiter Arbeit und geistlicher Lesung,

in freudiger Buße und in der Gemeinschaft der Brüder?[31]

 

Der Kandidat antwortet:

Ja, Vater (oder eine andere Anrede), mit Gottes Hilfe und im Vertrauen auf euer Gebet bin ich bereit.

 

Darauf sagt der Abt:

Gott selbst vollende, was er in dir begonnen hat!

 

Alle anderen antworten:

Amen.

 

10. Danach legt der Novize die Profess ab. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:

 

Entweder liest er die mit eigener Hand geschriebene Professurkunde mit der in den Konstitutionen des Ordens, der Kongregation oder des Klosters festgelegten Formel.[32] An Stelle des "... bis zum Tod" sagt er entweder "...für drei Jahre", oder "...für ein Jahr".

Dann unterschreibt er die Urkunde und übergibt sie dem Abt.

 

Oder er kniet vor dem Abt nieder, legt seine gefalteten Hände in dessen Hände und spricht:

Vater (oder eine andere Anrede),

ich verspreche dir Gehorsam

nach der Regel des heiligen Benedikt

und den Konstitutionen

            für drei Jahre (oder: für ein Jahr).

 

Bei beiden Möglichkeiten spricht der Abt:

Und Gott schenke dir Beharrlichkeit![33]

 

Alle antworten:

Amen.

 

Dann gibt der Abt dem Neuprofessen den Friedenskuss.

 

11. Der Abt erhebt sich und spricht:

 

Lasset uns beten.

 

Der Professe kniet in der Mitte nieder.

Alle verharren eine Zeitlang in stillem Gebet, dann fährt der Abt fort:

Gott, du weckst  in deinem Diener,

unserem Bruder N., das Verlangen,

das Vergängliche zurückzulassen,

um nach dem Siegespreis der himmlischen Berufung zu streben.

Erfülle sein Herz mit deiner Gegenwart

und schenke ihm die Gnade, in dir zu bleiben,

damit er mit deiner Hilfe das erfüllen kann,

was er unter deinem Antrieb versprochen hat.

Lass ihn sein Gelübde im Leben verwirklichen

damit er zum Ziel der Verheißung gelangt,

die allen gilt, die in dir bleiben.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[34]

 

Oder:

Herr, unser Gott,

schau auf deinen Diener,

unseren Bruder N.,

der heute das Gelübde ablegt,

das monastische Leben nach der Regel

des heiligen Benedikt zu führen,

um sich dir zu weihen.

Lass ihn in deinem Erbarmen durch sein Leben

deinen Namen verherrlichen

und mitwirken am Geheimnis der Erlösung.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn[35].

 

Oder:

Herr, höre unser Gebet

für deinen Diener, unseren Bruder N.,

den du aus Liebe berufen hast,

Christus mit ganzer Hingabe nachzufolgen.

Gieße auf die Fürbitte der seligen Jungfrau Maria,

der Mutter der Kirche,

den Heiligen Geist in Fülle über ihn aus,

damit er durch seine Hingabe unaufhörlich bekräftigt,

was er in den zeitlichen Gelübden versprochen hat.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[36]

 

Alle antworten:

Amen.

 

12. Danach setzen sich alle.

Der Professe kniet zu Füßen des Abtes.

Mit Hilfe des Novizenmeisters bekleidet der Abt den Neuprofessen mit dem Ordensgewand, ohne etwas zu sagen.

Unterdessen kann eine der folgenden Antiphonen oder sonst ein passendes Lied gesungen werden:

 

Entweder:

            Er wird Segen empfangen vom Herrn

            und Heil von Gott, seinem Retter.

            Das sind die Menschen,

            die dein Antlitz suchen, Herr.[b]

 

Oder:

            Das sind die Menschen, die den Herrn suchen,

            die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs.[c]

            mit Psalm 24 (23).

 

Oder ein anderes passendes Lied.

 

13. Nach dem Gesang kann der Abt, wo es Brauch ist, dem Neuprofessen die heilige Regel etwa mit folgenden Worten überreichen:

Empfange, Bruder N.,

die Regel unseres heiligen Vaters Benedikt.

Halte sie treu ein,

damit du zur vollkommenen Liebe gelangst.[37]

 

Der Professe antwortet: Amen und geht nach Empfang des Buches an seinen Platz unter den Brüdern zurück.

 

14. Zuletzt beendet der Abt die Feier etwa mit folgenden Worten:

            V: Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.

            A: Der Himmel und Erde geschaffen hat.

 

Oder:

            V: Singet Lob und Preis

            A: Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Oder:

            V: Der Herr lenke unser Herz und unseren Leib in der Liebe Gottes und der Geduld Christi.

            A: Amen

 

Oder:

            V: Dem König der Ewigkeiten,

            dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott,

            sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit.

            A: Amen.

 

15. Falls die zeitliche Profess, deren eigentlicher Ort das Kapitel ist, innerhalb einer Hore des Stundengebets oder innerhalb der Eucharistiefeier abgelegt wird, gestaltet man die Feier so:

Bei Laudes und Vesper wird eine der biblischen Lesungen ausgewählt, die für die Messe bei Ablegung der zeitlichen Profess vorgesehen sind. Nach dieser Lesung oder in der Messe nach dem Evangelium bringt der Novize seine Bitte gemäß Nr. 8 dieses Rituales vor und  setzt sich dann während der Ansprache oder Homilie nieder. Nach der Predigt steht er auf, und es beginnt die Befragung durch den Abt. Dann legt er die Profess ab, und alles geschieht wie in den Nummern. 9 - 13 angegeben, wobei der Segen erst am Ende der Feier erteilt wird.

 

Es ist sehr darauf zu achten, dass bei den Riten dieser Feier keine Vermischung mit der feierlichen Profess stattfindet, die im Folgenden beschrieben werden soll.

 

16. Nach der Feier - in welcher Form diese auch stattfand – wird die Ablegung der Profess in einem besonderen Buch unter Angabe des genauen Datums eingetragen, wobei zuerst der Abt, dann der Professe und zuletzt zwei Zeugen unterschreiben.

 

 

Die Feier der feierlichen Profess

 

17. In der feierlichen Profess weiht sich der Mönch Gott in feierlicher Weise für immer. Diese Feier findet in der Regel an einem Sonntag, einem Herrenfest, einem Muttergottesfest oder am Festtag eines Heiligen statt, der sich im monastischen Leben ausgezeichnet hat.[38]

 

18. Die Feier der feierlichen Profess ist von allen sonstigen Professfeiern zu trennen.[39]

 

19. Wo es Brauch ist, wird im Kapitelsaal die Bitte um Zulassung in gewohnter Weise vorgetragen. Nach der Ansprache des Abtes kniet der Professkandidat vor ihm nieder und legt das sogenannte Gehorsamsversprechen[40] ab, und zwar in folgender Weise:

 

Der Kandidat wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung. Dann stellt er sich vor dem Abt, der ihn fragt:

(Bruder N.,) was erbittest du?

 

Er antwortet:

Die Barmherzigkeit Gottes und des Ordens.

 

Nach der Ansprache fragt ihn der Abt erneut nach seinem Begehren. Der Kandidat antwortet, er sei bereit, alle Anforderungen zu erfüllen. Danach kniet er vor dem Abt nieder (legt seine gefalteten Hände in die seinen) und spricht:

Vater (oder eine andere Anrede),

ich verspreche dir und deinen rechtmäßigen Nachfolgern

Gehorsam nach der Regel des heiligen Benedikt

bis zum Tod.

 

Darauf sagt der Abt:

Und Gott schenke dir das ewige Leben.

 

Alle antworten:

Amen.

 

Danach gibt ihm der Abt den Friedenskuss.[41]

 

20. Die feierliche Profess mit der Mönchsweihe wird innerhalb der Messe gefeiert.[42] Dadurch wird deutlich, dass die monastische Profess in der Kirche öffentlichen Charakter hat. Hauptzelebrant ist der Abt des Klosters.

 

Die gesamte liturgische Handlung wird, wie es dem Wesen dieser Feier entspricht, mit gebührender Feierlichkeit begangen. Dennoch soll eine vornehme Nüchternheit gewahrt bleiben, die die Bescheidenheit und Einfachheit unseres Ordens zum Ausdruck bringt.

 

21. In der Regel wird das Messformular vom Tag der ewigen Profess gewählt, zu deren Feier weiße Paramente getragen werden. An einem Hochfest, oder einem Sonntag der Advents-, Fasten- oder Osterzeit wird das Messformular vom Tag genommen.

Dabei können aber die besonderen Einschübe für die Professfeier im Eucharistischen Hochgebet und der entsprechende Schlusssegen genommen werden.[43]

 

22. Alles soll so angeordnet werden, dass das liturgische Geschehen von allen gut mitverfolgt werden kann.[44] Die Profess wird vor dem Sitz des Abtes, vor dem Altar oder an der Presbyteriumsstufe abgelegt.

 

Außer den nötigen Vorbereitungen für die Konzelebration der Messe und die Kommunion müssen noch vorbereitet werden:

* dieses Rituale mit den Professtexten

* eine Kukulle, die dem neuen Mönch zu übergeben ist.

 

 

Bitte um Zulassung

 

23. Nach dem Evangelium setzen sich alle.[45] Der Kandidat wird vor den Abt geführt, der mit (Mitra und) Stab auf seinem Stuhl sitzt. Hier trägt er stehend seine Bitte vor.

 

Der Abt fragt ihn mit etwa mit folgenden Worten;

(Bruder N.,) was erbittest du?[46]

 

Der Professkandidat antwortet entweder:

Die Barmherzigkeit Gottes und des Ordens.

 

Oder:

Vom Heiligen Geist berufen,

Christus im monastischen Leben nachzufolgen,

habe ich in eurer Gemeinschaft gelernt,

wie man in der Gemeinschaft der Brüder und im Gebet

Gott wahrhaft sucht.

Heute möchte ich nach reiflicher Überlegung

eure  Lebensform auf mich nehmen.

Dich, Vater (oder eine andere Anrede), bitte ich daher demütig,

die ewige Profess ablegen zu dürfen

zur Ehre Gottes und zum Dienst in der Kirche.[47]

 

Der Abt fügt hinzu:

Was Gott in dir begonnen hat,

möge er auch vollenden bis zum Tag Christi Jesu.

 

Alle antworten:

Amen.[48]

 

Dann setzt sich der Kandidat an seinen Platz. Der Abt sitzt – oder wenn er es vorzieht, steht - mit (Mitra und) Stab und hält die Homilie. In ihr soll er in passender Weise die biblischen Lesungen auslegen und die Gabe und Aufgabe der monastischen Ordensprofess erklären.[49]

 

Befragung

 

24. Nach der Homilie kann der Abt den Kandidaten noch einmal befragen, entweder in einfacherer Form:

            Bruder N., bist du bereit,

            unter der Führung des Evangeliums

            Christus auf dem engen und schmalen Weg,

            den die Tradition unseres Ordens zeigt, nachzufolgen.

            Versprichst du Beständigkeit,

            klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam

            nach der Regel des heiligen Vaters Benedikt?

 

            Der Kandidat antwortet:

            Ja, Vater (oder eine andere Anrede), mit Gottes Hilfe und im Vertrauen auf euer       Gebet bin ich bereit.

           

Oder der Abt kann ihn auch in einer längeren Form befragen:

            Lieber Bruder N.,

            durch die Taufe bist du der Sünde gestorben

            und Gott geweiht.

            Bist du bereit, dich durch die ewigen Profess

            noch inniger an Gott zu binden?

 

 

            Der Kandidat antwortet:

            Ich bin bereit.

 

            Abt:

            Bruder N.,  bist du bereit,

            unter der Führung des Evangeliums

            Christus auf dem engen und schmalen Weg,

            den die Tradition unseres Ordens zeigt, nachzufolgen.

            Versprichst du Beständigkeit,

            klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam

            nach der Regel des heiligen Vaters Benedikt?

 

 

            Der Kandidat antwortet:

            Ich bin bereit.

 

            Abt:

            Bist du bereit, in der Kraft des Heiligen Geistes

            beständig und entschlossen

            nach jener Liebe zu Gott und den Mitmenschen zu streben,

            die, wenn sie vollkommen ist, die Furcht vertreibt?

 

            Der Kandidat antwortet:

            Ich bin bereit.

 

            In Klöstern, die ein ganz kontemplatives Leben führen, fügt der Abt hinzu:

            Bist du bereit,  in Einsamkeit und Schweigen,

            inständigem Gebet und freudiger Buße,

            in dienstbereiter Arbeit und guten Werken[50]

            allein für Gott zu leben?

 

            Der Kandidat antwortet:

            Ja, Vater (oder eine andere Anrede),  mit Gottes Hilfe und im Vertrauen auf euer      Gebet bin ich bereit.

 

Fürbittgebet der Gläubigen

 

25. Dann lädt der Abt zum Gebet ein:

Liebe Brüder und Schwestern!

Gott hat unseren Bruder N. berufen,

Christus mit ganzer Hingabe nachzufolgen.

Lasst uns den allmächtigen Vater bitten,

er möge seine Gnade über ihn ausgießen

und ihn in seiner reichen Güte

in seinem heiligen Entschluss stärken.[d]

 

Nach diesen Worten verharren alle in stillem Gebet, oder man singt die folgende Allerheiligenlitanei.

 

26. Falls die Allerheiligenlitanei gesungen wird, lädt der Diakon ein:

Beuget die Knie!

Alle knien nieder, außer in der Osterzeit und an Sonntagen. In diesem Fall entfällt die Einladung des Diakons, und es kniet nur der Kandidat, die anderen aber bleiben stehen.[51]

 

Die Kantoren singen die folgende Allerheiligenlitanei, und alle antworten.

Dabei kann man jeweils eine der Fürbitten, die unter demselben Buchstaben (a bis f) angeführt sind, auswählen oder Anrufungen weglassen. An den entsprechenden Stellen können die Namen von Heiligen eingefügt werden, die in dem betreffenden Kloster besonders verehrt werden, ebenso die Patrone des Kandidaten. Die Bitten am Schluss kann man frei wählen und noch andere hinzufügen.[52]

 

Herr, erbarme dich                                                                                      Herr, erbarme dich

Christus, erbarme dich                                                                                Christus, erbarme dich

Herr, erbarme dich                                                                                      Herr, erbarme dich

Heilige Maria, Mutter Gottes                                                                    bitte für uns.

Heiliger Michael                                                                                         bitte für uns.

Heilige Engel Gottes                                                                                   bittet für uns.

Heiliger Johannes der Täufer                                                                     bitte für uns.

Heiliger Josef                                                                                              bitte für uns.

Heiliger Petrus und heiliger Paulus                                                            bittet für ns.

Heiliger Johannes                                                                                       bitte für uns.

Heilige Maria Magdalena                                                                          bitte für uns.

Heilige Stephanus und heiliger Laurentius                                    bittet für uns.

Heilige Agnes                                                                                              bitte für uns.

Heiliger Basilius                                                                                          bitte für uns.

Heiliger Augustinus                                                                                     bitte für uns.

Heiliger Antonius                                                                                        bitte für uns.

Heilige Pachomius                                                                                       bitte für uns.

Heiliger Vater Benedikt                                                                             bitte für uns.

Heiliger Robert, heiliger Alberich und heiliger Stefan                              bittet für uns.

Heiliger Bernhard                                                                                       bitte für uns.

(Heiliger Franziskus und heiliger Dominikus                                            bittet für uns).

(Heiliger Ignatius von Loyola                                                                     bitte für uns).

(Heiliger Vinzenz von Paul                                                                          bitte für uns).

(Heiliger Johannes Bosco                                                                           bitte für uns).

Heilige Scholastica                                                                                      bitte für uns.

Heilige Luitgard                                                                                          bitte für uns.

Heilige Katharina von Siena                                                                       bitte für uns.

Heilige Teresa von Avila                                                                            bitte für uns.

Selige Maria Gabriela                                                                                bitte für uns.

Alle Heiligen Gottes                                                                                               bittet für uns.

 

Jesus, sei uns gnädig                                                                                   Herr, befreie uns.

Von allem Bösen                                                                                         Herr, befreie uns.

Von aller Sünde                                                                                           Herr, befreie uns.

Vom ewigen Tode                                                                                        Herr, befreie uns.

Durch deine Menschwerdung                                                                     Herr, befreie uns.

Durch deinen Tod und deine Auferstehung                                               Herr, befreie uns.

Durch die Sendung des Heiligen Geistes                                                   Herr, befreie uns.

 

Wir armen Sünder                                                                           Wir bitten dich, erhöre uns.

 

a)         Offenbare die Lebenskraft der Kirche in der Hingabe und im

            Wirken deines Dieners                                                        Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Erfülle unseren Papst und alle Bischöfe mehr und mehr

            mit der Kraft des Heiligen Geistes                         Wir bitten dich, erhöre uns.

 

b)         Segne das Wirken der Orden im Dienst an der menschlichen

             Gesellschaft.                                                                       Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Führe alle Menschen zur Fülle des Lebens in Christus.

                                                                                                           Wir bitten dich, erhöre uns.

 

c)         Stärke in den Ordensgemeinschaften die Liebe zu Christus und

            erhalte und vermehre in ihnen die Treue zum Geist ihrer Gründer

                                                                                                           Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Gib, dass alle Ordensleute   mitwirken am Werk der Erlösung.                                                                                                                                    Wir bitten dich, erhöre uns.

 

d)         Segne unsere Klöster und sei allen nahe, die dort leben

                                                                                                           Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Führe uns zu einem treuen Ordensleben.

                                                                                                           Wir bitten dich, erhöre uns.

 

e)         Vergilt den Eltern unseres Bruders das Opfer, das sie  dir dargebracht haben, mit      ewigen Gütern.                                                                        Wir bitten dich, erhöre uns.

 

f)         Lass unseren Bruder Christus, dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern,

            immer ähnlicher werden.

                                                                                                           Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Schenke unserem Bruder die Kraft zur Treue.

                                                                                                           Wir bitten dich, erhöre uns.

oder:    Segne und heilige unseren Bruder in dieser Schule deines Dienstes

                                                                                                          Wir bitten dich, erhöre uns.

 

Jesus, Sohn des lebendigen Gottes                                                            Wir bitten dich, erhöre uns.

 

Christus, höre uns.                                                                           Christus, höre uns.

Christus, erhöre uns.                                                                       Christus, erhöre uns.

 

27. Nach dem stillen Gebet oder der Allerheiligenlitanei (vgl. Nr. 25) breitet der Abt die Hände aus und spricht stehend:

Herr, unser Gott, erhöre das Gebet deines Volkes.

Mache durch deine Gnade

das Herz deines Dieners, unseres Bruders N., bereit

und heilige es durch das Feuer des Heiligen Geistes.

Er reinige es von aller Schuld

und entflamme es mit glühender Liebe.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[53]

 

Alle antworten: Amen.

 

 Der Diakon singt: Erhebet euch! (außer an Sonntagen und in der Osterzeit). Alle erheben sich.

 

Profess

 

28. Der Abt setzt sich und erhält (Mitra und) Stab.[e] Der Professkandidat steht an der Presbyteriumsstufe vor ihm und liest die mit eigener Hand geschriebene Professurkunde mit der in den Konstitutionen des Ordens, der Kongregation oder des Klosters festgelegten Formel.[f]

Dann tritt er an den Altar, legt die Urkunde auf den Altar und unterschreibt sie dort. Er küsst den Altar und kehrt wieder in die Mitte zurück.[54]

Der Abt erhebt sich (ohne Mitra) und alle anderen gemeinsam mit ihm.

 

29. Der Professe steht wie vorher an der Stufe und singt dreimal folgenden Vers:

Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum et vivam

et non confundas me ab exspectatione mea.

 

Oder:

Nimm mich an, o Herr, wie du verheißen hast,

und ich werde leben.

Lass mein Vertrauen nicht zuschanden werden.

 

Am Ende des Verses kniet er jeweils nieder ("super articulos"). Der  Konvent wiederholt diesen Vers dreimal und fügt bei der letzten Wiederholung das Ehre sei dem Vater[55] hinzu.

 

Feierliches Segengebet über den Neuprofessen

 

30. Dann kniet der Professe vor dem Abt und den Mitbrüdern mit feierlicher Profess nieder und bittet jeden einzelnen:

Bete für mich, Pater (Bruder).

Sie geben ihm den Friedenskuss und antworten mit folgenden oder ähnlichen Worten:

            Der Herr sei mit dir.

oder:    Der Herr behüte deinen Anfang und dein Ende.

 

Währenddessen wird Psalm 51(50) gesungen Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld oder ein anderer Gesang oder Psalm, der zu diesem Ritus passt.[56]

 

Falls dem Neuprofessen nach dem Anlegen der Kukulle der Friedenskuss gegeben wird, kann der hier beschriebene Ritus entfallen (vgl. Nr. 33).

 

Danach kehrt er vor den Abt zurück und wirft sich ganz zu Boden.

 

31. Nach dem Gesang legt der Abt Stab (und Mitra) ab, breitet die Hände aus und spricht oder  singt stehend eines der folgenden Segensgebete über den am Boden liegenden Professen[57], wobei er die eingeklammerten Worte auslassen kann.

 

1. Segensgebet

 

Gott,[58]

du hast durch deinen Sohn,

der ewig ist wie du, alles geschaffen.

Die der Sünde verfallene Welt

hast du durch das Geheimnis seiner Menschwerdung erneuert.

Durch ihn, unseren Herrn, bitten wir dich:

Schau liebevoll auf deinen Diener,

der der Welt entsagt.

Erneuere sein Herz,

lass ihn den alten Menschen mit seinen Werken ablegen

und den neuen Menschen anlegen,

der nach Gott geschaffen ist.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[59]

Alle antworten: Amen.

 

Herr Jesus Christus,

du bist der einzige Weg zum Vater,

wir vertrauen auf deine Güte:

Befreie deinen Diener von allem verkehrten Streben

und geleite ihn auf dem Weg der klösterlichen Askese.

Du bist gekommen, Sünder zu rufen,

und hast gesagt:

"Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt

und schwere Lasten zu tragen habt;

Ich werde euch Ruhe verschaffen!"

Lass deine einladende Stimme in ihm so stark werden,

dass er die Last der Sünde ablegt

und erfährt, wie gütig du bist.

Führe ihn auf deine Weide,

wie du es deinen Schafen verheißen hast.

Nimm ihn unter die Deinen auf,

damit er dich erkennt,

und keinem anderen folgt außer dir.

Lass ihn auf keine fremde Stimme hören,

sondern nur auf die deine,

die ihm sagt:

Wer mir dienen will, folge mir nach!

Der du lebst und herrschest in Ewigkeit.

Alle antworten: Amen.

 

Heiliger Geist,

du hast dich den Menschen

als Gott und Herr geoffenbart,

wir rufen deine unermessliche Güte an:

Du, der du wehst, wo du willst,

schenke deinem Diener die Gesinnung der Hingabe.

Deine Weisheit hat ihn geschaffen,

geleite ihn nun auch durch deine Vorsehung.

Im ständigen Wirken deiner Gnade

belehre ihn stets durch deine Salbung.

Auf die Fürbitte unseres heiligen Vaters Benedikt,

den du uns als Vorbild und Lehrer

im klösterlichen Leben gegeben hast,

(und auf die Fürbitte anderer Heiliger,

die er als Zeugen seiner Hingabe anruft)

wende sein Herz von den vergänglichen Dingen ab.

Du selbst bist die Vergebung aller Sünden:

Löse ihn aus den Verstrickungen des Bösen,

die ihn belasten,

und schenke ihm die freudige Bereitschaft,

sein heiliges Gelübde zu erfüllen.

Lass ihn in Ängsten und Nöten

deinen unablässigen Trost erfahren,

wahre Demut und lauteren Gehorsam üben

und in der brüderlichen Liebe fest begründet sein,

damit er froh und beharrlich erfülle,

was er auf deine Anregung hin gelobt hat.

Gewähre uns diese Bitten,

der du mit Gott dem Vater und

seinem heiligen eingeborenen Sohn

Jesus Christus, unserem Herrn,

als Gott lebst und verherrlicht wirst

in alle Ewigkeit.

Alle antworten: Amen.

 

2. Segensgebet

 

Gott, du Quell und Urgrund aller Heiligkeit,

du hast die Menschen, deine Geschöpfe, so geliebt,

dass du ihnen Anteil an der göttlichen Natur geschenkt hast.

Auch die Sünde Adams und alle Schuld der Welt

konnten deine Liebe nicht beirren

und deinen Ratschluss nicht ändern.

Schon zu Beginn der Zeiten hast du uns

in Abel das Vorbild eines lauteren Lebens gegeben.

Aus dem auserwählten Volk der Hebräer

hast du in deiner gütigen Vorsehung

heilige Männer und Frauen berufen,

die in allen Tugenden leuchteten.

Sie alle überragt die Tochter Sions,

die heilige Jungfrau Maria.

Aus ihrem reinen Schoß ging dein Wort hervor,

das Fleisch annahm, um die Welt zu retten,

Jesus Christus, unser Herr.

Du gabst ihn uns als Urbild der Heiligkeit,

er wurde arm, um uns reich zu machen,

und nahm Knechtsgestalt an,

um uns zur Freiheit zu führen.

Im österlichen Geheimnis

hat er die Welt erlöst in unbegreiflicher Liebe

und seine Kirche geheiligt,

für die er von dir, Herr, die Gaben des Geistes erwirkt hat.

Durch diesen Beistand

hast du zahllose Söhne zur Nachfolge Christi gerufen.

Alles sollten sie verlassen,

durch die zarten Bande der Liebe

mit glühendem Herzen dir verbunden sein

und allen Mitmenschen dienen.

Blicke nun, Herr, auf unseren Bruder,

den du in deiner Vorsehung berufen hast.

Sende auf ihn herab den Geist der Heiligkeit,

damit er mit deiner Hilfe in Treue vollbringe,

was er mit deiner Gnade freudig gelobt hat.

Mit Eifer schaue er auf das Vorbild

des göttlichen Meisters,

und folge ihm beharrlich.

(Schenke ihm, Herr,

unversehrte Keuschheit,

fröhliche Armut

und großmütigen Gehorsam.

Er gefalle dir durch Demut,

diene dir voll Hingabe

und sei mit dir vereint

in glühender Liebe.

In der Bedrängnis sei er geduldig,

standhaft im Glauben,

froh in der Hoffnung

und tatkräftig in der Liebe.)

Sein Leben trage bei

zum Aufbau der Kirche, zum Heile der Welt,

und sei ein leuchtendes Zeichen für das ewige Leben.

Herr, heiliger Vater,

sei unserem Bruder Schutz und Weggeleit.

Und wenn er einst vor dem Richterstuhl deines Sohnes steht,

dann sei du selbst sein Lohn und seine Erfüllung.

Schenke ihm dann die Freude,

dass er seiner Berufung entsprochen hat,

und lass ihn in der Kraft deiner Liebe

in der Gemeinschaft der Heiligen dich ewig preisen.

Darum bitten wir durch Christus,

unseren Herrn.[g]

Alle antworten: Amen.

 

3. Segensgebet:

 

Gott, du heiligst deine Kirche

und schenkst ihr Wachstum.

Dir gebührt das Lob der ganzen Schöpfung.

Du hast zu Beginn der Zeiten

die Welt zu unserer Freude erschaffen.

Als sie durch Adams Sünde zu Fall kam,

hast du einen neuen Himmel und eine neue Erde verheißen.

Die Erde hast du den Menschen anvertraut:

Sie sollten sie durch ihre Arbeit bebauen,

und auf ihren Wegen eilen,

um zur himmlischen Stadt zu gelangen.

Deine Söhne hast du durch die Sakramente geheiligt

und in deiner Kirche gesammelt.

Du gießt über sie verschiedene Gaben aus

und rufst Menschen,

in reiner Brautschaft dir zu dienen

und um des Himmelreiches willen auf die Ehe zu verzichten.

Alle Güter sollten sie mit ihren Brüdern teilen

und einander so lieben,

dass sie ein Herz und eine Seele sind

und ein Abbild der ewigen Gemeinschaft im Himmel.

Wir bitten dich voll Vertrauen:

Sende den Beistand vom Himmel

auf unseren Bruder herab,

der den Worten Christi

beharrlichen Glauben geschenkt hat.

Stärke sein Herz

und gestalte sein Leben nach der Lehre des Evangeliums.

Lass ihn in der Liebe zum Nächsten entbrennen,

hingebungsvoll den Menschen dienen

und ein lebendiges Zeichen sein,

dass du allein der eine, wahre Gott bist,

der alle Menschen unendlich liebt.

Lass ihn, Herr, den Kampf dieses Lebens tapfer bestehen,

schon jetzt das Hundertfache empfangen,

das du verheißen hast,

und einst den Siegespreis des ewigen Lebens erlangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[h]

Alle antworten: Amen.

 

Übergabe der Kukulle

 

32. Nach dem Segensgebet erhebt sich der neue Mönch und tritt vor den Abt hin. Dieser nimmt ihm die Cappa ab und bekleidet ihn mit der Kukulle, schweigend, oder mit folgenden oder ähnlichen Worten:

 

            (Bruder N.,) der Herr ziehe dir den neuen Menschen an,

            der nach dem Bild Gottes geschaffen ist,

            in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.[60]

            Und was wir äußerlich an dir vollziehen,

            wirke er durch die Gabe des Heiligen Geistes in deinem Inneren.[61]

 

Oder:

            Unser Bruder N. empfängt nun das Gewand,

            das die heiligen Väter als Zeichen der Lauterkeit und Demut

            denen überreicht haben, die der Welt entsagten.

            Christus, der Sohn Gottes, der in seiner Huld

            das Gewand unserer Sterblichkeit annahm,

            schenke unserem Bruder die Gnade,

            mit ihm selbst umkleidet zu werden,

            der da lebt und herrscht in alle Ewigkeit.[62]

            Alle antworten: Amen.

 

33. Wo es Brauch ist oder angemessen scheint (s. oben, Nr. 30), können Abt und Brüder der Gemeinschaft jetzt dem Neuprofessen den Friedenskuss geben. Währenddessen wird die Antiphon gesungen:

 

Seht, wie gut und schön ist es,

wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.

mit Psalm 133(132), oder ein anderer geeigneter Gesang.[i]

 

34. Danach wird der Neuprofesse an seinen Platz im Chor eingereiht, der Abt kehrt zu seinem Sitz zurück, und die Eucharistiefeier wird fortgesetzt. Falls es die Rubriken vorsehen, folgt jetzt das Credo. Die Fürbitten entfallen, falls die Allerheiligenlitanei gesungen wurde.

Ist der Professe Priester, kann er diese Messe mit Erlaubnis des Abtes konzelebrieren. In diesem Fall legt er eine Stola (und Casel) an und steht seiner Rangordnung (Seniorität) nach unter den Konzelebranten.

Im Eucharistischen Hochgebet können die vorgesehenen Einschübe für den Tag der ewigen Profess genommen werden.

Nach dem Schlussgebet kann der Abt vor der Entlassung über den Neuprofessen eine der im Messbuch vorgeschlagenen feierlichen Segensformeln sprechen.[63]

 

35. Nach der Entlassung nimmt der Abt die Professurkunde vom Altar, trägt sie in würdiger Weise in die Sakristei und übergibt sie dem Archivar zur Verwahrung.[64]

Danach wird die Profess in ein besonderes Buch unter Angabe des genauen Datums sorgfältig eingetragen. Der Abt, der Professmönch und Zeugen unterschreiben. Auf die gleiche Weise wird auch die Professurkunde, die der Bruder verlesen hat, unterschrieben. [65]Der Abt muss dann dem Pfarrer des Ortes, in dem der Neuprofesse die Taufe empfangen hat, die Ablegung der feierlichen Profess melden.[66]

 

 

Die Feier bei einer Änderung der Stabilität

 

36. Wenn ein Mönch aus einem rechtlich selbstständigen Kloster in ein anderes rechtlich selbstständiges Kloster der Zisterzienserfamilie oder aus der Benediktinerfamilie zu uns übertritt, ist unter Wahrung der kirchenrechtlichen Bestimmungen folgende Feier vorgesehen.

 

37. Wo es üblich ist, wird zuerst im Kapitelsaal die Bitte um Zulassung ausgesprochen und das Gehorsamsversprechen abgelegt. Der Mönch tritt nach Beendigung der Probezeit in die Mitte. Er wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung. Dann stellt er sich vor den Abt, der ihn befragt:

(Bruder N.,) was erbittest du?

 

Er antwortet:

Die Barmherzigkeit Gottes und die eure.

 

Nach der Aufforderung aufzustehen kniet er vor dem Abt nieder (legt seine gefalteten Hände in dessen Hände) und spricht:

Vater  (oder eine andere Anrede),

ich verspreche dir und deinen rechtmäßigen Nachfolgern

Gehorsam nach der Regel des heiligen Benedikt

bis zum Tod.

 

Der Abt spricht:

Und Gott schenke dir das ewige Leben.

 

Alle antworten:

Amen.

 

Danach gibt ihm der Abt den Friedenskuss.[67]

 

 

38. Es ist sinnvoll, dass bei diesem Anlass die heilige Eucharistie gefeiert wird, der der Abt vorsteht. Nach dem Evangelium und der Homilie stehen alle auf; der Mönch, der die Probezeit geleistet hat, tritt vor den Altar und liest die Urkunde der Stabilitätsänderung in folgender Weise:

 

Ich, Bruder N.

Mönch (oder Konverse) (der Kongregation N.)

des Zisterzienserordens  (der Strengeren Observanz),

verspreche Beständigkeit

nach der Regel des heiligen Abtes Benedikt

vor Gott und allen seinen Heiligen,

(deren Reliquien hier ruhen)

in diesem Kloster N.[68] des ...Ordens

in Gegenwart des Abtes (Priors) N.

dieses Klosters.[69]

 

Wenn der Mönch aus einem benediktinischen Orden übertritt, spricht er:

Ich, Bruder N.,

Mönch des Benediktinerordens,

verspreche Beständigkeit

nach der Regel des heiligen Abtes Benedikt

vor Gott und allen seinen Heiligen

(deren Reliquien hier ruhen),

in diesem Kloster N.

(oder: der Kongregation N.) des Zisterzienserordens

(der Strengen Observanz)

in Gegenwart des Abtes (Priors) N.

dieses Klosters. [70][j]

 

Danach unterzeichnet er die Urkunde und übergibt sie dem Abt.

 

39. Dann geben Abt und Brüder dem neuen Mitglied ihrer Gemeinschaft den Friedenskuss.

Unterdessen kann der Chor singen: Wo wahre Liebe ist, dort ist Gott

oder Ps. 133(132) Seht, wie gut und schön ist es oder einen anderen passenden Gesang.

 

Dann kehrt der Mönch an seinen Platz zurück und die Eucharistiefeier wird fortgesetzt.

Wenn er Priester ist, kann er ebenso wie die anderen Priestermönche konzelebrieren.

 

40. Hierauf wird die Stabilitätsänderung in gewohnter Weise urkundlich festgehalten, und der Obere stellt ein Dokument aus, das vom Professen und von Zeugen unterzeichnet wird. Eine beglaubigte Abschrift wird möglichst bald an das Kloster gesandt, aus dem der Mönch gekommen ist.[71]

 

 

Appendix

 

Die Feier der Professjubiläen zum 25. oder 50. Jahrestag der Profess

 

1. Im Zisterzienserorden hat sich im Lauf der Zeit die Gewohnheit eingebürgert, zum 50. Jahrestag der Profess ein Jubiläum zu feiern. Diese Gewohnheit wird jetzt in einigen Klöstern auch auf

den 25. Jahrestag ausgedehnt.[72]

Außer den Gebeten, die für diese Feier im Messbuch vorgesehen sind,  wurden in dieses Rituale auch einige Ordensbräuche aufgenommen, die in der Folge beschrieben werden.

 

Die Eucharistiefeier

 

2. Man  kann die Messe mit den Eigentexten nehmen an allen Tagen mit Ausnahme der Sonntage, Hochfeste, Feste und der Adventstage zwischen dem 17. und dem 24. Dezember, des Aschermittwochs, der Fastenzeit und der ganzen Karwoche.[73]

 

3. Der Eröffnungs- und Kommuniongesang kann aus einer der drei Messen für den Professtag ausgewählt werden.[74]

 

4. Man kann entsprechend den Angaben in der Allgemeinen Einführung in das Messbuch das Gloria singen.

 

5. Als Tages-, Gaben- und Schlussgebet werden die im Messbuch vorgesehenen Gebete verwendet.

 

6. Als Lesungen kann man entweder die Tageslesungen oder Lesungen für die Feier der Ordenprofess aus dem Lektionar nehmen.[75]

 

7. In den Fürbitten kann man auf die Jubelprofess eingehen gemäß der Allgemeinen Einführung in das Messbuch.

 

8. Beim Eucharistischen Hochgebet kann man die für den Tag der Ordensprofess vorgesehene Präfation verwenden.

 

Die Feier des silbernen Professjubiläums

 

9. Nach dem Evangelium und der Homilie kann der Bruder, während die anderen stehen,  an die Presbyteriumsstufe treten und dort - zum Altar gewendet – sprechen:

 

Ich, Bruder N.,

habe vor 25 Jahren

Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam gelobt

nach der Regel des heiligen Abtes Benedikt

in Gegenwart des (damaligen) Abtes (Priors) N.

Heute möchte ich meine Profess neu bekräftigen.

Voll Freude danke ich Gott für das Vergangene

und erwarte mit demütiger Zuversicht das Kommende,

da ich auf die Barmherzigkeit Gottes und das Gebet meiner

Mitbrüder vertraue.

 

Der Abt spricht zum Jubilar:

Und Gott schenke dir Beharrlichkeit!

 

Alle antworten:

Amen.

 

Abt und Jubilar tauschen den Friedenskuss.

 

10. Gleich anschließend kann der Abt eines der folgenden Gebete hinzufügen:

 

            Herr Jesus Christus,

            du bist der wahre Weg, der zum Vater führt.

            Du hast voll Erbarmen deinem Diener, unserem Bruder N.

            die Gnade geschenkt, dir 25 Jahre

            im monastischen Leben zu dienen.

            Wir bitten dich:

            Segne ihn in deiner Güte und

            erneuere ihn in seinem Herzen,

            damit er in deiner Liebe fest begründet ist,

            und auf die Fürbitte unseres heiligen Vaters Benedikt

            dir auf dem Weg deiner Gebote

            mit einem weit gewordenen Herzen entgegeneilt.

            Lass ihn schließlich unter deiner Führung

            sicher zum Hafen des ewigen Heils gelangen,

            der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.[76]

 

Oder:

            Herr, blicke voll Güte auf

            unseren Bruder N..

            Du hast ihn in deiner geheimnisvollen Vorsehung

            zur evangelischen Vollkommenheit berufen.

            Schenke ihm in deinem Erbarmen die Gnade,

            den Weg deiner Liebe,

            den er mit Eifer begonnen hat,

            in beharrlicher Hingabe zu vollenden.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[77]

 

            Alle antworten:

            Amen.

 

11. Oder: Falls es passender erscheint, kann man in den Fürbitten ausführlicher auf dieses Jubiläum eingehen. Die allgemeinen Gebetsanliegen sollen aber niemals ganz fehlen. Am Ende der Fürbitten kann man mit den nötigen Anpassungen ein Gebet sprechen, wie es eben          angegeben wurde.

 

(12. Die Feier für eine Schwester hat in allem denselben Ablauf. Statt des Gebetes: "Herr, blicke voll Güte auf deinen Diener..." in Nr. 10 wird folgendes Gebet gesprochen

Herr, blicke voll Güte auf

unsere Schwester N..

Du hast sie in deiner geheimnisvollen Vorsehung

in die engere Nachfolge deines Sohnes gerufen.

Schenke ihr in deinem Erbarmen die Gnade,

den Weg deiner Liebe,

den sie mit Eifer begonnen hat,

in beharrlicher Hingabe zu vollenden.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.[78])

 

 

 

 

Die Feier des Goldenen Professjubiläums oder die Jubelprofess

 

13. Nach dem Evangelium tritt der Jubilar vor oder wird von zwei älteren Mitbrüdern des Konvents vor den Abt geführt. Dieser sitzt mit Mitra und Stab auf seinem Stuhl. Währenddessen kann eine

Antiphon gesungen werden wie z.B.:

 

Festige, Gott, was du in uns gewirkt hast,

von seinem heiligen Tempel aus, der in Jerusalem steht.

 

14. Der Abt fragt:

Bruder N., was erbittest du?

 

Der Jubilar antwortet:

Die Barmherzigkeit Gottes und die besondere Gnade dieses Jubiläums.

 

Nach der Homilie kann der Abt einige Worte an den Jubilar richten. Dieser antwortet mit folgenden oder ähnlichen Worten:

Ich vertraue auf den Herrn.

 

Hierauf spricht der Abt:

Wenn du bist zum Ende ausharrst,

wirst du gerettet werden.

 

15. Der Jubilar steht dem Altar zugewendet und erneuert seine Profess:

Ich, Bruder N.

habe vor fünfzig Jahren

Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel

und Gehorsam nach der Regel unseres heiligen Vaters Benedikt gelobt

im Gegenwart meines damaligen Abtes (Priors) N..

Heute möchte ich meine Profess neu bekräftigen.

Voll Freude danke ich Gott für das Vergangene

und erwarte mit demütiger Zuversicht das Kommende,

da ich auf die Barmherzigkeit Gottes und das Gebet meiner

Mitbrüder vertraue.

 

Der Abt antwortet:

Und Gott schenke dir das ewige Leben.

 

Dann kann der Jubilar dreimal folgenden Vers singen:

            Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum et vivam

            et non confundas me ab exspectatione mea.

oder:

Nimm mich an, o Herr, wie du verheißen hast,

und ich werde leben.

Lass mein Vertrauen nicht zuschanden werden.

 

Der Konvent wiederholt diesen Vers dreimal und fügt am Ende der letzten Wiederholung das Ehre sei dem Vater hinzu.

 

16. Der Abt legt Mitra und Stab ab, steht auf und lädt mit gefalteten Händen zum Gebet ein:

 

Liebe Brüder und Schwestern,

beten wir zum Herrn für unseren Mitbruder N..

Er möge ihn voll Erbarmen unversehrt ans Ziel seiner Sehnsucht

führen.

 

Alle verharren in stillem Gebet. Dann breitet der Abt die Hände aus und spricht eines der folgenden Gebete[79]:

 

            Allmächtiger und barmherziger Gott.

            In wunderbarer Weise hast du

            große Geheimnisse des Heils

            mit der Zahl fünfzig verbunden.

            Durch die Gabe des Beistands,

            des Heiligen Geistes, hast du deinen Gläubigen

            die vollkommene Freiheit der Kinder Gottes geschenkt.

            Wir bitten dich:

            Schenke deinem Diener, unserem Bruder N.,

            dessen Jubelprofess wir feiern, die Fülle deiner Gnade.

            Du hast ihm in deiner Güte gewährt,

            das fünfzigste Jahr seines Ordenslebens zu vollenden.

            Schenke ihm deine Vergebung

            und gib, dass er dir auch in Zukunft mit Hingabe dient

            und treu in diesem heiligen Entschluss verharrt.

            Lass ihn vom Guten zum Besseren voranschreiten

            und zur Höhe der Tugend gelangen.

            Am Ende seines Lebens aber

            lass ihn mit jubelndem Herzen sicher den Siegespreis erlangen,

            die Freude der ewigen Seligkeit, die du uns verheißen hast.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Oder:

            Gott, du bist langmütig und voll Erbarmen.

            Du hast den Vätern in der Wüste geboten,

            zur festgesetzten Zeit das Jubelfest zu begehen

            und alle Schulden zu erlassen.

            Deinen Sohn hast du gesandt,

            den Armen die Frohe Botschaft zu verkünden

            und ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.

            Schenke deinem Diener, unserem Bruder N.,

            Beharrlichkeit auf dem Weg deiner Gebote

            in der Befolgung der Regel

            und in den Widerwärtigkeiten des Lebens.

            Lass ihn mit deiner reichen Gnade

            zu den Freuden des himmlischen Jerusalem

            und zum ewigen Jubel in deiner Herrlichkeit gelangen.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Oder:

            Barmherziger und gütiger Gott,

            alles Gute kommt von dir.

            In deinem geheimnisvollen Zeitenplan

            hast du deinem auserwählten Volk

            fünfzig Tage nach dem Auszug

            aus dem Land der Knechtschaft

            das Gesetz übergeben.

            Fünfzig Tage nach der Auferstehung

            Jesu Christi, unseres Erlösers,

            hast du deinen Gläubigen

            durch die Herabkunft des Heiligen Geistes

            das Gesetz der Gnade ins Herz gelegt.

            Wir bitten dich: Schau gnädig auf deinen Diener,

            unseren Bruder N.,

            der fünfzig Jahre in deinem heiligen Dienste vollendet hat.

            Lass ihn, gehorsam deinem göttlichen Gesetz,

            die Gnade des Heiligen Geistes empfangen

            und  in ihr treu bleiben bis zum Tode.

            Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Alle antworten: Amen.

 

17. Hierauf kann der Abt dem (knienden) Jubilar den Altersstab überreichen. (Dies kann aber auch erst vor der Entlassung geschehen!)

Er spricht dabei folgende Worte:

Empfange diesen Stab

als Sinnbild des Kreuzes Christi.[80]

Er sei dir eine Stütze im Alter,

nicht sosehr, um den Leib aufrecht zu halten,

sondern um von unserem Erlöser Jesus Christus

geistige Kraft zu empfangen.

Er hat uns ja im Evangelium zu sich gerufen und gesagt:

Kommt alle zu mir,

die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt,

ich werde euch erquicken.

er sei gepriesen in Ewigkeit.

 

Der Jubilar antwortet:

Amen.

 

18. Falls es möglich ist, tauschen der Abt und alle, die im Chor sind, mit dem Jubilar den Friedenskuss.

Währenddessen singt der Chor Ps 100 (99) oder auch Ps 66 (65) oder 133 (132) mit

Antiphon zum Beispiel Jubilate Deo omnis terra gesungen.

 

19. Die Eucharistiefeier wird in gewohnter Weise fortgesetzt mit dem Credo oder gegebenfalls den Fürbitten (falls das Gebet des Abtes für den Jubilar nicht in Form von Fürbitten vorgetragen wurde). Der Jubilar kann konzelebrieren.

 

Zur Gabenbereitung wird die Offertoriums-Antiphon des Kirchweihfestes:

Domine Deus, in simplicitate cordis mei laetus obtuli universa;

et populum tuum qui repertus est

vidi cum ingenti gaudio.

Deus Israel, custodi hanc voluntatem. (Alleluja)[81].

 

oder ein ähnlicher Gesang gesungen.

 

20. Vor der Entlassung übergibt der Abt - wenn er es nicht schon früher getan hat - dem Jubilar den Altersstab (wie angegeben in Nr. 16).

 

Am Schluss kann, während alle stehen, der Hymnus Te Deum laudamus oder ein anderes passendes Danklied gesungen werden.

 

Nach dem feierlichen Schlusssegen kann der Jubilar zusammen mit dem Abt in die Sakristei zurückkehren.

 

Die Feier der Oblation eines Regularoblaten

 

21. Es gibt keinen eigentlichen Ritus für die freiwillige Oblation eines Christen, durch die er sich dem klösterlichen Leben einer Gemeinschaft der Zisterzienserfamilie anschließt. Der hier beschriebene Ritus ist in keiner Weise verpflichtend. Bei der Gestaltung einer solchen Feier soll alles vermieden werden, was die Freiheit des Oblaten in der Zukunft irgendwie einschränken könnte.

 

22. Nach einer gebührenden Probezeit soll sich die Gemeinschaft am festgesetzten Tag im Kapitelsaal versammeln. Nach dem Vers: „Die Hilfe Gottes sei allezeit mit uns“, oder einem anderen tritt der Oblate in die Mitte. Er wirft sich nieder, kniet nieder oder macht eine tiefe Verbeugung. Dann stellt er sich vor den Abt, der ihn befragt:

Bruder N., was erbittest du?

 

Er antwortet:

Die Barmherzigkeit Gottes und die eure.

 

Oder mit ähnlichen Worten.

 

23. Nach einer ausgewählte Lesung aus der Regel und einer Ansprache fragt der Abt den Oblaten nach seiner Absicht. Er vergewissert sich, ob er sich frei dazu entschlossen hat, Christus unter Führung des Evangeliums im klösterlichen Leben dieser Gemeinschaft nachzufolgen.

 

Der Oblate antwortet mit folgenden oder ähnlichen Worten:

Ja, Vater (oder eine andere Anrede),

mit Hilfe eures Gebetes und der Gnade Gottes.

 

Der Abt lädt ihn ein, die mit eigener Hand geschriebene Oblationsurkunde, in der er seine Absicht zum Ausdruck bringt, vor allen vorzulesen. Danach unterschreibt sie der Bruder, der die Oblation vollzieht, und übergibt sie dem Abt. Dieser tauscht mit ihm den Friedenkuss.

 

24. Der Oblate kniet nun in der Mitte nieder, die anderen erheben sich. Der Abt lädt zum Gebet ein und bringt nach einer Gebetsstille die besonderen Anliegen dieser Feier zum Ausdruck. Dabei spricht er beispielsweise folgende Worte:

Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, du unser König.

Deine Liebe hat uns hier zusammengeführt.

Wir danken dir, dass du uns in dieses Kloster gerufen hast,

um dir nach der Regel unseres heiligen Vaters Benedikt zu dienen.

Wir bitten dich, gütiger Gott:

Gieße deinen Heiligen Geist,

der Herr ist und lebendig macht, aus

über unseren Bruder N.,

dessen Oblation in unserem Kloster

wir heute in deinem Namen entgegennehmen.

Schenke ihm den Beistand deiner Gnade.

Lass ihn, gestützt von der Liebe der Brüder,

im Glück wie im Unglück dich

in treuer Beharrlichkeit suchen.

Hilf ihm, im Vertrauen auf deinen Lohn

dir mit einem weit gewordenen Herzen

und in unsagbarem Glück der Liebe

Tag für Tag freudig zu dienen.

Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.

 

Alle antworten: Amen.

 

Oder alle können zusammen das Gebet des Herrn mit der Doxologie sprechen.

 

Nach Psalm 133 (132) mit der Antiphon: „Wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen“ oder einem anderen passenden Lied spricht der Abt am Schluss den Lobpreis:

            V: Singet Lob und Preis.

            A: Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Oder spendet den Segen:

            V: Der Segen des allmächtigen Gottes,

            des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

            komme auf euch herab und bleibe bei euch allezeit.

            A: Amen.

 

25. Falls die Oblation in der Messe vollzogen wird, legt der Oblate die Urkunde nicht auf den Altar, wie bei der Profess, sondern übergibt sie dem Abt. Es ist jedoch sehr passend, wenn er gemäß der Allgemeinen Einleitung ins Messbuch die Opfergaben für die Eucharistiefeier zum Altar trägt.

 



[a] O.P.R. I,12 in der Einzahl.

[b] Aus dem Ritus zur Erteilung der Tonsur: Coll. f° 149 r°, c. 1, ebenso R.C. VIII,VII,8.

[c] O.P.R. I,31: Zisterzienserbrevier, Commune eines Märtyrers, Vigil.

[d] O.P.R. I,60 in der Einzahl.

[e] Caeremoniale Episcoporum, ed. Vatikan 1984, 760.

[f] Vgl. Coll. f° 149 r°, c. 1 und R.C.  VI,II,4  mit den nötigen Anpassungen gemäß dem Kirchenrecht.

[g] O.P.R. I,67 in der Einzahl.

[h] O.P.R. I,143 in der Einzahl.

[i] Vgl. O.P.R. I, 70.

[j] Wenn die Stabilitätsänderung vor einem Delegierten des Abtes (Priors) durchgeführt wird, sagt man: In Gegenwart von  N.N., des Delegierten des Abtes (Priors) N. dieses Klosters.

 



[1] R.B. 58,1,16. So machten es die Zisterzienser von Anfang an.  Im 17. Jahrhundert jedoch beschrieben das zisterziensische Brevier und Rituale diese Aufnahmebitte sowohl beim Eintritt,  als auch im zweiten, achten und im zwölften Monat

[2] R.B. 58, 24 – 28.

[3] Vgl. Veilleux Armand OCSO,  La liturgie dans le cénobisme pachomien au quatrième siècle, Studia Anselmiana 57, Rom 1968, 198 – 225. Vgl. auch Johannes Cassian, Institutions cénobitiques, IV, 5-7.36. ed. S.C. 109, 126 – 131. 176 – 179. S. Dionysii Areopagitae opera, De ecclesiastica ierarchia, VI, in P.L. 122, 1102C und 1103B; ebenso in Raffin Pierre, Les rituels orientauxde la profession monastique, Bellefontaine 1969, 22 – 24. Andrieu Michel, Le Pontifical romain  au Moyen-Age, Band 1, Le Pontifical romain au XIIe siècle, Appendix VII, 1, 295 (Ordo Cassinensis)

[4] Coll   147 ° r, c.2.

[5] E.O. 102, 13; R.C. VI,1.

[6] R.C. VI, II,17.

[7] Überlieferter Brauch.

[8] Vgl. O.P.R. I, 1…5 und II, 1…5.

[9] O.P.R. I,4 und II,4.

[10] Mit diesem Vers oder Segensspruch wird seit den Anfängen des Ordens das tägliche Kapitel  eröffnet. Coll. f° 151 r°, c.2; E.O. 102,3,7; R.C. VI,I,1.

[11] R.C. VI,I,1.

[12] O.P.R. I,7, jedoch in der Einzahl, und II,7.

[13] O.P.R. I,8 und II,8.

[14] O.P.R. I,7 und II,7.

[15] Vgl. R.B. Prolog 21.

[16] Vgl. R.B. I,2.

[17] R.B. Prol 3.

[18] R.C. VI,I,1.

[19] O.P.R., I,8, in der Einzahl, und II,8.

[20] Dieses Amen ist die Bekräftigung der Mitbrüder oder Mitschwestern.

[21] Vgl. R.B. Prolog 4 und 41.

[22] R.C. VI,I,10 mit einigen Wortänderungen. Das folgende Gebet  ist entnommen dem O.P.R. I,12 in der Einzahl.

[23] Üblicher Vers am Ende des Kapitels:  E.O. 70,  86-87.

[24] 2 Thess 3,5.

[25] 1 Tim 1,17.

[26] Die Feier im Kapitel entspricht dem Ordensbrauch. Die Verbindung mit einer Hore des Stundengebets oder die Ablegung innerhalb der Eucharistiefeier ist im Geiste des  O.P.R., doch sollte die Ablegung innerhalb der Eucharistiefeier eher der Feierlichen Profess vorbehalten bleiben.

[27] Vgl. O.P.R. I,25 und II,28.

[28] O.P.R. I,27, in der Einzahl, und II,30.

[29] Vgl. R.B. 58,17.

[30] Vgl. O.P.R. I,57.

[31] Vgl. O.P.R. II,63.

[32] Die traditionelle Formel ist im R.C. VI,II,4 überliefert. Sie wird den veränderten Zeitumständenentsprechend den Normen des C.I.C.  und entsprechend der besonderen Lebensweise des Ordens, der Kongregation oder des Klosters angepasst.

[33] Ordensbrauch vgl. Usus conversorum, MS. Dijon 114, 13 ,2 hg. Von Guignard Ph., Les monuments primitifs de la Règle cistercienne, Darantière, Dijon 1878, 285, ebenso R.C. VI,VI,6.

[34] Liber sacramentorum gellonensis, C.C.L. CXIX, 395, Missa monachorum 2583. R.C. VI,II,18 in der Einzahl.

[35] O.P.R. I,29, wobei die Worte „die evangelischen Räte“ in „das monastische Leben“ geändert wurden und alles in die Einzahl gesetzt wird, und II,32.

[36] O.P.R. I,142. in der Einzahl. Die unter Nr. 12 angeführten Gesänge waren bei folgenden Anlässen in Gebrauch: der erste bei der Erteilung der Tonsur: Coll. f°  149r°,  c.1, ebenso R.C. VIII,VII,8; zum zweiten vgl. O.P.R. I,31; Zisterzienserbrevier, Commune eines Märtyrers in den Vigilien.

[37] O.P.R. I,32.

[38] O.P.R. I,40 und II,43.

[39] O.P.R. I,41 und II,44.

[40] Vgl. R.B. 58,14 und R.C. VI,II,2.

[41] Vgl. R.C. VI,I,1 und VI,II,2.

[42] E.O. 102,24.

[43] Vgl. die Vorbemerkungen 8-10.

[44] Vgl. O.P.R. I,43.

[45] Vgl. O.P.R. I,53 und II,58.

[46] R.C. VI,II,6. Jedoch steht der Professkandidat, damit dieselbe liturgische Haltung der Prostratio, in der er sich der Länge nach zu Boden wirft, nicht in ein und derselben liturgischen Feier zwei verschiedene Bedeutungen hat (bei der  Bitte um Zulassung und bei der Professablegung).

[47] Vgl. O.P.R. I,55 und II,60; ebenso R.B. 58,7.16.

[48] R.C. VI,II,7.

[49] Caeremoniale Episcoporum, hg. Vatikan 1984, 756.

[50]  R.B. 4.

[51] Vgl. Caeremoniale Episcoporum, 758. Bei der Profess im Zisterzienserorden war die Allerheiligenlitanei niemals vorgesehen. Jedoch kennt man eine kurze Litanei, auf die stilles Gebet folgt. Daher wird hier das stille Gebet oder die Allerheiligenlitanei zur Auswahl angeboten, in beiden Fällen jedoch mit einer Einladung und einem Schlussgebet.

[52] Bei der folgenden Litanei (Vgl. O.P.R.. I,62) werden die üblichen Anrufungen und Bitten nach dem Zisterzienserbrevier hinzugefügt; ebenso werden die hl. Scholastika und sel. Maria Gabriela eingefügt; die letzte Bitte ist nach R.B. Prol 45 erweitert.

[53] O.P.R. I,63 und II,68 in der Einzahl. Zur Feier der Professablegung in Nr. 28 vgl. Caeremoniale Episcoporum 760. Zur Professformel vgl. Coll. f°  149 r°, c.1 und R.C.  VI,II,4, mit den von Rechts wegen nötigen Anpassungen.

[54] R.B. 58,20; Coll. 149 r°, c.1; E.O. 102,26-27; R.C. VI,II,10; O.P.R. I,65.

[55] R.B. 58, 2-22; Coll 149 r°, c.1.; E.O. 102,30; R.C. VI,II,11. 

[56] R.B. 58,23; E.O. 102, 32 – 36; R.C. VI,II, 13 und IV,5. In der Benediktusregel und in den E.O. findet sich nur die Formel für die Gebetsbitte;  Die Formeln zum Friedenskuss folgen dem Zisterzienserrituale.

[57] Caeremoniale Episcoporum, 762.

[58] Zur Anrufung der drei Personen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit vgl. Coll. f° 149 r°, c.1 und 2; R.C. VI,II,15; doch wird die Formulierung auf Bitte der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung gemäß dem für die Benediktinerkongregation von Solesmes approbierten Text übernommen.

[59] Mit dem kurzen Schluss und der Antwort Amen. Das zweite Segensgebet ist dem O.P.R. I,67 (im Singular) entnommen, das dritte dem O.P.R. I,143 (im Singular).

[60] Coll. 149 r°, c.2; E.O. 102,43; R.C. VI,II,17. 

[61] Hier wird der letzte Teil der im Übrigen ausgelassenen Apologie eingefügt, die sich in Coll. f°  149 r°, c.1., und in   R.C. VI,II, 15 findet.

[62] Vgl. Coll. f°  149 r°, c.2., und R.C.  VI,II,16 zur Segnung der Kukulle. Zum Gesang in Nr. 33 vgl. O.P.R. I,70.

[63] O.P.R. I,73 und 76, ebenso II,80 und 83.

[64] R.B. 58,29.

[65] R.B. 58,29.

[66] C.I.C. 535,2.

[67] Vgl. R.C. VI,VII,2-3.

[68] Wenn die Stabilitätsänderung für ein anderes Kloster abgelegt wird, sagt man: …in dem Kloster N...

[69] Vgl. R.C.VI,VII,4 mit den rechtlich notwendigen Anpassungen. Sehr interessant ist auch die Professformel der Gründer von Citeaux: „Ich bekräftige vor Gott und seinen Heiligen in eure Hand meine Profess und meine Beständigkeit, die ich in eurer Gegenwart im Kloster Molesme abgelegt habe, für dieses Kloster namens Neukloster und verspreche euch und euren rechtmäßigen Nachfolgern Gehorsam.“ In: J. Bouton und J-B. Van Damme, Les plus anciens textes der Citeaux, Achel (Belgien) 1974, 86. Wenn die Stabilitätsänderung vor einem Beauftragten des Abtes  (Priors) durchgeführt wird, sagt man: In Gegenwart des Abtes N., des Beauftragten des Abtes N. dieses Klosters. Dieselbe Anmerkung gilt auch für die folgende Formal beim Übertritt aus einem Benediktinerinnenkloster.

[70] Vgl.Libellus diffinitionum (1237 – 1257), Dist. II,5. Die Probezeit und Profess eines Mönches aus einem anderen Orden: „Wird ein Mönch aus einem anderen Orden in einem Kloster unseres Ordens aufgenommen, so wohnt er falls er noch keine Profess abgelegt hat, ein Jahr lang im Noviziat und legt die Profess nach derselben Ordnung ab wie ein Novize.  Hat er aber schon Profess abgelegt, so gibt man ihm sogleich die Kukulle. Nach wenigstens vier Monaten bittet er auf Weisung des Abtes im Kapitel darum, in der Kirche Profess ablegen zu dürfen, und er liest die Professurkunde wie ein Novize und legt sie auf den Altar, sonst aber tut er nichts.“  In B. Lucet, Les codifications cisterciennes de 1237 et 1257, ed. C.N.R.S. Paris 1977, 214. Doch wird im vorliegenden Rituale die Professurkunde nicht auf den Altar gelegt, da es im monastischen Leben nur eine einzige Profess gibt, auch wenn die Stabilität geändert wird.

[71] Vgl. R.C. VI,VII,6.

[72] Vgl. O.P.R., Vorbemerkung 7.

[73] Messbuch und O.P.R.. Appendix.

[74] Messbuch zum 25. oder 50. Jahrestag der Ordensprofess.

[75] O.P.R. Vorbemerkung 9-10 und „Die Feier der Erneuerung der Ordensprofess“  83.

[76] Vgl. Die Feier zum 25. Jahrestag der Ordensprofess im Zisterzienserorden der allgemeinen Observanz 1966.

[77] O.P.R. I,85 in der Einzahl.

[78] Vgl. O.P.R. II,92 in der Einzahl.

[79] Caeremoniale Sacri Jubilaei professionis religiosae secundum usum Cisterciensium, Westmalle (Belgien) 1952, 8, 11 und 12.Aus diesem Zeremoniale sind auch mehrere andere Elemente ins vorliegende Rituale aufgenommen worden.

[80] Johannes Cassian, Institutiones I,8 ed. S.C. 109,48 – 49.

[81] Graduale im Commune für das Kirchweihfest.